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Montag, 15. Februar 2010

Maskottchenwochen


Wolfsburg, Bremen, Köln und nun Freiburg - Das vierte Heimspiel in Folge bei eisiger Kälte, dazu der Narrenumzug in Frankfurt und schon schrumpft die Zahl der Zuschauer auf 34.900 - Saisonminusrekord. Da sag mal einer, die Anzahl der Zuschauer steht und fällt mit dem sportlichen Erfolg oder gar der attraktiven Spielweise. Würde es danach gehen, wäre die Hütte nach dem grandiosen Triumph in Dortmund gegen Freiburg ausverkauft gewesen, doch: Pustekuchen. Was auch immer das ist. Ein Pustekuchen.

Doch der Reihe nach. Gegen 16:30 stampften drei warmbejackte Wanderer durch den Winterwald und achteten streng auf die Schrittfolge, der Untergrund war vereist, der Weg holprig. Einem heißen Apfelwein beim Bratwurst-Walter folgte ein flotter Einlass, bei Niels der Erwerb zweier Fan geht vor und der Gang am seit Wochen eingeschneiten Trainingsplatz entlang bis sich unsere Wege kurz trennten. Während Daddy und ich noch im Museum vorbei schneiten, wo Billy außen tapfer die Stellung hielt und Devotionalien, vorwiegend Mützen verkaufte, marschierte Pia zu einem Treffpunkt vor Block 35. Bernd und Gisela achteten am Einlass des Museums darauf, dass alles seine Richtigkeit hat während Steffen wie immer am Tresen sich den Fragen der Gäste widmete. Apropos Museum: Noch am Samstag verbrachte ich höchstselbst den Tag dort und bekam hohen Besuch im Rahmen meiner Maskottchenwochen.
Hatte ich in Dortmund noch unfreiwillig die Bekanntschaft mit Emma geschlossen, so wackelte nun Paule zu mir herein. Paule ist das DFB-Maskottchen und war im Stadion mit einem Filmdreh beschäftigt. Auf meine Frage, weshalb sich der DFB denn einen Raben als Maskottchen hielt wenn doch ein Adler das Wappentier ist, antwortete Paule - oder vielmehr der freundliche junge Mann, der darunter steckte - dass Paule sehr wohl ein Adler sei, dies aber wahrlich nicht zu erkennen ist. Ich drückte Paule eine Apfelschorle in die Hand, half ihm, sich wieder in sein Kostüm zu wickeln und fragte mich, was denn kommende Woche in Hamburg auf mich wartet. Das war am Samstag.

Am Sonntag verließen wir das Museum nach unserer kurzen Runde und marschierten auf unsere Plätze. Schwegler war entgegen der Ankündigung nicht im Kader, die Eintracht begann mit der gleichen Elf wie in Dortmund; das heißt auch mit Sebastian Jung als rechter Verteidiger. Doch bevor es los ging, wurde Mehdi Mahdavikia verabschiedet, der ja in der Winterpause die Eintracht verlassen hatte und extra zum Abschied für dieses Spiel eingeflogen war.

Völlig in die Hose ging zu meinem Entsetzen im Herzen von Europa. Irgendein Held hatte sich das Mikro der Kurve geschnappt und sinnfrei vor sich hinein gebrabbelt, der Unterrang schwenkte zwar hübsch schwarze, rote und weiße Fähnchen schien aber gesanglich mit etwas anderem beschäftigt. Dazu passte es, dass die Aufstellungsverkündung alles andere als synchron mit den Bildern auf dem Videowürfel ablief. Gibt Schlimmeres, war aber nicht schön.

Nicht schön war auch die erste Hälfte, zerfahren das Spiel. Immerhin durften wir Du-Ri Cha auf Seiten der Freiburger begrüßen, der als Rechtsaußen auftrat und einige gute Szenen hatte. Einen Freistoß des SC konnte Nikolov noch aus dem Winkel fischen, ein Schlenzer von Köhler flog knapp über das Freiburger Tor und nur wenig später segelte eine Flanke von Cha zu Nikolov, einen Ball, den dieser souverän fallen ließ, auch im Nachfassen nicht erhaschen konnte und so lautete der Spielstand nach 25 Minuten 0:1; Cissé hatte eingeschoben. Schon zuvor hatte Ralf Fährmann begonnen, sich hinter dem Tor warm zu machen; Towarttrainer Andy Menger schob ihm die Bälle zu.

Auffällig bei der Eintracht war bislang vor allem Benny Köhler, der seine klasse Leistung in der 43. Minute mit einem tollen Freistoß krönte, der zum Ausgleich an Mauer und Torwart vorbei ins Netz segelte. Sekunden später erspähte Altintop einen Rückpassversuch und donnerte das Leder frei stehend an den Außenpfosten, das wäre es gewesen. Halbzeit: 1:1.

In der Pause sahen wir: Einen Hydranten, eine Biene Maya, ein Schwein, einen Seemann mit Papagei auf der Schulter: Helau.

Nach dem Wechsel wollte so recht auch kein erwärmendes Spiel aufkommen, Höhepunkte waren die Einwechslung von Caio, der Sekunden danach von einem Freiburger 20 Meter vor dem Tor den Ball bekam, nicht lange fackelte und Pouplin zu einer Glanztat zwang. Danach befreite sich Freiburg ein wenig, ohne nennenswerte Chancen heraus zu spielen. Korkmaz kam (mit Maske) für Köhler und Caio donnerte einen Ball mit Schmackes an den Pfosten; einen Ball, den ich schon weit im Toraus gesehen hatte und der sich dann doch noch senkte, so dass ich nach dem klatschende Geräusch mit offenem Mund da stand.

Der Freiburger Keeper ließ sich nun bei Abschlägen lange Zeit, ich wünschte ihm die Pest an den Hals und die Kugel ins Netz - doch es schien (wie so oft) vergeblich. Zwei Minuten wurden als offizielle Nachspielzeit angezeigt. Der Ball landete gefährlich nah am Frankfurter Tor; Chris trat darüber. Nicht über das Tor, über den Ball, doch Franz drosch die Kugel nach vorne. Meier verlängerte per Kopf zu Altintop, der auf Pouplin zu flitzte und das Bällchen clever über diesen ins Freiburger Tor lupfte. Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa. Da war er, der Siegtreffer. 2:1 in der Nachspielzeit. Sollte die Tage die Meldung durchsickern, dass der Freiburger Keeper die Pest am Hals haben sollte, weise ich jede Schuld von mir. Das klägliche Häuflein mitgereister Freiburger Fans sackte nun vollends in sich zusammen, die Frankfurter feierten und so endete ein eiskalter Spieltag mit einem versöhnlichem Ergebnis und einem tappsigen Heimweg durch den Frankfurter Stadtwald. Blöd nur, dass ich vor lauter Aufregung vergessen habe, den Endstand auf dem Videowürfel zu fotografieren.

Zwei Punkte steht die Eintracht nun hinter den Europapokalplätzen, wer hätte dies vor der Saison gedacht? Die nächsten Spiele in Hamburg, Stuttgart und gegen Schalke werden den Weg weisen. Holt die Eintracht nichts, wäre dies kein Beinbruch - in den vergangenen Jahren normal gewesen. Punkten die Adler aber, so kann alles möglich sein, warten wir's ab. Immerhin hat die Eintracht jetzt schon mehr Punkte erspielt, als in der vergangenen Saison nach 34 Spielen, das ist doch was.

Dienstag, 26. Januar 2010

In eigener Sache: Neugestaltung der Seite




So langsam dürfte die Baustelle Beves Welt geschlossen sein. Zum einen nervte das fehlende t in der Umfragenüberschrift gewaltig - aber sobald eine Stimme abgegeben ist, kann ich den Text nicht mehr ändern und zum anderen habt ihr ja die permanenten Änderungen mitbekommen, so dass die Umfrage nicht wirklich aussagekräftig ist. Aber euer Feedback zeigte, dass das alte, schwarze Layout optisch zwar schöner wirkte, die Lesbarkeit aber vor allem für schwächere Augen eingeschränkt war. Von daher denke ich wird die neue Optik dem Abhilfe schaffen - ohne den farblichen Eintracht-Bezug aus den Augen zu lassen. Mir gefällt es nach all den Versuchen ganz gut, es ist von Stefans und Kids Blog zu unterscheiden ohne zwanghaft sich über das Layout zu profilieren und scheint übersichtlich zu sein. Leider geben die Vorlagen von Blogger nicht allzuviel her, so dass natürliche Grenzen vorhanden sind. Von nun an werden wieder die Inhalte im Vordergrund stehen, falls euch bei euren Browser/Einstellungen noch etwas auffällt, sagt Bescheid.

So, wo waren wir stehen geblieben? Ahja, US Boy Ricardo Clark kam an (per. spek. tivisch), Mehdi wechselt nach Teheran (Danke für alles), Schwegler wurde von Wolf erheblich an den Bändern verletzt und fällt mindestens zwei Monate aus (gute Besserung) und Oka könnte in der nächsten Saison in den USA spielen (Schade für uns, toll für ihn). Einsätze von Alvarez gab's bislang nicht (leider), dafür aber demnächst Kunst im Museum. Am Samstag kickt die Eintracht gegen Köln und abends rocken die Dropkick Murphys in der Stadthalle nebenan. Wer keine Karte hat, geht in die Bembelbar, deren siebenjähriges Jubiläum im Dreikönigskeller gefeiert wird und singt dort schmutzige Lieder.

Hier. Regiert. Die SGE.


Montag, 4. Mai 2009

Am Rande des Frankfurter Stadtwaldes


Sonne, Bratwurstduft und ein munteres Fußballspiel - so lasse ich mir einen Samstag gefallen. Unerwartet viele Zuschauer sahen am Rande des Frankfurter Stadtwaldes ein faires aber keineswegs lahmes Spiel zweier Mannschaften, welche zwei unterschiedliche Philosophien in der Spielweise an den Tag legten. Hier die ballgewandten Techniker, dort die eiserne Defensive mit gepflegtem Konterspiel; beide Teams erarbeiteten sich Chancen und beide Torhüter verhinderten in teils artistischer Manier eine höhere Trefferausbeute, selbst der Pfosten hatte einen besseren Tag erwischt und klärte mehrmals auf der Linie.

Wer an diesem schönen Tag den Weg ins Stadion nicht geschafft hatte, konnte sich über den ständig aktualisierten Live-Ticker im Internet über den Stand der Dinge informieren, ein Service, der rege genutzt wurde - und wohl auch beim nächsten Spiel wieder angeboten wird.

Die Anhänger unterstützten die Teams lautstark, kleine bengalische Feuer illuminierten das nicht immer hochklassige aber stets engagierte Spiel, welches in der zweiten Halbzeit traditionelle Torhüterwechsel mit sich brachte; Keeper, die an die Leistung der Vorgänger nahtlos anknüpften.

Diszipliniertes Verschieben, kaum einen Schritt der Defensiven über die Mittellinie - das Konzept mag antiquiert klingen - aber es zahlte sich aus: Am Ende stand ein durchaus verdienter 5:3 Sieg der Weißen gegen in letzter Konsequenz zu verspielte Rote in den Annalen des Derbys im Frankfurter Stadtwald. Ein Ergebnis, welches an ganz große Zeiten erinnert.

Soviel zur fünften Auflage des Forumskicks in der kleinen aber sympathischen Sportanlage an der Louisa, der mit einer Schweigeminute für unseren im letzten Oktober verstorbenen Mitspieler Marcus begonnen hatte. Kid Klappergass, Marcus' Onkel, hat die traurige Geschichte des viel zu früh von uns gegangenen niedergeschrieben - und die Erinnerung für die Zukunft bewahrt. Es leuchtet ein Stern - und das Licht wird bleiben.

Später unterlag die Eintracht nur wenige Kilometer entfernt erwartungsgemäß gegen Borussia Dortmund: in Erinnerung bleibt eine ausgeglichenen erste Halbzeit und in der zweiten dann das Warten auf die Gegentore, welches nicht enttäuscht wurde. Zidan und ein Eigentor von Bellaid sorgten für einen verdienten Sieg der Borussen in einem Spiel, in dem auf Seiten der Eintracht die vermeintlichen Notnägel nämlich der Nachwuchsspieler Sebastian Jung und das vermeintliche Auslaufmodell Mehdi Mahdavikia neben Torhüter Markus Pröll zu den besten zählten.

Sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz, noch vier Spiele sind zu absolvieren von daher ist der Klassenerhalt noch nicht in trockenen Tüchern, zumal die Eintracht noch dreimal auf vor ihr liegende Gegner trifft; dort ist bekanntlich nicht zu holen. Und in Hannover zu verlieren ist keine Schande. Oder so.

Sonntag war dann die alljährliche Fanvertreterversammlung der Fanclubs der Frankfurter Eintracht in der Pestalozzischule gegenüber des Riederwaldgeländes. Weit über 600 anerkannte Fanclubs sind mittlerweile registriert; die Mitgliederzahl müsste in die Zigtausende gehen. Da die Situation im Stadion in den letzten Wochen auf Grund etlicher Baustellen alles andere als entspannt war, hätte man meinen können, dass der ein oder andere Konflikt auf der Tagesordnung stand - aber schon im Vorfeld wurde Wesentliches geklärt. Senf und Ketchup waren genügend da und die Frikadellen lecker.

Inhaltlich solltet ihr den Verlauf im Eintracht-Forum, dem Ort für kreativen Austausch von Fans und Fanclubs, nachlesen können. Solltet ihr wider Erwarten nichts zum Thema finden, dann grämt euch nicht. Das ging mir genau so. Und fragt mich nicht, weshalb über 600 Fanclubs, vertreten durch das Fansprechergremium, in der Öffentlichkeit kein Thema sind. Läuft doch alles. Oder?




In Erinnerung an Marcus


4.9.1977 - 29.10.2008