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Mittwoch, 29. April 2009

Gesichtsoptimismus


Gerhard Delling: Aber auch eine Hoffnung, aber auch eine Unsicherheit, mit geballter Ladung Gesichtsoptimismus bei Jürgen Klinsmann, den Gedanken zu verscheuchen, dass das ein großes Missverständnis ist, ist nicht gelungen.

Ein echter Delling, gebracht in einem Gespräch mit einem fülligen Herrn während einer Sonderausgabe der ARD-Sportschau anlässlich der nahezu dramatischen Ereignisse in München. Trainer Baade hat es dokumentiert. Danke dafür.

Der nächste Brennpunkt der ARD wird sich mit der Schuhfarbe eines französischen Nationalspielers beschäftigen, während das DSF ein Abendessen von Luca Toni mit Claudia Roth live übertragen wird. Und nochmal für alle: Die Buddhas auf dem Dach waren nicht auf Klinsmanns Mist gewachsen, dafür zeichnet der Architekt verantwortlich.

Architekt raus. Architekt raus.

Gesichtsoptimismus, wenigstens das kann man Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel nicht vorwerfen. Bei der Gelegenheit grüße ich alle verletzten Spieler der Eintracht und wünsche gute Besserung





Grey-Mouse-Production - 29-04-2009

Montag, 27. April 2009

Matchdayfeeling: Endlich wieder Fußball


Es sollte ein sonniger Tag werden, der Duft von frischem Kaffee zog durch die Wohnung, die Wahl fiel auf kurze Hosen und die Erinnerung an den gestrigen Tag purzelte ins Hirn:

War die erste Halbzeit der Eintracht beim VfB noch ganz ansehnlich, so war nach dem zweiten Treffer der Stuttgarter kurz nach Wiederbeginn die Luft raus. Ich nutzte die Gelegenheit für ein kleines Nickerchen und wachte pünktlich zum Schlusspfiff auf, manchmal ist der liebe Gott gnädig und schenkt dir Träume, wenn die Gegenwart jegliche Illusion verbietet.

Halbwegs ausgeruht machte ich mich auf den Weg ins Eintracht Museum und installierte die Technik für die lange Nacht der Museen - an der sich die Eintracht wie im letzten Jahr beteiligten sollte. Peu a peu rollten die Besucher in den Shuttle Bussen an, viele nutzten die Gelegenheit und nahmen an den verkürzten Stadionführungen teil, andere kauften Buttons bei uns und warteten auf unsere Gäste.

Zunächst kam Christoph Preuß, unsere schon lange verletzte Nummer 4, mit dem ich vor den versammelten Museumsbesuchern kurz plauderte. Christoph wird in den nächsten Tagen mit dem Joggen beginnen, dies ist die gute Nachricht - aber es wird natürlich noch eine ganze Weile dauern, bis er wieder richtig Fußball spielen kann - dies ist die schlechte. Er blieb noch eine ganze Weile bei uns, unterhielt sich mit Kid Klappergass, schrieb Autogramme und ließ sich mit vielen Fans fotografieren, während die Spieler der Meistermannschaft ins Museum marschierten. Dieter Lindner, Egon Loy, Istvan Sztani, und Dieter Stinka waren erschienen, zu denen sich noch der zweimalige Torschütze im Europapokalfinale 1960, Erwin Stein gesellte, auch der fliegende Zahnarzt Dr. Peter Kunter stieß dazu; unser Keeper, der 1974 den DFB-Pokal gewonnen hatte und alle gemeinsam lauschten wir dem Polizeichor, der traditionell vor dem Museum Im Herzen von Europa anstimmte.

Es folgte Im Wald da spielt die Eintracht und die Frau Rauscher aus de Klappergass, später erschien ein gutgelaunter Alexander Schur und erzählte uns von Quälix, dem Trainer, der seinerzeit nicht gerade für Begeisterung im Team sorgte, ähnlich wie Jahre zuvor Trainer Ribbeck bei den Mannen um Dr. Peter Kunter nicht gerade geliebt war. Spät in der Nacht zogen wir Bilanz: Die Buttons mit dem Konterfei von Trainer Friedhelm Funkel waren ausverkauft.

Sonntag morgen. Sonne. Kaffee. Kurze Hosen.

Seit Wochen wurde in Bornheim für das große Spiel geworben 84 Jahre später - Die Revanche war auf dem Ankündigungsplakat zu lesen, welches in vielen Schaufenstern und Litfaßsäulen pappte. Abgebildet war die Mannschaft des FSV Frankfurt, die 1925 im Endspiel gegen den 1.FC Nürnberch im Waldstadion um die deutsche Meisterschaft spielte - und in der Verlängerung unglücklich mit 0:1 verloren hatte. André, der für die Spieltagsorgansiation verantwortlich ist, hatte es mir im Rahmen eines Regionalligaspiels unserer U23 geschenkt; mein zweites schwarz-blaues Souvenir neben dem schon in einem anderen Blogbeitrag erwähnten Feuerzeug mit der Aufschrift Wir bringen Feuer ins Spiel.

Fußball im Waldstadion, Traditionsmannschaften, Sonnentag - das erinnert an einen Begriff, an ein Gefühl, welches ältere Eintrachtler noch kennen und das ein Bekannter von mir neulich treffend mit Matchdayfeeling beschrieben hatte. Matchdayfeeling; diese Stille in den Straßen, das von einem Kribbeln durchzogen wird; dieses Es liegt was in der Luft. Gar nicht lange her, dieses Gefühl - heutzutage hört man eher: Ich bin froh, wenn Sommerpause ist. Eintracht Frankfurt im Frühling 2009.

Ich wuchtete unsere Räder aus dem Keller und stellte fest, dass Pias Radel leicht platt war. In der Hoffnung, dass die Pumpe eine Lösung wäre, pumpte ich das Rad auf und frohgemut rollten wir durch den Anlagenring an sprudelnden Brunnen vorbei, über die Kaiserstraße Richtung Moselstraße, am Moseleck vorbei in Richtung Holbeinsteg.

Pias Rad war mittlerweile völlig platt, ein erneutes Pumpen brachte uns über den Steg am Main entlang zur Uniklinik und von dort schoben wir die Räder zur Straßenbahnhaltestelle Bruchfeldstraße, ketteten sie am einem Metallbügel fest und warteten auf die Straßenbahn. Die Luft ist raus. Ich werde Buttons basteln müssen.

Obgleich der Anpfiff nicht allzufern lag, war das ankommende Bähnchen relativ leer. Neeko saß mit ein paar Kumpels im Wagen, wir rollten am Oberforsthaus vorbei, stiegen an der Endstation "Stadion" aus und wanderten zum Haupteingang; der Bratwurst Walter, der sonst die Eintrachtfans verköstigt, hatte heute frei.

Am Kassenhäuschen erwarben wir nach dreiminütigem Anstehen eine Stehplatzkarte für Block 40 - genau so bin ich über all die ganzen Jahre ins Stadion gepilgert, damals, als es noch Waldstadion hieß und nicht nach einem staatlich gesponserten Unternehmen, dass angeblich nahezu pleite ist. Aber weshalb soll es denen anders gehen als mir. Mit dem Unterschied, dass ich mir von keinem Geld den Stadionnamen nicht kaufen kann, da kann ich bei Papa Staat bitteln und betteln, wie ich will.

Am Haupteingang war es ruhig, viele Nürnberger und einige Bornheimer warteten geduldig in langer Schlange am einzig offenen Eingang; an den anderen Eingängen, wo sonst die Menschenmassen der Eintracht klebten parkten Fahrräder - und dennoch schlüpften wir zügig durch die peniblen Kontrollen hindurch und wanderten wie so oft durch das Areal des Waldstadions, an den Bäumen vorbei in Richtung Nordwestkurve. Diesmal allerdings ging es nicht nach oben in den Einunvierziger, wo mein Daddy, Pia und ich seit Jahren dem Geckicke der Eintracht zusehen; diesmal ging es hinein in das vermeintliche Herz unserer Kurve, in den Block 40, wo sonst dicht gedrängt die Ultras der Eintracht ihr Revier sehen.

Niemals zuvor haben wir so viele Gästefans bei uns im Stadion gesehen. Der komplette Unterrang der Ostkurve war geschlossen voll mit Nürbergern, sogar Teile des Oberranges im Osten (der sonst wie der gesamte Oberrang während der Heimspiele der Bornheimer geschlossen ist) war mit Clubberern belegt, ebenso die Hälfte der Gegentribüne - Aufstiegseuphorie im Frankenland, schätzungsweise 13.000 Nürnberger hatten das Stadion geentert, dagegen verlor sich ein Häuflein Bornheimer im 38er, einge saßen auf den Tribünen - insgesamt waren knapp über 16.000 Zuschauer anwesend, Saisonrekord für Bornheim.

Matchdayfeeling. Wie anders noch zu Beginn der Saison, als Pia und ich den 2:0 Pokalerfolg des FSV gegen den VfL Osnabrück vor knapp 3.500 Zuschauern erlebten. Viele davon waren Eintrachtler - und auch heute entdeckten wir etliche Adler im weiten Rund.

Pünktlich zum Anpfiff lehnten wir entspannt an einem Wellenbrecher und sahen nicht nur ehemalige Eintrachtler im Schwarz-blauen Trikot wie Lars Weißenfeldt oder den klasse haltenden Torhüter Patric Klandt, sondern auch einen hervorragend aufspielenden Youssef Mokhtari, der sich später schwer verletzen sollte.

Die Nürnberger Fans waren laut - einzig die Musik und die Ansagen über die Lautsprecher überboten die Lautstärke noch - der FSV-Block bemühte sich, dagegen zu halten (ein Vorsänger mit Megaphon hockte auf dem Zaun und gab sein bestes), Kinder sausten durch die Stehplätze und Stefan hockte am Spielfeldrand und schoss Fotos für die FR.

Der erste Nürnberger Konter brachte nach einem beherzten Sprint von Eigler das 0:1, doch nur wenig später erzielte Barletta, der Kaptän der Bornheimer, der für den verletzten Ex-Eintrachtler Markus Husterer von Beginn an spielte, nach einer Ecke den Ausgleich. 1:1. Über Lautsprecher brach ein Inferno über uns herein, Oh wie ist das schön dröhnte es aus den Boxen, dass jegliche Freude aus Angst vor Spontanertaubung erstickte.

Interessant waren die Spielstände auf den anderen Plätzen, insbesondere das Spiel Ingolstadt gegen Mainz hatte besondere Bedeutung. Während die Ingolstädter mit den Bornheimern um den Klassenerhalt konkurrieren, zählt Mainz wie der Club zu den Aufstiegsaspiranten - und so bejubelten die Frankfurter die Mainzer Tore, während Nürnberg den Ingolstädtern die Daumen drückte - eine Konstellation, die eher selten ist.

Die Halbzeitpause brachte ein Bobbycar-Rennen und ein Chillen auf den Rängen, die Sonne quetschte sich durchs Stadiondach und weiter gings mit den zweiten fünfundvierzig Minuten.

Wer gedacht hätte, dass der Club aufdrehen würde, sah sich getäuscht; Bornheim hielt dagegen und erarbeitete sich etliche gute Chancen. Mokhtaris Ausfall brachte die Einwechslung von Markus Kreuz und nur wenig später wurde der Spieler Junior Ross eingewechselt, der für mächtig Dampf auf Linksaußen sorgte. Cenci, die Frisur des Tages, scheiterte an Schäfer, dem starken Nürnberger Schlussmann, der wiederum gegen den strammen Schuß von C. Mikolajczak aus spitzen Winkel machtlos war. 81.Minute - 2:1 für den FSV.

Der Nürnberger Pinola (zweiter in der Frisurenwertung) zürnte, der Club versuchte alles, Bornheim hielt clever und leidenschaftlich dagegen, Mintal moserte und flog in der 93. Minute vom Platz und so hieß es am Ende 2:1 für den FSV Frankfurt gegen den 1.FC Nürnberg; die Revanche war gelungen.

Die Bornheimer tanzten ausgelassen und feierten mit den Fans, die überglücklich am Zaun hingen, Humba hier, Humba dort, während der (gegen Spielende immer leiser werdende Nürnberger Anhang) doch recht flott das Stadion verließ. Die Bornheimer Fans aber riefen: Auswärtssieg.

Wir hockten uns noch ein wenig auf die Treppenstufen vor der West in die Sonne, beobachteten das entspannte Treiben selbst höchst entspannt und wanderten dann durch die vom damaligen Gartenbaudirektor Max Bromme erbaute Anlage Waldstadion am Denkmal der unbekannten Läuferin vorbei in Richtung Straßenbahn, die uns zurück zu den Rädern brachte. In der Bahn trafen wir das Eintracht-Urgestein Roland Gerlach, der es sich ebenfalls nicht hatte nehmen lassen, das geschichtsträchtige Spiel zu sehen, an der Bruchfeldstraße verabschiedeten wir uns, sprangen aus der Bahn und flickten nur wenig später Pias Rad an der Tankstelle am Oberforsthaus und radelten dann an den Sandhöfer Wiesen vorbei.

Dieser unscheinbare Sportplatz nahe des Geländes der Uniklinik war 1920 Austragungsort des Endspiels um die deusche Meisterschaft. Damals sahen hier 35.000 Zuschauer ein 2:0 des 1. FC Nürnberg gegen die Spielvereinigung Fürth - die wiederum 1926 im Waldstadion durch ein 4:1 gegen die Hertha selbst deutscher Meister wurde.

Über einen Thai in Sachsenhausen, bei welchem wir vom 2:0 der Cottbusser gegen den VfL Magath erfuhren, ging es bei Sonnenschein zurück in die Hochhausschluchten, zurück ins Nordend - der Reifen hielt. Ein Blick ins Internet zeigte später, dass das Forum Unsere Eintracht geschlossen war - vielleicht das beste, was diesem Verein in diesen Tagen passieren konnte.

Selten habe ich in den letzten Jahren dermaßen entspannt ein Heimspiel gesehen, keine Lautsprecheranlage im Block, keine sinnfreie anlasslose Beschimpfungen des Gegners oder der eigenen Mannschaft, kein sich-selbstfeiern und auch kein seelenloses Rumgekicke, sowie kein Monate-vorher-Ticket-kaufen. Fußball. Einfach nur Fußball. Schön war's.

Samstag, 25. April 2009

Eintracht Frankfurt - Die graue Maus der Liga

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Was ist bloß aus uns geworden?

Freitag, 24. April 2009

Chronologie der Ereignisse der letzten Tage


  • Eintracht Frankfurt besiegt in einem Duell zweier ehemaliger Europapokalsieger Borussia Mönchengladbach mit 4:1
  • Die Gruppe der Anti-Funkel-Fraktion tritt geschlossen in den Hungerstreik. Mir könne nix esse, mir ham die Schnauze voll wird der Pressesprecher des neugegründeten Vereins zitiert.
  • In der HR Sport-Sendung Herrchen gesucht ist Mehdi Mahdavikia zu Gast. Niemand ruft an. Traurig.
  • Eintracht Boss H. Bruchhagen schließt noch am Abend einen Vertrag mit dem neuen Trikot-Sponsor Tubag Trass-Zement- und Steinwerk GmbH aus Kelsterbach ab. Tubag und die Eintracht – das passt.
  • Trainer Funkel zur FR auf die Frage nach dem neuen Sponsor: Ja, Ich habe es zur Kenntnis genommen.
  • Die UF97 beschließt einen Support-Boykott für das nächste Heimspiel. Für die Auswärtspartie in Bochum lautet das Motto: Grey-Chaoz – Alle Mann in Grau.
  • Die Fan- und Förder-Abteilung hat nunmehr 30.000 Mitglieder.
  • Unbekannte verteilen Buttons in den Logen mit der Aufschrift: Commerzbank: Die Luft ist raus. Sondersendung im DSF; Thema: Mauern einreißen. Eingeladen ist Thomas Pröckl. Aber auch er kennt keine Automarke mit Zwei Eff.
  • Am Riederwald beginnen die ersten Selbstverbrennungen der Gruppe Caio-Fußballgott. Solange ER nicht spielt, stirbt jeden Tag einer für uns. steht auf einem Transparent.
  • Trainer Funkel zur FR auf die Frage nach den Forderungen: Ja, Ich habe es zur Kenntnis genommen.
  • Trainer Funkel hat sich im Training bewegt. Die Gruppe Eintracht Funkel eV bedankt sich mit einer aufwändigen Choreo, welche in alle Erdteile via Internet übertragen wird.
  • Trainer Funkel zur FR auf die Frage zur Choreo: Ja, Ich habe es zur Kenntnis genommen.
  • Caio hat sich ebenfalls bewegt. Die ersten Hungerstreikler verlangen nach Nahrung – sie brauchen Kraft für die nächsten anstrengenden Tage. Einer stirbt – die PayCleverCard war abgelaufen.
  • Trainer Funkel macht daraufhin eine verächtliche Geste. Für die Hools der UF der Gipfel der Frechheit. Einer weint; andere malen Banner. Aufschrift: Rein – Raus. Wer mehr wissen möchte, kann gerne an den Container kommen.
  • Die Fan- und Förder-Abteilung hat nunmehr 60.000 Mitglieder.
  • Caio schießt in einem Trainingsspiel 700 Tore
  • Die Fanclubs der Eintracht veranstalten ein Fußballturnier unter dem Motto: Fußball interessiert uns nicht. Der erste erhält eine Dauerkarte für den FSV Frankfurt.
  • Im offizielle Internet Forum erscheint die einemillionste Aufforderung zur Menschlichkeit. Geschrieben vom Dalai Lama. Er wird daraufhin gesperrt und darf nichts mehr schreiben.
  • In China fällt ein Sack Reis um. Die UF97 weitet umgehend den Support-Boykott auf den Rest der Saison aus.
  • Caio befreit Tibet.
  • Die Fan- und Förderabteilung nimmt an der Veranstaltung: Hamster oder Hase beim Kleintierzuchtverein Bornheim teil – der Höhepunkt des Vereinslebens von Eintracht Frankfurt. Eine Hochglanzbroschüre über den geselligen Nachmittag erscheint in einer Auflage von 200.000.
  • Die Fanbetreuung bietet in Absprache mit der Fußballschule ein Seminar in Oberhessen an: Pyro - Selbermachen ist kinderleicht. Martin Fenin ist ebenso zu Gast wie Jean Pütz.
  • Die Anti-Funkel-Fraktion verbrennt öffentlich Puppen mit Drei-Tage-Bart. Um den Forderungen nach attraktivem Fußball mehr Nachdruck zu verleihen, wird der inhaltliche Austausch gesucht. Die Taliban lehnen ab.
  • Patrick Ochs trifft im Training einen Ball. Spontan treffen sich Tausende Fans am Römer und schwenken Eintracht Fahnen.
  • Wie erst jetzt bekannt wurde, ist das Fansprechergremium schon letzten Sommer zurückgetreten. Niemand hatte es bislang bemerkt.
  • Caio spielt im Training drei Abwehrspieler schwindlig. Eines der gelben Männchen fällt um. Später dann die vernichtende Diagnose des Arztes Dr. Seeghers: Knorpelschaden. Bei den Trainingsfigürchen. Es nimmt kein Ende.
  • Die BILD stellt sofort dieses Trainingsmännchen im einer Homestory vor. Kritiker werfen ihr daraufhin Rundschau-Niveau vor. Sundermann schäumt.
  • Caio besteigt den Mount Everest – ohne Sauerstoffgerät.
  • Das Eintracht Frankfurt Museum beginnt den nächsten Teil aus der Reihe Tradition zum Anfassen: Heute: Die fetten Jahre. Zu Gast sind Dirk Bakalorz, Uwe Rahn und Jupp Kaczor. Großer Erfolg. Alle sind sich einig: Schillernder geht’s nicht.
  • Das Millionste Mitglied der FuFA, ein Zwerghamster aus Bornheim, erhält eine Eintrittskarte zum HSV-Spiel. Das Glück ist vollkommen.

Und da sag mal einer, die Diva lebt nicht mehr. Und jetzt alle: Beve raus – Beve raus – Beve raus

Mittwoch, 22. April 2009

Offener Brief des EFC Schwarze Bembel


Stellungnahme des EFC Schwarze Bembel zur Situation bei Eintracht Frankfurt


Anlässlich der Begebenheiten beim Spiel der Eintracht gegen Borussia Mönchengladbach, als schon vor Spielbeginn lautstark die Entlassung des Trainers - und sogar bei einer Zwei-Tore-Führung die Einwechslung des Spielers Caio gefordert wurde; angesichts der erhitzten Situation, die sogar Schlägereien einzelner Fans untereinander bietet, wenden wir uns mit diesem offenen Brief an alle Fans und Fanorganisationen, um uns Demütigungen wie den Live-Ticker der Zeitung 11freunde à la:

»16.Minute: Mit Frankfurtfans Spiele zu sehen, zeigt schnell, worum es derzeit bei der Eintracht geht. Als Meier einen Schuss auf’s Dach des Commerzbank-Towers in der Frankfurter Innenstadt platziert, platzt es aus den sonst eher stillen Zeitgenossen heraus: »Und so jemand spielt an Stelle von Caaaaaaiiiooooooo!«. Für alle Nicht-Frankfurter: Caio ist für die eine Hälfte so etwas wie Neo in »Matrix«, für die andere Hälfte so etwas wie Ralph Wiggum in »Die Simpsons«.

fürderhin zu ersparen und zur alten Stärke zurückfinden. Auf dem Platz – und auf den Rängen. Was sich schon länger angedeutet hat, formt sich zur Gewissheit. Die besten Fans der Liga verkommen derzeit zu einem Kasperletheater. Und diesen Spott hat Caio nicht verdient.

Noch vor wenigen Jahren nötigte unsere Kurve auch gegnerischen Fans Respekt ab; wir waren laut und supporteten unser Team, auch wenn nicht viel gelang. Trotz verschiedenster Organisationsformen über Fanclubs, Ultras und Vereinsabteilung stellten wir vor allem auswärts, aber auch im Waldstadion eine Macht dar wie niemals zuvor in der Vereinshistorie. Höhepunkte des kollektiven Rausches waren sicherlich das Pokalendspiel in Berlin und das Erlebnis Uefa-Cup.

Derweil konsolidierte sich die Eintracht und entwickelte sich über eine Fahrstuhlmannschaft hin zu einem Team, welches mittlerweile im vierten Jahr Bundesliga spielt, derzeit einen soliden Mittelplatz einnimmt und - finanziell abgesichert durch die seriöse Arbeit der letzten Jahre - wohl auch im nächsten Jahr erstklassig ist. Eine Situation, von der Mannschaften wie Nürnberg, Gladbach, Kaiserlautern derzeit nur träumen können. Auch der 1.FC Köln, ein vergleichbarer Verein, muss sich nach dem Wiederaufstieg 2008 und der sündhaft teuren Verpflichtung von Podolski noch beweisen.

Dennoch scheint die Situation verfahren wie nur selten zuvor. Im Zentrum der Kritik steht Trainer Friedhelm Funkel, dem sowohl im Stadion als auch in diversen Internet-Foren unverblümter Hass entgegenschlägt, der bis hin zu absurden virtuellen Bedrohungen hinreicht und dazu selbst die Familie des Trainers nicht verschont. Gleichermaßen rückte der Spieler Caio in den Brennpunkt; dieser erweckte absichtslos bei etlichen Fans die Hoffnung auf bessere Zeiten; welche Eintracht Frankfurt zwar immer wieder hatte – jedoch niemals über einen außergewöhnlich langen Zeitraum. In der Saison 1970/71 stand die Eintracht mit den von uns geliebten Spielern Grabowski, Hölzenbein und Nickel nach dem 17. Spieltag mit neun (9) geschossenen Toren auf einem Abstiegsplatz, und selbst im Jahr des Uefa-Cup-Sieges 1980 wurde die Saison als Neunter beendet – drei Punkte vor Hertha BSC, die damals als 16. abgestiegen sind. Die letzte große Zeit datiert aus den Jahren 1989 bis 1994; Spieler wie Stein, Bein, Yeboah, aber auch Binz und Falkenmayer verzauberten uns phasenweise – ein Titel jedoch gelang ihnen auch nicht. Spätfolgen dieser Jahre waren finanzielle Krisen, die sogar Vorstrafen der Beteiligten nach sich zogen. Rostock, Heynckes, Abgesang.

Sicherlich gibt es auch für uns gute Gründe, die letzte Zeit durchaus kritisch zu sehen; die Niederlage in Gelsenkirchen, die uns als Erfolg verkauft wurde oder die überflüssigen negativen Aussagen des Trainers über Caio, welche besser unterblieben wären, seien genannt. Sicher, wir haben zu viele Spiele gesehen, die uns nicht überzeugten – haben aber in letzter Konsequenz die Partien gewonnen, die uns das Überleben in der Bundesliga sichern.

Geplagt von Verletzungen hat sich die Eintracht nach enttäuschendem Saisonstart wieder berappelt und sich durch zwei Heimsiege gegen Cottbus und Gladbach einen ordentlichen Vorsprung vor den Abstiegsplätzen erarbeitet. Andere Teams, die ähnlich weit oben standen wie die Eintracht vor einem Jahr nach dem überaus glücklichen Sieg in Leverkusen, sind mittlerweile in der zweiten Liga (Nürnberg) oder auf dem Weg dorthin (Karlsruhe).

Verständlich ist der Wunsch nach schönerem Fußball allemal; allein, er fällt nicht vom Himmel. Selbst Vereine, die mächtig investiert haben wie Hannover oder sogar Schalke, sind weit davon entfernt, attraktiven Fußball zu bieten oder ihre Ziele zu erreichen. Hannover hielt an Hecking fest, Schalke verbrauchte – und bezahlte - in den letzten Jahren gleich fünf Trainer: Heynckes, Rangnick, Slomka, Rutten und das Duo Büskens/Mulder. Wir sind finanziell und sportlich stabil. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dies ist ein Zustand, der in der jüngeren Geschichte der Eintracht nicht allzu oft vorgekommen ist.

Und es kann nicht sein, dass in geradezu selbstzerstörerischer Art und Weise auf den Rängen ein Kampf tobt, der all das vernichtet, was wir in langen Jahren mühevoll aufgebaut haben, wir machen uns zum Gespött der Liga, wenn wir bei einer Zwei-Tore-Führung gegen einen Abstiegskandidaten nicht die Akteure unterstützen, die auf dem Platz stehen, sondern einen Ersatzspieler fordern, egal, wie er heißt. Das ist ein Schlag ins Gesicht von Spielern wie Ochs oder Russ, denen man alles vorwerfen kann, nur eines nicht: mangelnden Einsatz. Wir machen uns zum Gespött der Liga, wenn wir vor Spielbeginn eines vorentscheidenden Spieles kollektiv den Rauswurf des Trainers fordern und dieser gewünschte Rauswurf über dem Erfolg der Eintracht steht – in einer Situation, in der uns viele andere Vereine beneiden. Das ist grotesk. Ebenso grotesk oder gar bösartig sind die Beschimpfungen gegenüber den Spielern Meier und Köhler, die sich nichts zuschulden haben kommen lassen, außer nicht jeden Ball virtuos zu versenken. Haben wir vor kurzem noch gegnerische Spieler zur Verzweiflung gebracht, wie Jones und Diegos, so sind wir in der sonderbaren Situation angekommen, dass nun die eigenen Jungs zermürbt werden. Nutznießer sind nicht zuletzt die Medien, die auf den fahrenden Zug aufspringen und wie der HR, der seit Jahrzehnten keine vernünftige Sportsendung auf den Weg gebracht hat, nun mit der Einrichtung des Videotextforums ein Forum bietet, in welchem Eintrachtfans ihren Hass auf Trainer und Spieler veröffentlichen können. Die ziehen uns am Nasenring durch den Parcour und führen uns vor – und wir klopfen uns gegenseitig auf die Schulter – oder auf die Nase. Nutznießer sind unsere Gegner. Selbst innerhalb der Mannschaft führen der Hass und die Forderung nach Caio zu Irritationen; innerhalb einer Mannschaft, die allem Anschein nach intakt ist und die Potential hat. Jahrelang waren wir dem Anhang von Schalke oder Dortmund überlegen, weil wir nicht nur gesungen haben, wenn wir gewinnen, weil wir unsere Spieler stark gemacht haben und nicht schwach. Wenn es stimmt, dass auf der Haupttribüne Tausende von Anti-Funkel-Buttons verteilt wurden, dann ist dies mehr als lächerlich; es ist eine Verspottung all jener, die in den letzten Jahren die Eintracht aus den Niederungen der zweiten Liga als etablierte Kraft ins Oberhaus geführt haben – von einer lautstarken Unterstützung in jenen Jahren hat man aus jener Ecke des Stadions nicht viel gehört. Wer den Trainer als größtes Übel aller Zeiten ansieht, der hat Heese, Heynckes, Fanz, Dohmen, Rausch, Andermatt oder Reimann schnell vergessen.

Es mag sein, dass die Vertragsverlängerung mit Trainer Funkel in der Winterpause nicht der Weisheit letzter Schluss gewesen ist – aber sie war auch kein völliges Desaster. Denn kein Trainer kann schöneren Fußball oder Erfolg garantieren, und vollmundige Worte von Doll bis Neururer bringen keine Punkte.

Wir könnten die Reaktionen und Emotionen der jetzigen Art im Ansatz nachvollziehen, wenn die Eintracht trotz der Investitionen in Fenin, Caio, Steinhöfer, Korkmaz oderBellaid auf einem Abstiegsplatz stehen würde. Da dies nicht der Fall ist, rufen wir alle Fans, Fanclubs, FuFA-Mitglieder und Ultras auf, sich wieder auf das zu besinnen, was uns über Jahre hinweg stark gemacht hat, nämlich den bedingungslosen Support in Momenten, wo es nicht läuft, und auf lebendige Diskussionen, ohne den Respekt gegenüber allen Beteiligten zu verlieren. Es ist, wie es ist: Ein Aufstieg dauert Jahre – ein Abstieg geht schneller als man denkt. Lasst uns alle daran arbeiten, dass wir nach oben kommen und zeigt Geduld. Und Humor. Und vor allem Respekt. Der Gegner muss vor uns zittern – und nicht das eigene Team. Es heißt: Eintracht! Und dies sollten wir lauter brüllen, als „Caio“. Oder „Funkel raus“. Zumindest die, die es meinen.

EFC Schwarze Bembel im April 2009

Samstag, 18. April 2009

Kämpfen und siegen!

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Montag, 13. April 2009

Foul? Zange? Caio?



Ausschnitt aus der Bilderserie der FR vom 13.04.2009

Samstag, 11. April 2009

Wort des Monats März 2009



49 Stimmen wurden insgesamt abgegeben und Sieger war unangefochten der Boykott. Dahinter gab es ein Kopf an Kopf Rennen, sowohl Pyro als auch der Scheißwinter teilen sich den zweiten Platz, dicht gefolgt von: Saboteure.

Boykott, Saboteure und Pyro - drei Begriffe die eng mit einem einzigen Spiel der Eintracht verwoben sind, mit dem 1:0 Sieg der SGE in Karlsruhe. Leuchtkugeln flogen auf den Platz, Rauch und Bengalos dampften dabei und die zweite Halbzeit wurde mit einiger Verspätung angepfiffen.

Die Folge waren zum einen eine Geldstrafe für die Eintracht in Höhe von 40.000 Euro und die Entscheidung des Vorstandes, für kommende Auswärtsspiele zum Einen das Megaphon zu verbieten und zum Anderen Tickets nur noch personalisiert auszugeben. Wie diese Entscheidungen im Zusammenhang mit Pyro stehen, blieb unklar. Die Ultras Frankfurt entschieden sich für einen Supportboykott, bis die Sanktionen aufgehoben werden; zunächst wurden die Fanclubs und die FuFA befreit - erst zum Heimspiel gegen Cottbus galt dies auch für die Ultras, als diese selbst bekannt gaben, bis zum Ende der Saison auf Pyro zu verzichten.

Die Presse resp. Medien taten sich in der Beurteilung schwer, für die einen ist Pyrotechnik ein Ausdruck von südländischer Begeisterung, andere behaupteten, dass Saboteure des Fußballs am Werk seien.

Einig waren sich alle, dass Leuchtkugeln und Böller im Stadion nichts verloren haben - die Diskussion um Bengalos und Rauch wird uns aber sicherlich noch weiterhin begleiten. Der Scheißwinter aber ist Vergangenheit. Wenigstens etwas.

Freitag, 10. April 2009

Neun Tore in einer Halbzeit


In der Bundesligageschichte gab es ja schon jede Menge spektakuläre Spiele und Ergebnisse unserer Eintracht - nicht alle endeten glimpflich. Einmal fielen sage und schreibe neun Tore in einer einzigen Halbzeit - und ich nehme es vorweg, sie waren nicht alle für die SGE.

Und somit dreht sich die österliche Frage um jenes ominöse Spiel: In welcher Partie der Eintracht fielen in einer einzigen Halbzeit neun Tore?

Frohe Ostern und frohes Rätseln wünscht:

Beve




PS: Wer nicht in München weilt, für den sei folgendes gesagt:

Samstag, 11.04.2009 - Bornheimer Hang - 14:30 Uhr

Eintracht Frankfurt (U23) - Spvgg Unterhaching (U23)

Wir seh'n uns

Dienstag, 7. April 2009

PlayForYourClub - Schieß die Adler zum Weltrekord!

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Am 9. April um 11:00 fällt der Startschuss zu einem erneuten Weltrekordversuch; Eintrachtfans jeglichen Alters und Herkunft wollen versuchen, den alten Weltrekord zu knacken - in einem Online-Spiel mit dem Namen PlayForYourClub. Schon seit einigen Jahren zocken etliche Fans um Meisterschaften und Rekorde; Eintrachtfans haben dabei teilweise die Liga dominiert - und sich zu einer Community gefunden, die sich auch vor den Spielen der wirklichen Eintracht trifft und zusammen Weihnachten feiert. Mitmachen kann jeder - und jeder wird auch gebraucht, da jeder einzelne Punkt bei dem Weltrekordversuch zählt. Das Spiel ist simpel - und wird auf den gleich verlinkten Seiten präzise erklärt. Hier erfahrt ihr genau wie es geht - und lasst euch nicht entmutigen, wenn's nicht sofort mit den Toren klappt; aller Anfang ist schwer. Der Wettbewerb wird intern auch als Fanclub-Meisterschaft gewertet, wie es funktioniert, wird ebenfalls auf der schönen Homepage der Frankfurter PlayForYourClub-Freaks erklärt.
Los gehts am 9. April um 11 Uhr Abpfiff erfolgt dann am 10. April um 11 Uhr.
Also: Haut rein - und viel Spaß wünscht
Beve.

Freitag, 3. April 2009

Tradition zum Anfassen - Kurvendiskussion

Der Text erscheint am 04.04.2009 zum Heimspiel der Frankfurter Eintracht gegen Energie Cottbus in der Fan geht vor - Ausgabe 173.


Die Fan- und Förderabteilung hatte gemeinsam mit dem Eintracht Frankfurt Museum zur fünften Veranstaltung der Reihe Tradition zum Anfassen geladen, diesmal sollten wir uns weniger mit Mannschaften, Trainer oder Spieler der Eintracht beschäftigen, sondern mit der Fanszene der achtziger Jahre.

Unsere Gäste waren Thommy Kummetat, Eintrachtfan seit den frühen Siebzigern und Herausgeber der Fanclubzeitung Bockenheimer Bembel, Anjo Scheel, langjähriger Fanaktivist und Fansprecher der Eintracht und Herausgeber des Fußball-Fan-Kurier sowie Dieter Bott, Soziologe und Mitbegründer sowohl des Frankfurter als auch der Düsseldorfer und Duisburger Fanprojekte und Mitherausgeber des heute begehrten Buches Die Fans aus der Kurve. Zusätzliche Brisanz erhielt die Veranstaltung durch die Vorfälle beim vergangenen Auswärtsspiel der Eintracht in Karlsruhe, als Fans nicht nur Bengalos und Rauch zündeten, sondern gleichfalls Leuchtkugeln auf das Spielfeld schossen und die zweite Halbzeit der Partie mit einiger Verspätung angepfiffen wurde.

Wir hatten uns vor der Veranstaltung darauf geeinigt, dass wir die aktuellen Ereignisse allenfalls am Rande thematisieren wollten, schließlich befinden wir uns im Hort der Geschichte; die Gegenwart wird ohnehin an allen Ecken und Enden diskutiert. Und so fanden sich am 26.02.2009 an die 100 Fans aus allen Fanorganisationen im Museum ein, um sich ein Bild über die Vergangenheit zu verschaffen. Ultras, Fanclubvertreter und Vereinsmitglieder sowie Unorganisierte saßen einträchtlich im Museum nebeneinander.

Thommies Karriere als Fan begann zu Beginn der siebziger Jahre als es noch nicht den berühmten G-Block gab, der erst während des Umbaus zur WM 1974 installiert wurde. Noch war es für Jugendliche nicht notwendig, sich von unten nach oben hochzuarbeiten, es gab nur wenige Fanclubs, die vor allem Auswärtsfahrten organisierten. Der erste waren die Adler, es folgten die Fanclubs aus dem Umland, Bieber und Mühlheim, später dann die Frankfurter wie Sossenheim oder Nied. Die meisten Fanutensilien waren handgemacht, das traditionelle Kleidungsstück die Kutte, eine Jeansjacke, deren Ärmel abgeschnitten, die Rückseite mit Adler und Sticker versehen und die Schnittstellen oft mit schwarz-roten Wollfäden umsäumt waren; Schals hingen meterlang um den Hals, meist von Oma handgestrickt. Diese Fanutensilien waren begehrte Souvenirs bei gegnerischen Anhängern und so hieß es aufpassen - bis viele Fans im Laufe der Zeit die traditionellen Kleidungsstücke zu Haue ließen. Oftmals schien es aus Angst vor Übergriffen ratsam, Fußballspiele in zivil zu besuchen, zumal sich nach britischem Vorbild die Hooligan-Szene auch in Deutschland etablierte - wer in und um fremden Stadien deutlich sichtbar als gegnerischer Fan wahrgenommen wurde, der lebte in dieser Zeit gefährlich.

Bis 1979 gab es keine strikte Blocktrennung, erst danach wurden den Gästen eigene Bereiche zugewiesen – möglichst entfernt von den heimischen Anhängern - was des Öfteren Besuche der gegnerischen Kurve zur Folge hatte; Gruppenzwang ging mit Gemeinschaftsschutz Hand in Hand, nicht nur wer etwas auf sich hielt, lief mit. Kam die Hertha mit den berühmt/berüchtigten Hertha-Fröschen, so konnten sich die Frankfurter sicher sein, dass sie ihrerseits Besuch bekamen.

Ende der Siebziger Jahren etablierten sich Machtzentren im G-Block, die Fanclubs standen beieinander und rivalisierten untereinander, im besonderen pflegten Black & White und Nied einen Kampf um die Vormachtstellung nicht nur im Block. Stand die Polizei zunächst dem Treiben in den Stadien relativ gelassen gegenüber, so sorgten mehrere Ereignisse für ein konzeptionelles Umdenken auf vielen Seiten. 1982 wurde der 16-jährige Bremer Glaserlehrling und Werder-Fan Adrian Maleika von Anhängern des Hamburger SV zunächst von einem Stein getroffen und anschließend zusammengeschlagen und –getreten bis er an den Folgen der Verletzungen starb; eine Tat, die unter sämtlichen Fußballfans große Betroffenheit auslöste. Bislang hatten sich die Vereine überhaupt nicht um ihre Anhänger gekümmert, der Tod Adrians hatte zur Folge, dass zumindest in Bremen das erste Fanprojekt etabliert wurde, um eine Schnittstelle zwischen Fan und Verein zu schaffen.


In Frankfurt sollte es am 1.Mai 1982 zu drei denkwürdigen Veranstaltungen kommen. Zum einen fand das traditionelle Radrennen Rund um den Henninger Turm statt, das Tausende auf die Straßen lockte. Zeitgleich riefen die Kundgebungen zum Tag der Arbeit wiederum Tausende auf den Römerberg und als wäre dies nicht genug, wurde das Endspiel im DFB-Pokal zwischen dem 1.FC Nürnberg und Bayern München im Frankfurter Waldstadion ausgetragen. Die Polizei war hoffnungslos überlastet und während sich erlebnisorientierte Fans aus ganz Deutschland trafen, um den ungeliebten Bayern einen Empfang zu bereiten, nutzten die in weiten Teilen politisch rechts orientierten Nürnberger die Gunst der Stunde und zerlegten am Römerberg Büchertische und mehr in ihre Bestandteile. Vorwiegend linke und ausländische Gruppierungen standen dem Wüten ratlos gegenüber. Entsetzen über die unerwartete Gewalt ließ viele irritiert zurück; für Dieter Bott waren diese Ereignisse die Initialzündung, sich aktiver in die Fußballszene einzumischen – und so wurde das Frankfurter Fanprojekt gegründet, welches sich sozialarbeiterisch den Fans näherte und Fragen nach Ursachen und Wirkung sowie persönlicher Verantwortlichkeiten aufwarf. Gleichfalls nahmen die ersten Kontaktbeamten ihre Arbeit auf; heute vergleichbar mit den Szenekundigen Beamten. Der theoretische Ansatz sah vor, dass die Polizisten sich in die Fanszene mischen und Ansprechpartner bei etwaigen Problemen darstellen sollten. Dass dies gelang, ist auf mehrere Gründe zurückzuführen. Zum Einen gab es für Fußballfans kaum Ansprechpartner, schon gar nicht seitens der Eintracht. So konnten Verhaftungen und Stadionverbote willkürlich ausgesprochen werden, die Fans waren dem Staatsapparat ausgeliefert, die Eintracht interessierte sich nicht für ihre Anhänger, legte der Polizei gar Blankoformulare zu Stadionverboten vor. Die Kontaktbeamten, der bekannteste war Wolfgang Wehrum, versprachen, sich um die Angelegenheiten zu kümmern – und hielten zunächst Wort.

Zum Anderen waren sich die verschiedenen Fanclubs untereinander nicht grün und manch einer versprach sich über gute Zusammenarbeit mit den Kontaktbeamten eigene Vorteile. Dies hatte zur Folge, dass die Polizei relativ bald inhaltsreiche Erkenntnisse über Struktur und Zusammensetzung der Fanszene gewinnen konnte, erste Dateien zur Kategorisierung wurden installiert – und die Fans hatten daran kräftig mitgearbeitet, - bis sie letztlich doch die Kontaktbeamten ablehnten – zu spät, wie sich im Laufe der Jahre heraus stellte. Zeitgleich gründete sich über diverse Fanclubs die Interessengemeinschaft G-Block, die unter anderem Karten für Eintracht-Spiele auf der Zeil verkauften, einer der Aktivisten war Thommy Kummetat, der bis heute im Fanclub Bockenheim aktiv ist. Er war auch derjenige, der die Balkenschals aus England in Deutschland eingeführt hat.

1985 kam es zur Katastrophe im Brüsseler Heysel-Stadion anlässlich des Endspiels um den Europapokal der Landesmeister zwischen Liverpool und Juventus Turin. Bis heute sind die Umstände nicht final aufgeklärt; waren es britische Hools, welche die Tifosi attackierten, war es die Nähe der Italiener zu den Engländern durch falsche Ticketvergabe, brüchige Mauern im Stadion oder waren es für Italiener unbekannte Riten, die zu panischen Reaktionen führten; letztlich starben 39 Menschen, zu Tode gequetscht und zertrampelt vor den Augen von Millionen Fernsehzuschauern.

Einsetzender Aktionismus führte zu strikten Fantrennungen via martialischer Zäune, sogar in den eigenen Kurven, die Videoüberwachung wurde verschärft genutzt (Offiziell fünf Kameras). Die Fans wehrten sich dagegen, räumten sogar im Januar 1986 während des Spiels gegen Düsseldorf den G-Block, was unter den Fortuna-Anhängern zu Angstschüben führte, da sie nicht Protest als Ursache vermuteten, sondern den traditionellen Gegenblockbesuch. Ein Spruchband wurde gezeigt: Jahrelang gab’s kein Radau!!! Der Dank: Video und Drahtverhau. Ein anderes lautete: Wir lassen uns nicht alles bieten. Lasst uns Eintracht Fans in Frieden.

Szenische Theateraufführungen im Waldstadion folgten, so schleppten die Fans aus Pappe gebastelte Kameras und sogar einen pappenen Wasserwerfer ins Stadion und spielten demonstrativ Szenen nach; Wasserwerfer spielten in jener Zeit vor allem in Frankfurt eine große Rolle, war doch im September 1985 der politische Demonstrant Günter Saré in Frankfurt von einem solchen überrollt und tödlich verletzt worden und diese harrten auch in Reichweite des Stadions um im Ernstfall eingesetzt zu werden.

Nach den Vorfällen in Brüssel wurde der von den Fanclubs gewählte Fansprecher Anjo Scheel gleichsam zum Fanbeauftragten der Frankfurter Eintracht. Anjo, der von 1978 bis 1994 kein Heimspiel und von 1982 bis 1994 auch kein Auswärtsspiel der Eintracht verpasst hatte, setzte sich für die Belange der Fans ein, auch wenn sich die Eintracht davon nicht sonderlich erfreut zeigte. Nebenbei war er Herausgeber des Fußball-Fan-Kuriers, einem Vorläufer der Fan geht vor, die Anjo selbst mitbegründete. Der FFK zeichnete sich durch Frontberichterstattung aus, wie Dieter Bott es bezeichnete. Zur Erinnerung: es gab zur damaligen Zeit noch die innerdeutsche Teilung, die digitale Entwicklung steckte in den Kinderschuhen und das erste Handy sollte annähernd ein Jahrzehnt später auf den Markt kommen. Somit stellten die Fanzines eine der wenigen Möglichkeiten dar, das Leben der Fußballfans zu dokumentieren. Die meisten wurden unter der Hand weiter gereicht, sowohl Thommies Bockenheimer Bembel als auch Anjos Fußball Fan Kurier wurden polizeilich beschlagnahmt was dazu führte, dass Erlebnisberichte fortan ohne unterzeichnenden Namen abgedruckt wurden. Die Hefte waren heiß begehrt und enthielten neben Berichten über Drittortauseinandersetzungen verschiedenster Fans und Vereine lustige Details wie eine Übersetzung der gebräuchlichsten Schimpfworte in die Sprachen der international spielenden Clubs (BB) oder eine Liste der Autokennzeichen von Zivilbeamten (FFK). Ein weiterer wesentlicher Bestandteil waren Kartengrüße von Fußballfans aus aller Welt, ein sichtbarer Beweis, wer wo gewesen ist – das Internet steckte gleichfalls noch in den Kinderschuhen.


Heutzutage sind Fotos, Filme und Texte über Bundesligaspiele von jedem Punkt der Erde sekundenschnell weltweit verfügbar, die Fans sind oft schneller und besser informiert als die Medien – damals bedurfte es intensiver Kontaktpflege zu Fans von anderen Vereinen, einen immensen Zeitaufwand und jede Menge unbezahlten Enthusiasmus, um vergleichbares auf die Beine zu stellen. Anjo sorgte dafür, dass die aufgrund vermeintlicher Verletzungsgefahr seit Jahren verbotenen großen Fahnen wieder ins Stadion gelangten, er konnte nachweisen, dass weder Polizei noch die Eintracht tatsächliche Verletzungen belegen konnten, der Fahnenpass ward in Frankfurt geboren – und ist bis heute bundesweit Voraussetzung für Schwenkfahnen im Stadion. Anjo, der als Jugendlicher von den Älteren vorwiegend durch den Schmuggel von Bierflaschen ins Stadion Anerkennung fand, initiierte später auch die Aktion United Colors of Bembeltown, zu der Rainer Kaufmann die bekannten Zeichnungen beisteuerte.

Eine andere Aktion war die Beschaffung einer Blockfahne, die obgleich vom Sponsor teuer bezahlt, völlig werbefrei war. Ansonsten hätten wir sie einfach nicht hochgezogen. Hohe Wellen schlug in der Saison 92/93 die Schadensersatzforderung Anjos an den damaligen Trainer Horst Heese; dieser hatte mit Penksa einen vierten Ausländer eingewechselt, was nach damaliger Gesetzeslage verboten war. Zwar bemerkte Heese den Fehler kurz darauf, konnte aber nicht verhindern, dass der 5:2 Sieg der Eintracht in Uerdingen auf Grund dieses Lapsus am Grünen Tisch in eine 0-2 Niederlage gewandelt wurde. Anjos Schadensersatzforderung, berechnet nach den durchschnittlichen Ausgaben eines Auswärtsfans und der Anzahl der Mitgereisten sorgte für Aufruhr. 18.000 Mark standen im Raum, für Eintrittskarten, Zug- und Busfahrten; die Eintracht schäumte und Uli Stein forderte den Vereinsausschluss. Später beruhigte sich die Lage und Anjo erlebte Stein fortan ganz anders. Heute hält er große Stücke auf ihn.

Auf Bestreben verschiedener Fanclubs hin, darunter Black & White, Bockenheim, City, Sossenheim, Schwalbach und Schwarze Adler gründete sich 1986 die Initiative Fanhaus, unterstützt vom Frankfurter Fanprojekt unter der Leitung von Dieter Bott, der Ende der Sechziger aus der Provinz in die schillernde Großstadt kam und der Achtundsechziger Bewegung nahe stand. Während die Fanclubs die Sache elanvoll angingen, konnte das Fanprojekt nicht zuletzt über eigene Erfahrungen in der Pressearbeit die Initiative unterstützen. Diskussionen unter dem Motto: Unser Wunsch: ein Haus für uns wurden geführt, Vorschläge gemacht und verworfen und seitens der Politik wurde zwar unter Vorbehalten ideelle Unterstützung zugesagt, allerdings weder Raum noch Geld zur Verfügung gestellt. Teilweise mündeten die Gespräche in absurden Vorschlägen, so wurde seitens der SPD geraten, sich doch unter einer Autobahnbrücke zu treffen, dort störe der Lärm niemanden. Die Initiative kooperierte mit dem HR, eine große Veranstaltung im Volksbildungsheim (dem heutigen Metropolis) wurde einberufen, mit Vereinsvertretern und Politikern sowie Polizei diskutiert, sogar ein Theaterstück wurde inszeniert. Am End war alles für die Katz sagte Thommy und sie hätten die Initiative zu den Akten gelegt, gebracht habe alles nichts. Zumindest für die damaligen Aktivisten, andere griffen die Idee Jahre später auf und so entstand erst 2005 das heutige Fanhaus Louisa, welches alle Voraussetzungen zur Erfüllung der damaligen Wünsche bietet; selbstverwaltet, nahe am Stadion und nur den Eintracht-Fans vorbehalten. Eingezogen ist nach Jahren der Wanderschaft das heutige Fanprojekt. Als das Fanhaus endlich fertig war, hatten die Beteiligten zur Einweihungsfeier geladen, bloß die Kämpfer von damals wurden vergessen, stellte Thommy enttäuscht fest. Und heute meiden sogar die Ultras die Räume, die sie noch vor wenigen Jahren selbst mitgestaltet hatten.

Ein weiterer Aspekt des Fanlebens der achtziger Jahre waren neben unbotmäßigem Alkoholkonsum ausländerfeindliche und rechtsradikale Tendenzen, die sich durch alle Gruppen und Gruppierungen zogen aber nicht dominierten. Es gab in Frankfurt keinen explizit rechtsradikalen Fanclub, obgleich die NPD selbst im Stadion agitierte. Selbst wenn einzelne mit der Partei sympathisierten, so lässt sich der Frankfurter nur ungern von außen dominant in sein Leben hineinreden und so waren die organisierten Nazis so schnell verschwunden, wie sie gekommen waren. Nicht aber rechte oder rassistische Äußerungen, wie das Comedy-Duo Badesalz später mit dem Sketch Anthony Sabini aufzeigte. Doch nicht nur die Frankfurter waren die bösen Buben. Beim Uefa-Cup-Spiel der Eintracht gegen Salzburg in Wien Jahre später wurde Yeboah seitens der Österreicher fortlaufend mit uhuhuh-Rufen bedacht, so dass es zum Eklat kam, der in einer später umstrittenen Anzeige in der Wiener Kronen Zeitung zum Rückspiel mündete. Eine gewissermaßen tragische Geschichte ist die des Superfans Alfred, der im wirklichen Leben ganz anders heißt. Alfreds Geschichte ist in dem eingangs erwähnten Buch Die Fans aus der Kurve, unter dem Namen Superfan Alfred nachzulesen. Alfred äußerte sich damals im Interview zur Situation der Eintracht, er schlief seinerzeit in Eintracht-Bettwäsche und erzählte seine Geschichte, welche die Geschichte von vielen Fans hätte sein könnte. Für mich zählt nur der Verein sagt er und beendete das Interview mit einem klarem Bekenntnis zur NPD, zu den Grenzen von 1937 und zur Ausländerfeindlichkeit – außerhalb der Eintracht.

Vor der Veranstaltung sagte Matze: Guck mal Beve, das ist der Superfan Alfred und zeigte auf einen Mann, den ich schon häufiger in den letzten Jahren im Umfeld der Eintracht gesehen habe. Ich ging zu ihm hin und sprach ihn auf das Buch an, da ich ohnehin vor hatte, das zwanzig Jahre alte Interview zu erwähnen. Ich erfuhr Erstaunliches; und erkannte einen höchst unglücklichen Alfred. Wenn ich etwas rückgängig machen könnte, dann dieses Interview meinte er und erzählte die Geschichte zu Ende:

Kurz nach Erscheinen des Buches hätte er ein Mädchen kennen gelernt, ein Mädchen, das alles andere als reindeutsch war und schon kurz darauf habe Alfred seine Haltung von Grund auf geändert. Die reaktionären Tendenzen seien ganz klar auf seinen Vater zurückzuführen, er hätte sie kritiklos nachgeplappert und erst mit der Zeit sich sowohl vom Vater gelöst als auch eigene Standpunkte entwickelt, die heute völlig konträr zu seinen damaligen Ansichten stünden. Um so mehr ärgere es ihn, dass dieses Interview nicht ein oder zwei Jahre später geführt wurde, nun stünde im Buch, was dort steht – und er könne es nicht mehr korrigieren.

Dieter Bott sprach just dieses Thema auch während der Veranstaltung noch einmal an und ich denke, Alfred ist hierdurch rehabilitiert. Dinge können schon merkwürdig laufen.

Die Zeit verging wie im Flug und Dieter Bott nutzte die letzten Worte der Veranstaltung, um noch einmal an die Selbstverantwortung und die Notwendigkeit einer selbstverwalteten Kurve nach momentanem Düsseldorfer Vorbild zu appellieren. Der Erhalt von Subkultur sei notwendig, um den immer stärker werdenden repressiven Tendenzen im modernen Fußball etwas entgegen zu setzen meinte er kämpferisch wie eh und je.

So ging ein aufschlussreicher Abend zu Ende, der vor allem zeigte, dass die Errungenschaften für Fans nicht vom Himmel gefallen sind, sondern erkämpft wurden; erkämpft nicht zuletzt durch die so unterschiedlichen Aktivitäten von Anjo Scheel, Dieter Bott und Thommy Kummetat, ohne die die Frankfurter Fanszene nicht das wäre, was sie heute ist. Und so geht auch von hier noch einmal der Dank an unsere Gäste nicht nur für den Abend im Museum, sondern auch für alles, was sie für die Fans nicht nur der Eintracht geleistet haben. Denn eines zeigte sich auch: zwar ging es zur damaligen Zeit weitaus rauer zu als heute und auch die Eintracht hat im Gegensatz zu früher ansatzweise erkannt, dass sie mit den Fans zusammenarbeiten muss; nicht zuletzt durch den Zusammenschluss der heute über 500 Fanclubs über das FSG, die seit 1997 existierenden Ultras Frankfurt und über die mehr als 7000 Mitglieder zählende im Jahr 2000 gegründete Fan- und Förderabteilung, so ist der Druck, dem der gemeine Fußballfan heute ausgesetzt ist ungleich stärker. Lappalien wie Fremdurinieren können mehrjährige Stadionverbote nach sich ziehen, Massenverhaftungen und Einkesselungen völlig Unbeteiligter sind beinahe an der Tagesordnung, Komplettvideoüberwachung selbstverständlich - und so gibt es noch viel im Geiste unserer Vorkämpfer zu tun.

United we stand. Divided we fall.





Das Zitat stammt aus dem Fußball Fan Kurier, der G-Block und das Kurvenbild sind dem Buch Die Fans aus der Kurve entnommen. Brandes & Apsel Verlag 1986.

Was ist neu?


Schön ist die Welt - wenn man in Oberrad sitzt, weder Netz- noch Telefonanschluss hat und dazu die Sonne scheint. Kaum bin ich im Nordend und bei Pia nutze ich die digitalen Welten und stelle fest, dass Kid seinen Blog neu designed hat; die Verwechslungsgefahr ist gebannt, Kid ist Kid und ich bin ich.

Neu ist auch der Blog von Andy Klünder, der seinerzeit auch eintrachtfans.tv ins Leben gerufen hat. Es soll eine Einstimmung auf kommende Sendungen sein - hier gibt es Videoschnipsel und mehr.

Nicht mehr ganz so neu ist die Übereinkunft zwischen der Eintracht Frankfurt Fußball AG und den Ultras, es ab dem Cottbus-Spiel am 04.04 gemeinsam zu versuchen. Die AG hat die Restriktionen (personalisierte Eintrittskarten) für alle zurückgenommen und die Ultras wollen den Support bis auf weiteres ohne Pyro angehen.

Passend dazu habe ich während des letzten Heimspiels der U23 gegen Aschaffenburg, (auch Jörn Andersen war zu Gast), ein Feuerzeug unseres Gastgebers geschenkt bekommen. Es trägt die schöne Aufschrift: FSV Frankfurt - Wir bringen Feuer ins Spiel.

Ein Belegfoto gibt es demnächst, derzeit leben Feuerzeug und Kamera getrennt.



Kinderpressekonferenz mit Markus Pröll


Mittwoch, 8. April, 13.00 Uhr


Diesmal kommt Eintracht-Torwart Markus Pröll zur Kinderpressekonferenz ins Eintracht Museum. Wie immer gilt für Nachwuchsjournalisten: Erst akkreditieren, dann Fragen. Wenn Ihr also euren Presseausweis abgeholt habt, könnt Ihr unsere Nummer Eins mal so richtig löchern. Anmeldung unter
info@eintracht-frankfurt-museum.de.

Eintritt: 5,00 €, erm. 3,50 €




Die Autogrammkarte entstammt dem Archiv von Frank Gotta