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Samstag, 30. Mai 2009

Helden leben lange. Legenden sterben nie.

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Was für eine Saison 1998/1999. Nach dem umjubelten Aufstieg startete die Eintracht nach zweijähriger Abwesenheit in eine neue Bundesliga-Saison. Lange mussten die Anhänger auf den ersten Sieg warten, erst am 6.Spieltag konnte der 1.FC Nürnberg mit 3:2 niedergerungen werden. Trotz einem 1:0 gegen die Bayern und einem 1:0 in Hamburg musste Trainer Ehrmantraut nach einem 1:2 gegen Schalke seinen Platz räumen; der im Oktober verpflichtete Sportdirektor Gernot Rohr installierte mit Reinhold Fanz einen Coach, der zwar dem Anforderungsprofil (jung, dynamisch, Bundesligakenner) überhaupt nicht entsprach - dafür aber in der Zusammenarbeit keine Probleme machte. Rohr und Fanz kannten sich schon lange.

Das erste Ligaspiel unter Trainer Fanz ging mit 1:4 nach 0:4 Pausenrückstand bei 1860 völlig in die Hose, es folgten deprimierende Spiele gegen Gladbach (0:0), den VfB (1:2) oder Leverkusen (1:2). Gegen Leverkusen trat die Eintracht ohne Stürmer an. Am 27. Spieltag unterlag die Eintracht in München mit 1:3 und Präsident Rolf Heller zog die Reißleine. Reinhold Fanz wurde durch Jörg Berger ersetzt - und sollte das Wunder möglich machen: Den Klassenerhalt. Auch Gernot Rohr durfte seine Koffer packen. Viel zu spät wurde gemutmaßt.

Im ersten Spiel unter Berger schaffte die Eintracht in letzter Sekunde den Ausgleich gegen Rostock (2:2 durch Westerthaler) und im zweiten Spiel gab es ein 0:2 beim Mitkonkurrenten SC Freiburg. Als Hoogma ebenfalls in letzter Sekunde den Ausgleich für den HSV erzielte (die Eintracht hatte 2:0 geführt) schien das Unternehmen Klassenerhalt gescheitert: Bei vier noch ausstehenden Spielen betrug der Rückstand auf das rettende Ufer sechs Punkte.

Es folgte ein 2:1 Auswärtssieg beim ebenfalls gefährdeten SV Werder Bremen, das letzte Spiel von Trainer Magath in Bremen. Dessen Nachfolger wurde Thomas Schaaf.

Die Freude über den folgenden 2:0 Sieg gegen Dortmund währte nur kurz. Als die Ergebnisse der Mitkonkurrenten bekannt gegeben wurden, herrschte Entsetzen. So hatte der bereits feststehende Deutsche Meister Bayern München sang und klanglos gegen den Club mit 0:2 verloren; der Sieg gegen den BVB schien wertlos.

Im vorletzten Spiel auf Schalke lag die Eintracht mit 0:2 hinten - und konnte dennoch die Partie durch Treffer von Fjörtoft, Sobotzik und Janßen mit 3:2 gewinnen. Da die Konkurrenten diesmal für die Eintracht spielten, sollte es am letzten Spieltag der Saison zu einem Krimi kommen.

12. 1. FC Nürnberg - Torverhältnis -9 - Punkte 37
13. VfB Stuttgart - Torverhältnis -8 - Punkte 36
14. SC Freiburg - Torverhältnis -9 - Punkte 36
15. Hansa Rostock - Torverhältnis -10 - Punkte 35
16. Eintracht Frankfurt - Torverhältnis -14 - Punkte 34
17. VfL Bochum - Torverhältnis -24 - Punkte 29
18. Borussia M'gladbach - Torverhältnis -36 - Punkte 21


Bochum und Gladbach waren abgestiegen. Folgende Paarungen sollten also entscheidend werden:

VfB Stuttgart - Werder Bremen
1.FC Nürnberg - SC Freiburg
VfL Bochum - Hansa Rostock
Eintracht Frankfurt - 1.FC Kaiserslautern

In Bochum hieß der Trainer Klaus Toppmöller, ebenso wie Torhüter Ernst ein alter Bekannter in Frankfurt; in Nürnberg war sich Trainer Rausch sicher, dass nichts mehr passieren könne, eine große Feier war geplant, der Dauerkartenverkauf für eine weitere Bundesligasaison hatte begonnen.

Mein Kumpel Andi, mit dem ich (nicht nur) damals im Waldstadion war, hat einen wunderbaren Bericht über den legendären 29.Mai 1999 geschrieben - von daher spare ich mir eine Schilderung des Tages; nur soviel sei gesagt: der 1.FC Nürnberg musste umdisponieren, die Eintracht aber besiegte Kaiserslautern durch Treffer von Chen Yang, Thomas Sobotzik, Marco Gebhardt, Bernd Schneider und Jan Aage Fjörtoft bei einem Gegentor durch Michael Schjönberg mit 5:1 - und blieb der Liga erhalten.


Zehn Jahre nach dem sensationellen Klassenerhalt kam es im Stadion auf Einladung der Fan- und Förder-Abteilung und des Eintracht Frankfurt Museums zu einem Wiedersehen mit vielen Beteiligten von damals - Tradition zum Anfassen, so lautete das Motto schon vieler Veranstaltungen - und auch am 28-05-2009 wurde dieses Moto Wirklichkeit.

Knapp 700 Fans hatten die Gelegenheit genutzt und tummelten sich nun im Businessbereich des neuen Waldstadions. Die Firma Aramark bot dankenswerterweise Getränke und Würstchen zu fanfreundlichen Preisen an, eine kleine Musikanlage war aufgebaut, die Mikros getestet - und der Videowürfel ein wenig abgesenkt: Auf ihm nämlich sollte das Spiel in voller Länge übertragen werden. Frank Wagner hatte dazu den Radiokommentar der zweiten Halbzeit über das Spiel gelegt, so dass die Spannung durch die vielen Tore auf den anderen Plätzen noch einmal vermittelt werden konnte.

Ich selbst hatte die große Ehre, als Moderator durch den Abend zu führen - von daher bitte ich um Verständnis, dass ich nicht alle Details behalten konnte, zu groß war die Konzentration auf den Abend - und es ist in etwa so, wenn du selbst ein Fest feierst - Am Ende sind alle glücklich, du selbst aber weißt gar nicht so genau, was eigentlich geschehen ist, da du permanent beschäftigt bist.

Petra Bärmann und Matthias Thoma hatten wochenlang die Veranstaltung vorbereitet, es gab Treffen mit dem Stadionbetreiber, der Technik und vielen anderen, die uns insgesamt sehr bei der Arbeit unterstützt haben. Flyer mussten gedruckt werden, der Ablauf geplant und natürlich die Spieler und Verantwortlichen von damals eingeladen werden - und am Mittag des Veranstaltungstages blieb nur noch das Bangen, ob alles klappt.

Leider erreichte uns noch die Absage von Marco Gebhardt und auch Thomas Epp litt unter starken Zahnschmerzen und konnte nicht dabei sein. Aber um 18:00 hieß es dann: Wir öffnen. Und dann strömten die Fans (unter ihnen mein Daddy) in den Bereich, den die meisten nur vom sehen kennen - strömten auf die Terrasse und die schwarz-ledernen Business-Sitze. Merchandising-Stände waren aufgebaut, nagelneu im Sortiment waren T-Shirts mit der Aufschrift Ü|ber|stei|ger - 29-05-1999, und bald herrschte ein emsiger Trubel.

Die Museumsmitarbeiter Frauke, Pia, Billy und Steffen umsorgten unsere Gäste, viele Helfer der FuFA sorgten für einen reibungslosen Ablauf - und so marschierten die anwesenden Spieler und Verantwortlichen über einen geheimen Gang in die Mixed-Zone - sie wussten ja nicht, was sie erwartete. Ich stand bei ihnen und wartete auf meinen Einsatz.

Matze Thoma legte einen Ball auf den Anstoßpunkt und alsbald begrüßte er zusammen mit Abteilungsleiter Stefan Minden die Zuschauer, verwiesen auf das Tippspiel, und erinnerten an den 100. Geburtstag der Eintracht am 8.März 1999 - und als mein Name fiel, musste ich raus.

Da stand ich nun unten vor euch, das Mikro in der Hand und auf mich alleine gestellt. Ich erinnerte kurz an Einzelheiten des Jahres (Nummer 1 in den Charts, Lou Bega - Mambo #5, Vogel des Jahres: die Goldammer und warf einen Rückblick auf das Champions-League-Finale vor drei Tagen (26.05.1999), das Bayern München lange Zeit dominierte, Sekunden vor Schluss mit 1:0 führte, um dann doch noch gegen Manchester United mit 1:2 zu verlieren) ich verkündete die Lottozahlen des Abends vor zehn Jahren und zählte zunächst diejenigen auf, die heute Abend nicht dabei sein konnten: Oka Nikolov, Bernd Schneider, Olaf Janßen, Alexander Kutschera, Chen Yang, Trainer Berger, Co-Trainer Lippert sowie die bereits erwähnten Thomas Epp und Marco Gebhardt.

Und dann folgte unter frenetischem Beifall der Einmarsch der Helden von damals:

mit der Nummer sechs: Thomas Zampach
mit der Nummer acht, unser Kapitän: Ralf Weber
mit der Nummer neun: Jan Aage Fjörtoft
mit der Nummer zehn: Thomas Sobotzik
mit der Nummer zwanzig: Uwe "Zico" Bindewald
mit der Nummer vierundzwanzig: Alexander Schur
mit der Nummer dreißig: Christoph Westerthaler
mit der Nummer zweiunddreißig: Ansgar Brinkmann

unsere Physios: Gunther Ronconi und Lutz Meinl
unser Arzt: Dr. Günter Goll
unser Stadionsprecher: André Rothe
unser Leiter der Lizenzspielerabteilung: Rainer Falkenhain
unser Ehrenmitglied und die gute Seele: Kurt Schmidt
unser Präsident: Rolf Heller.


Nacheinander marschierten die Helden aus dem Tunnel vor die Tribüne und sie alle freuten sich, dass ihr so zahlreich erschienen ward. High Five, Arme hoch, Freude.
Wir wanderten auf unsere Plätze, Blitzlichtgewitter zeugte von großem Interesse - und schon startete auf dem Videowürfel die Partie.

Alex Schur drosch den Ball nach einer Minute weit über das Tor - und fortan nutzte ich die Gelegenheit und sprach mit den Jungs über die vergangene Zeit; über die Sperre von Ralf Weber, der nach dem Hinspiel in Lautern schimpfte, dass es typisch DFB, typisch Betzenberg sei, solch einen Blindfisch als Schiri zu schicken. (Die Eintracht hatte das Spiel in der Nachspielzeit mit 1:2 verloren) Ralf bekannte sich zu dem Spruch, obgleich er zunächst meinte, dass er es nicht gewesen sein könne; so etwas Harmloses sage er nicht. Auch Alexander Schur hatte seinen Auftritt: als die Bayern gegen Nürnberg unterlagen; alles Mafia schimpfte er damals - und möglicherweise hatte er recht. Thomas Sobotzik war der Mann für die entscheidenden Tore, das 1:0 gegen die Bayern und auch das 1:0 gegen den HSV hatte er seinerzeit erzielt, während Uwe Bindewald sich immer noch wundert, dass er sich so großer Beliebtheit erfreut: Bei seinem Auftritt schallten Uwe Bindewald-Sprechchöre durchs weite Rund. Uwe muss man immer ein bisschen nach vorne schieben - er selbst bleibt eigentlich lieber im Hintergrund - aber da musste er durch. André Rothe gab zu, dass es ihm noch zwei Tage nach dem Spiel speiübel gewesen sei - und er vor allem mit der finalen Durchsage damals gewartet hatte, bis der Videotext die definitiven Endergebnisse weiß einblendete - während Rolf Heller zugab, dass die Entlassung von Horst Ehrmantraut im Nachhinein ein Fehler gewesen sei.

Stefan Minden, heute Abteilungsleiter der damals noch nicht existenten FuFA, erzählte die Anekdote, dass die Rundschau seinerzeit geschrieben hatte, dass die Eintracht den Klassenerhalt nicht mehr aus eigener Kraft hätte schaffen können. Stefan wusste es besser: Bei einem 5:0 der Eintracht gegen den FCK wäre die Eintracht definitiv gerettet. Er schickte ein Fax an die Redaktion und verlangte eine Gegendarstellung: Man stelle sich vor, Fjörtoft trifft zum 3:0 und die Eintracht spielt auf Ergebnishalten - weil niemand ob des Sachverhaltes weiß. Die FR druckte die Gegendarstellung ab - aber wer glaubte schon daran, dass die Eintracht gegen den Championsleague-Aspiranten Lautern fünf Tore machen würde.

Roberto Cappelutti, der seinerzeit das Spiel in einer Kneipe verfolgt hatte, sollte in der kommenden Woche in seiner damals ganz frischen HR-Sendung Late-Lounge an jedem Tag die Bilder des Spiels zeigen - leichter fiel die Wahl der Themen für die Late-Lounge nie wieder. Und Kurt Schmidt erzählte, dass sich Lauterns Trainer Rehagel zunächst geweigert hatte, an der Pressekonferenz teilzunehmen. Kurti sprach mit Rehhagels Frau Beate - Sekunden später stapfte Rehhagel doch noch zu dem Pflichttermin. Noch vor Spielbeginn kochte Ansgar Brinkmann, der auf die Ersatzbank musste; für einen wie ihn sicherlich kein Vergnügen.

Ruckzuck ging die erste Halbzeit vorbei - und nun folgte ein Drama, wie es der Fußball nur selten zu bieten hat - und an dessen Ende die Eintracht das glückliche Ende für sich hatte. Der Hammer von Chen Yang, das unglückliche Handspiel von Alex Schur, welches den Elfmeter für den 1.FCK und den Ausgleich zur Folge hatte, der Kopfball von Thomas "Hrubesch" Sobotzik, der geniale Hackentrick von Marco Gebhardt, der kluge Treffer von Bernd Schneider und dann: unvergessen die Worte des Reporters Günther Koch: Hier ist Nürnberg, wir melden uns vom Abgrund, während Dirk Schmitt, der damals nicht nur für den HR moderierte, sondern gleichfalls den Ex-Tainer der Eintracht, Reinhold Fanz rechtsanwaltlich beraten hatte, legendär wurde:

... Wo die Frankfurter Eintracht natürlich nach wie vor Druck macht, sie weiß, ein Tor könnte wieder den 1. FC Nürnberg in den Abgrund stoßen, überhaupt keine Frage. Und sie kommen jetzt wieder mit Christoph Westerthaler in der zentralen Position, nur Sforza hat er noch vor sich dann ist es Fjörtoft, der ist im Strafraum, und er trifft, Tooor, Tooooor für die Frankfurter Eintracht - fünfzueins - Herrje, welche Leistung ...

Großer Jubel brandete auf, selbst die Spieler von damals starrten gebannt auf den Videowürfel, viele von ihnen sahen die Szenen zum ersten Mal und sie waren hin und weg. Alsbald marschierten wir auf den Rasen, der Ball lag noch immer im Mittelkreis und Stefan Minden verlas eine Mail von Bernd Schneider, dass Fjörtoft bitteschön den Übersteiger nicht wiederholen möge, er könne sich nun dabei verletzen.

Zampach flitzte ins Tor und gab den Reinke, während Westerthaler mit dem Ball ein paar Schritte lief - und zu Fjörtoft passte, der erneut den Ball am herauslaufenden Zampach per Übersteiger im Netz unterbrachte - sensationell und große Freude auf den Rängen dazu. Jan Aage schnappte sich das Mikro, erinnerte an den Walzer, den mit der Oberbürgermeisterin Petra Roth auf der Tribüne hingelegt hatte und erinnerte ebenfalls daran, dass der Verein auch stets der Verein der Fans sei - eine Weisheit, die nicht immer zu allen durchdringt.

Nun wurden die Verlosung der Gewinne über die Bühne gebracht, eine Sonnenbrille in Erinnerung an Thomas Epp, der die seinige damals vor Erregung (die Eintracht brauchte noch einen Treffer) auf den Rasen pfefferte, ein Spielankündigungsplakat sowie der Ball, der vor wenigen Minuten erneut im Netz gezappelt hatte, wechselten die Besitzer. Ein Junge hatte den Ball gewonnen, den er aus der Hand von Fjörtoft entgegennahm - eine Kopfball-Stafette inclusive. Unter großem Jubel entledigte sich Fußballgott Zampach in Erinnerung an den Aufstieg im Jahr zuvor seiner Oberbekleidung, weiter wollte er nicht gehen - immerhin waren ja auch Kinder anwesend.


Weiter ging es auf der Terrasse auf einer kleinen Bühne, nacheinander bat ich Zweier- oder Dreiergruppen zu mir, wir unterhielten uns kurz über den Tag und die zurückliegenden Jahre, fröhlich und ausgelassen schnappten sich Alex Schur und Thomas Zampach das Mikro, zogen sich gegenseitig auf und foppten auch Westerthaler ob dessen österreichischen Dialektes, während Ansgar Brinkmann, nahezu staatsmännisch agierte; keinerlei Einzelheiten drangen aus seinem Munde über die Feierlichkeiten in der folgenden Woche in Ibiza, wohin das Team nach Saisonabschluss geflogen war: auch Ralf Weber gab sich bedeckt.

Fjörtoft erinnerte an ein Spiel unter Fanz, als die Eintracht gegen den VfL Bochum mit 1:0 den einzigen Sieg einfuhr. Als sich Chen Yang nach neun Minuten verletzte, bereitete sich Fjörtoft auf seine Einwechslung vor - Trainer Fanz guckte ganz erstaunt - und brachte den völlig überforderten Amateur Stefan Zinnow ins Spiel. Erst nach 58 Minuten wurde dieser erlöst - und Fjörtoft erzielte prompt den Siegtreffer. Die Taktik gegen Leverkusen zuvor bezeichnete er als: 4 - 6 - 0.
Auf Ehrmantrauts Frage, was für ein Stürmertyp Fjörtoft (der von Rohr verpflichtet wurde) sei antwortete dieser: Ein Weltklassestürmer.

In der Stunde des größten Erfolges werden die größten Fehler gemacht hatte Jörg Berger gesagt - ob er wohl meinte, dass das Team seinerzeit in Oxxenbach gefeiert hatte?

So endete der Abend mit der Jagd der Fans nach Autogrammen und Fotos und unsere Helden blieben noch eine ganze Weile, umringt von euch: denn immerhin war das Motto der Veranstaltung ja: Tradition zum Anfassen. Ich denke, dies ist uns gelungen.

Helden leben lange. Legenden sterben nie.



Tolle Fotos und Kommentare zum Abend könnt ihr hier nachsehen.

Ebenso hier.

Ich bedanke mich bei allen, die diesen Abend möglich gemacht haben und bei euch, die ihr anwesend gewesen seid und viele Informationen, Bilder und kleine Videos des Abends für die Nachwelt erhalten habt.


Das Foto der Jungs stammt von Stefan Krieger. Die anderen beiden incl. Maus von Pia. Danke.


Die Abschlusstabelle

1. (1.) FC Bayern München 34 24 6 4 76:28 +48 78
2. (2.) Bayer Leverkusen 34 17 12 5 61:30 +31 63
3. (3.) Hertha BSC Berlin 34 18 8 8 59:32 +27 62
4. (6.) Borussia Dortmund 34 16 9 9 48:34 +14 57
5. (4.) 1. FC K'lautern 34 17 6 11 51:47 +4 57
6. (5.) VfL Wolfsburg 34 15 10 9 54:49 +5 55
7. (7.) Hamburger SV 34 13 11 10 47:46 +1 50
8. (8.) MSV Duisburg 34 13 10 11 48:45 +3 49
9. (9.) TSV 1860 München 34 11 8 15 49:56 -7 41
10. (11.) FC Schalke 04 34 10 11 13 41:54 -13 41
11. (13.) VfB Stuttgart 34 9 12 13 41:48 -7 39
12. (14.) SC Freiburg 34 10 9 15 36:44 -8 39
13. (10.) SV Werder Bremen 34 10 8 16 41:47 -6 38
14. (15.) Hansa Rostock 34 9 11 14 49:58 -9 38
15. (16.) Eintracht Frankfurt 34 9 10 15 44:54 -10 37
16. (12.) 1. FC Nürnberg 34 7 16 11 40:50 -10 37
17. (17.) VfL Bochum 34 7 8 19 40:65 -25 29
18. (18.) Borussia M'gladbach 34 4 9 21 41:79 -38 21

Montag, 19. Januar 2009

Der Tag, an dem Uwe Bindewald im Museum der Eintracht zu Gast war


Der Regen ersetzt langsam den Schnee und was eben noch klar und kalt daherkam, scheint nun trübe und feucht. Geschichte das Weiß der Straßen und Wege.

Immerhin war das Wasser der Scheibenwaschanlage getaut, als Pia und ich uns gegen halbzwei in Richtung Museum aufmachten - kurzer Wahl-Zwischenstopp an der Gruneliusschule in Oberrad inbegriffen. Es ist ein Kreuz mit dem Kreuz, man sollte es bleiben lassen, aber dies ist ein anderes Thema.

Als wir vor dem Museum ankamen, entführte Vorstandsmitglied Dr. Thomas Pröckl gerade eine größere Gruppe, die zuvor in einer geschlossenen Veranstaltung im Museum gespeist hatte, zum Gottesdienst in die im Stadion integrierte Kapelle - und wir bauten das Museum vom Speisesaal wieder in ein Museum um. Derweil trudelten schon die ersten Gäste ein, deren Besuch dem erwarteten Auftritt unserer ehemaligen Nummer 13 galt, nämlich Uwe "Zico" Bindewald.

Es bildeten sich zunächst kleine Grüppchen, die relativ schnell zu großen Grüppchen anwuchsen. Pia hatte alle Hände voll zu tun, die Eintrittstickets auszuteilen und so ganz nebenbei den ein oder anderen erfolgreich davon zu überzeugen, Mitglied im Förderverein zu werden. Bald stellte sich heraus, dass nicht zuletzt Kids Aufruf in seinem Blog oder auch im Blog-G auf fruchtbaren Boden gefallen war - das Interesse an Zico war sehr groß und so sollten an diesem Sonntag an die Hundert Eintracht-Fans der Veranstaltung beiwohnen.

Dies stellte mich vor kleinere logistische Probleme. Üblicherweise beginnen wir unsere sonntagnachmittäglichen Veranstaltungen mit ehemaligen Spielern mit einem Rundgang durch die bald 110-jährige Geschichte der Eintracht und verweilen dann in der Zeit, in der der Spieler aktiv war. So geschehen beispielsweise mit Ronny Borchers, Thommy Rohrbach, Adolf Bechtold, Edgar Schmitt oder Bakary Diakité. Nun weiß jeder, der schon einmal im Museum gewesen ist, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, mit hundert Menschen durch die Ausstellung zu wandern - und somit entschieden wir kurzfristig, die Veranstaltung im Foyer durchzuführen. Das hieß für mich, von der ersten bis zur letzten Minute Präsenz in Bezug auf Zico zu zeigen, keine Meisterschaft 1959, kein Uefa-Cup-Sieg und keine Pokalsiege konnten mir helfen, Zeit zu gewinnen - und also gingen wir es an. Matze Thoma sprach ein Begrüßungswort und wies auf das ausliegende Kondolenzbuch zu Ehren des Todes von Alfred Pfaff hin und so begaben wir uns auf die Zeitreise und beleuchteten Leben und Karriere von Uwe Bindewald.


Zico wurde mit großem Applaus empfangen, die Fans standen auf, applaudierten und stimmten den Gesang an, den wir sogar immer noch von Zeit zu Zeit im Stadion hören: U-we Bindewald, Schalalalala, U-we Bindewald, Scha-lalalalala und Uwe war davon eher berührt als geschmeichelt. Etwas zurückhaltend stand er vorne und umklammerte das Jäckchen seines Sohnes, als gäbe es ihm Halt. Ihm, der 386 mal im Trikot der Eintracht in Erst- und Zweitligaspielen auf dem Platz stand, 28 DFB-Pokalspiele absolviert hat und dazu in 23 Uefacupmatches antrat.

1987 kam er zur Eintracht - ausgerechnet vom Erzrivalen Kickers Offenbach, für die er von 1983 an spielte. Als Knirps trat er zuvor in seiner Heimat gegen das runde Leder; zunächst beim FSV Dorheim, später bei der SG Melbach-Södel. Zico betonte, dass er stets in seiner Heimat geblieben ist, in der Nähe der Familie und in der Nähe der Freunde. Schon 1983 hatte Eintracht Frankfurt seine Fühler nach ihm ausgestreckt, doch er wechselte mit einem Kumpel zum OFC, der beide Spieler aufnehmen wollte. Klaus Gerster, damals Jugendtrainer der Eintracht bearbeitete anschließend Uwe solange, bis er gar nicht anders konnte, als dann doch an den Riederwald zu wechseln. Er kam an einen Riederwald, dessen 1952 errichtetes Tribünendach noch die Zuschauer bedeckte und der dennoch schon arg am Modern war. Dort spielte er, der als Kind Sympathien für Mönchengladbach hegte, noch für kurze Zeit in der A-Jugend und wurde vom damaligen Amateur-Trainer Hubert Neu gefördert. 1988 spielte Uwe dann das erste Mal in der Bundesliga, Trainer Pal Csernai berief Zico in den Kader, es sollten in der Saison, die mit den Relegationsspielen gegen Saarbrücken endete noch zwei weitere Einsätze folgen.

Zur Erinnerung, wir reden von einer Zeit, als es die DDR noch gab und die Eintracht traditionell schneller die Trainer wechselte, als die Trikots.

Große Stücke hielt Zico auf Manni Binz, der stets eine professionelle Einstellung vorlebte; der der Erste auf dem Trainingsplatz war und als Letzter ging. Manni, der auch schon im Museum zu Gast war und über 300 Spiele für die Eintracht absolvierte und der in der Nachbetrachtung bei vielen Fans meiner Meinung nach zu schlecht wegkommt.

Es ist interessant, wie ehemalige Spieler mit Hochachtung von Kameraden reden, die in der Wahrnehmung der Öffentlchkeit eher schlechter wegkommen bzw. eher in Vergessenheit geraten. Wie Istvan Sztani auf die Leistung von Ivica Horvat verwies, der sich vor den Endrundenspielen 1959 leider verletzte und krank wurde - und deshalb bei der Nennung der Helden von Berlin eher hinten ansteht, so legte Zico großen Wert auf Manni Binz. Auch auf Ralf Falkenmayer, der den definitiven Spitznamen Zico erfand, den sich ursprünglich Uwe als Sico selbst gegeben hatte, eine ironische Anspielung auf die Tatsache, dass Bindewalds Spiel eher von der Kampfkraft, dem Willen und der Schnelligkleit lebte als von technischen Finessen. Edgar Schmitt erwähnte jedoch bei seinem Besuch im Museum ausdrücklich, dass in der wunderbaren Mannschaft des Fußballs 2000 jeder großartige Fähigkeiten am Ball hatte und Fußball spielen konnte, eben auch ein Uwe Bindewald. Und viel zu selten würde das spielerische Vermögen Uwes gewürdigt.

Csernai, Berger, Stepanovic, Heese, Toppmöller, Körbel, Heynckes, Körbel, Stepanovic, Bommer, Ehrmantraut, Lippert, Fanz, Berger, Magath, Dohmen, Rausch, Andermatt, Kraaz, Reimann - so hießen sie, die Übungsleiter, die all die Jahre bis 2004 nicht an Zico vorbeikamen, eine illustre Liste - auch wenn Bommer oder Lippert nur als Interimstrainer fungierten.

Mit der steigenden Zahl der Einsätz von Uwe ging es mit der Eintracht bergauf, vom Fastabsteiger 1989 bis hin zum Fußball 2000, inbegriffen das Drama in Rostock, den Betriebsausflug, der von zu vielen Feiernden begleitet wurde und der zum Desaster geriet. Im Spiel zuvor hatte die Eintracht ja die Möglichkeit, durch einen Sieg gegen Europapokaltrunkene Bremer die Meisterschaft quasi einzutüten, es reichte jedoch nur zu einem mageren 2:2, was vielleicht auch daran gelegen haben könnte, dass dieses Spiel eines von zweien in dieser Saison war, an denen Zico nicht mitwirken konnte.

Zico vermied es, auch bei hartnäckigerem Befragen, einzelne Trainer oder Spieler an den Pranger zu stellen und sah seine Rolle bei der Eintracht eher als neutral; er war keiner, der das große Wort führte und die großen Gesten liebte, ähnlich wie Falke oder Binz, die auf dem Platz auffielen und sich durch ein forscheres Auftreten vielleicht noch größere Möglichkeiten hätten sichern können. Nicht zuletzt sind alle drei im Frankfurter Raum geblieben.

Zicos Vertragsverlängerungen gingen geräuschlos vonstatten und ein Vereinswechsel war selbst bei späteren Abstiegen kein Thema, allenfalls ein Wechsel zu Otto Rehagels 1.FC Kaiserslautern war eine Überlegung wert, die alsbald verworfen wurde.

Weder Toppmöllers Adler, dessen Präsentation im Hotel die Mannschaft beflügeln sollte, noch die Trainerwechsel hatten Zico nachhaltig beeindruckt, ihm nimmt man es ab, wenn er sagt, dass jeder, der auf den Platz geht kaum Mätzchen braucht, um Spiel zu gewinnen, zumindest jeder, der einen gewissen Charakter an den Tag legt.

Highlights waren für ihn sicherlich die internationalen Auftritte der Eintracht, Napoli, Turin, La Coruna - auch wenn die Partien gegen Salzburg eher weniger Ruhm brachten, als wir uns alle erhofften. Die UI-Cup-Kicks hatten weniger Glamour, auch nach Bordeaux ging es morgens hin und abends zurück - selbst wenn in deren Reihen Spieler wie Dugarry, Lizarazu oder Zidane standen.

Sympathien hegte Uwe seinerzeit für die Entscheidung von Heynckes, den Spielern Gaudino, Okocha und Yeboah im Sinne der Kameradschaft nicht alles durchgehen zu lassen; fragte sich aber auch, ob die finalen Verkäufe von Gaudino und Yeboah nicht zu weit gegangen waren.

Der Abstieg 1996 nagte auch an ihm, trotz guter Einzelkicker kam keine Mannschaft zusammen, und während insgeheim noch nach oben geschaut wurde, raste der Fahrstuhl bergab; wir haben ja noch zehn Spiele, noch neun, noch acht - und dann war's zu spät, die Eintracht sauste nach unten, zunächst auch in der zweiten Liga, bis Horst Ehrmantraut das Zepter übernahm, und dem Team wieder Leben einhauchte.

Im letzten Spiel der Saison 97/98, als der Aufstieg schon besiegelt war, traf die Eintracht auf Fortuna Köln mit Trainer Bernd Schuster und feierte einen 4:2 Sieg, der die Meisterschaft in der zweiten Liga bescherte. Als es Elfmeter für die Eintracht gab, wurde von den Fans lautstark Uwe als Schütze gefordert. Dieser, damals noch mit der Nummer 20 auf dem Rücken, ließ sich die Chance nicht entgehen und wuchtete die Kugel ins Netz, eines von sechs Ligatoren, die Zico für die Eintracht erzielte. Frank Wagner hatte für uns die Szenen jenes Spieles noch einmal zusammengestellt und wir schauten sie uns an - auch einen Thomas Zampach, der sein letztes Hemd für die Eintracht hergab.

Er hielt viel vom akribisch arbeitenden Hotte, dessen Entlassung für ihn unverständlich war. Zu dessen Nachfolger Reinhold Fanz verloren wir nicht viele Worte, eher über Jörg Berger, dessen laute Stimme, dem Megaphon, wie Zico sagte, die Mannschaft wachrütteln sollte, die dann am letzten Spieltag mit dem legendären 5:1 gegen Lautern tatsächlich den Klassenerhalt schaffte.

Weniger spektakulär dann der Ligaverbleib im Jahr darauf, als die Eintracht unter Berger etliche Spiele knapp verlor und mit Felix Magath erneut am letzten Spieltag durch ein 2:1 gegen Ulm Bundesligist blieb. Magath, dessen Trainigsmethoden zwar kurzzeitig Kräfte freisetzten, auf Dauer jedoch vor allem diejenigen in die Knie zwangen, die auch im Training alles gaben. Irgendwann ist dann der Akku leer - und auch im Spiel geht dann nichts mehr. In der Saison 2000/01 unterlag die Eintracht vor der Winterpause nach einem Auswärtssieg in München nacheinander gegen die Hertha, in Bochum, gegen Wolfsburg, in Suttgart und in Unterhaching. Nach der Winterpause setzte es ein 1:5 gegen die Kölner (auch dieses Spiel ohne Zico) und auch Magath war Geschichte bei der Eintracht, Dohmen übernahm und nach anfänglichen Erfolgen setzte er der den Abwärtstrend fort, vielleicht kam er zu jovial daher.

Es folgten zwei weitere Jahre in Liga zwei, die mit dem sensationellen 6:3 gegen Reutlingen ihr Ende fanden, ein Spiel das zu den absoluten Highlights Zico zählt, auch deshalb, weil er neben Jens Keller und Alexander Schur als einer der Garanten des Sieges benannt wurde - und da merkte man, wie gut es Uwe tat, öffentlich gelobt zu werden - und wie sehr dazu im Gegensatz all die Kritik nagte, die von Seiten der Medien und Fans all die Jahre auf die Spieler einprasselt.

Das folgende Jahr sollte das letzte in Zicos Karriere bei der Eintracht werden, kurz vor Saisonende wurde sein Vertrag nicht verlängert und Uwe war derartig enttäuscht, dass er kurzfristig sogar überlegte, in den letzten beiden Spielen nicht aufzulaufen. Immerhin zeigte das Spielankündigungsplakat vom letzten Heimspiel Uwes gegen den VfL Bochum unsere Nummer 13 - und Bindewald wäre nicht Bindewald, hätte er tatsächlich nicht gespielt. Bei strahlendem Sonnenschein besiegte die Eintracht den VfL mit 3:2 und hatte noch eine kleine Chance auf den Klassenerhalt, die dann am letzten Spiel Uwes leider nicht genutzt werden konnte, der ewige Kontrahent Lautern holte selbst die nötigen Punkte und so stieg die Eintracht im Sommer 2004 in Hamburg zum bislang letzten Mal ab.

Während Zico seine Karriere in der Oberliga bei Eschborn ausklingen ließ und er selbst noch einmal am Riederwald gegen die Amateure der Eintracht spielte, so sorgten die Fans der Eintracht zum Saisonauftakt 04/05 mit einer Choreo zu Zicos Ehren für dessen Aufnahme in den Eintracht-Olymp, neben Grabi und Holz, neben Bein und Yeboah. Seither weht eine große Fahne mit der Nummer 13 im Block - als Erinnerung an einen Spieler, der stets und ständig alles für die Eintracht gegeben hatte.

Zico wurde neben Alexander Schur im Sommer 2007 bei einem wunderbaren Abschiedspiel in Bad Homburg geehrt, auch hier kamen weitaus mehr Fans, als die beiden erwartet hatten und auch dieser Tag geriet zu einem Fest, volksnah und freundlich - und selbst Grabi oder Uwe Bein ließen es sich nicht nehmen, an diesem denkwürdigen Nachmittag dabei zu sein. Helden auf ewig! Und damit dürfte auch die Frage eines ehemaligen Bonameser Spielers der Eintracht wer denn heute noch von Zico oder Schur reden würde geklärt sein. Die Antwort ist denkbar einfach: Wir.

Anfang 2008 kehrte Bindewald an den Riederwald zurück, übernahm als Co-Trainer die U19 und erkannte in den Kabinen noch die Schimmelflecken, die er 21 Jahre zuvor schon endeckt hatte. Leider wurde dessen Vertrag im Sommer nicht verlängert, doch ich bin sicher, dass wir Zico demnächst wieder in irgendeiner Funktion bei Eintracht Frankfurt sehen werden.

Mit Standing Ovations wurde Uwe verabschiedet, fast verschämt nahm er den Beifall entgegen und zeigte sich als das, was er immer war: als fairer Sportsmann und als sympathischer Kerl, der nicht frei ist von Emotionen, - ein Tränchen der Rührung im Auge konnte dem nahen Betrachter nicht verborgen bleiben.

Uwe stand im Anschluss noch für etliche Fotos und Autogramme bereit, hielt noch den ein oder anderen Schwatz und verabschiedete sich von uns mit dem Versprechen, auch im Museum wieder einmal vorbei zu schauen.




Danke Zico, für all deine Einsätze im Trikot der Eintracht und danke für den Besuch im Museum, es war großartig. Und danke auch an euch, die ihr so zahlreich erschienen ward. Ihr habt es nicht bereut. Oder?

Nachtrag:

Dank Kids Erinnerungsvermögen möchte ich noch eine der früheren Erfahrungen des Uwe Bindewald mit einfließen lassen. Im Training unter Csernai fanden sich Kostner und Bindewald zu einer Übung zusammen. Während Zico brav trainierte, alberte Michael Kostner herum. Trainer Csernai, der solch Larifari nicht dulden konnte reagierte prompt. Den Anschiss jedoch kassierte nicht Übeltäter Kostner, sondern eben Zico. Herzlich Willkommen bei den Profis :-)



Die Autogramkarte habe ich Franks Eintracht-Archiv entnommen, welches auch massiv dazu beitrug, dass ich mich vorbereiten konnte; das Foto vom Abschiedsspiel fand ich auf meiner Festplatte, von wem auch immer es stammt; Zico und mich hat Ergin Selenga fotografiert und Zico beim autogramm- schreiben Pia Geiger. Vielen Dank.

Und noch ein paar Worte in eigener Sache: Da ich bei Veranstaltungen die ich selbst moderiere mein Augenmerk auf die Moderation richte, den kurzfristigen Moment, fällt es mir schwerer, mich im Nachhinein an Details zu erinnern, als wenn ich Zuhörer bin. Sollte also das ein oder andere im Bericht unter den Tisch gefallen sein, so füllt dies mit euren eigenen Erlebnissen - und wenn ich Dinge falsch wiedergegeben habe, so korrigiert mich.

Bleibt mir gewogen, euer Beve.

Samstag, 17. Januar 2009

Uwe Bindewald im Museum der Eintracht


Am Sonntag den 18.01.2009 kommt Uwe "Zico" Bindewald ins Museum der Eintracht. Matze kündigte die Veranstaltung wie unten nachzulesen an. Ich werde dort sein; wenn ihr Zeit habt, dann schaut doch auch vorbei, es wird bestimmt ein schöner Nachmittag.


Mensch, war das ein Spaß: Als die Eintracht 1998 längst aufgestiegen war und die Fans beim letzten Heimspiel gegen Fortuna Köln nur noch feierten, gab der Schiedsrichter beim Stand von 3:1 einen Elfmeter für unsere Eintracht. Wohl alle damals Anwesenden erinnern sich, wie das ganze Waldstadion geschlossen "Uwe, Uwe" als Schützen forderte. "Zico" ließ sich überreden, lief an und traf zum vielumjubelten 4:1.
Und wer erinnert sich nicht an den 26. Oktober 1991: In der Erinnerung vieler Fans hatte die Eintracht gegen Bayer Leverkusen gefühlte 30 Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen. Und was passiert: Wir verlieren trotz drückender Überlegenheit mit 0:1. Torschütze: Uwe Bindewald mit einem unglücklichen Eigentor in der 12. Minute.
"Zico", der von den Fans bei seinem Abschied 2004 symbolisch in den Eintracht-Olymp aufgenommen wurde und dort zwischen Yeboah, Bein, Grabi und Holz seinen verdienten Platz gefunden hat, wird am Sonntag um 14.30 Uhr im Museum sicher noch viele andere Geschichten erzählen. Er hat ihn mitgespielt, den Fußball 2000, er hat Auf- und Abstiege erlebt, er hat "andere Uhren" kennengelernt und vor allem: Er hat Eintracht-Geschichte geschrieben. Wir freuen uns auf Uwe Bindewald!

Start: 14.30 Uhr
Eintritt: 5,00 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.
Hinweis: Bis 14 Uhr findet im Museum noch eine interne Veranstaltung statt, Einlass daher erst ab 14 Uhr. Dafür gibt es guten Kaffee! Und Besucher, die mit der S-Bahn kommen, können über Tor 8 an der Otto-Fleck-Schneise auf das Stadiongelände.






Das Foto von Zico habe ich mir von der Museums-Homepage ausgeborgt. Danke.