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Mittwoch, 18. August 2010

Diva vom Main


Die zweite Ausgabe der neuen Zeitung der Fan und Förder- bzw Fußballabteilung des Eintracht Frankfurt e.V. ist dieser Tage erschienen; es ist ein Magazin, das nicht im Handel erhältlich ist, sondern den Abteilungsmitgliedern quasi exclusiv zugeschickt wird; ein Bonbon sozusagen.

Nachdem lange Jahre den Vereinsmitgliedern das Stadionmagazin zugesandt wurde - und in den letzten Jahren Verein und AG sich nicht auf eine gemeinsame Finanzierung einigen konnten, enstand unter der Leitung von Roland Stipp ein neues Magazin, das sich wahrlich sehen lassen kann. Während das Stadionmagazin den Spagat zwischen Hardcorefans, Kids und Businesskunden bewältigen muss, wendet sich die Diva vom Main ausschießlich an Mitglieder der Eintracht und wird über deren Beiträge finanziert. Von daher hält sich der Anteil an von außen kommender Werbung erfreulicher Weise in Grenzen, von 52 Seiten beinhalten gerade Mal vier keine redaktionellen Beiträge, eine davon wirbt für unser Museum und eine Drittel für die beteiligte Grafikagentur, damit können wir prima leben.

Im Mittelpunkt des Heftes steht der Triumph unserer U17, die im Sommer bekanntermaßen Deutscher Meister wurde; neben dem Spielbericht liefern ein Interview mit Meistertrainer Alex Schur sowie ein kleiner Beitrag des Stadionsprechers aus dessen Sicht einen guten Überblick über den Titelgewinn der B-Jugend, den ersten seit 1991.

Ins Herz der Eintracht blickt Matze Thoma, der mit einem Bericht über die Riederwaldrentner, die sich seit Jahr und Tag täglich am Riederwald treffen, um über die Eintracht zu klönen, die schon lange nicht mehr dort trainiert; es ist ein Beitrag aus dem Innenleben eines Vereins, wie ihn das Vorbild vieler Fußballkultureller Magazine, die 11Freunde, nicht schöner präsentieren könnte.

Auch die Historie kommt nicht zu kurz; Eintracht-Online-Archiv-Meister Frank Gotta präsentiert eine Geschichte voller Leidenschaft; eine Geschichte über die Derbies zwischen der Eintracht und dem FSV, der bis 1962 eine ganz große Nummer war. Die Duelle gingen nicht immer geräuschlos über die Bühne - schon gar nicht in den Kindertagen des Fußballs. Auch beleuchtet Frank die Zeit, in der der Bundesjogi noch für die Eintracht die Stiefel schnürte - er trug die gleiche Frisur wie heute, jedoch zierte ein Schnäuzer das Konterfei. Ich selbst hatte mich mit Charly Körbel zusammen gesetzt und mich mit ihm über sein erstes Bundesligaspiel unterhalten - mit 17 Jahren durfte er gegen den Welttorjäger Gerd Müller ran; es war der Beginn einer großartigen Karriere.

Stefan Minden, Abteilungsleiter der FuFa und ebenso leidenschaftlicher Fan der Eintracht wie aktiver Gegner rechtlicher Willkür berichtet aus der mitunter seltsamen Welt der Stadionverbote und hat sich zudem mit Präsident Fischer über den Verkauf von 3,5% der Aktien des e.V.s an der AG an den Frankfurter Wertpapierhändler Wolfgang Steubing unterhalten.

Für die kleinen Eintrachtler stellen sich die Junior-Adler vor; auch die Frauenfußballabteilung der Eintracht, die seit 2004 äußerst erfolgreich die Ligen aufmischt wird beleuchtet. Natürlich kommt auch die Diva nicht an der Profiabteilung vorbei, Neuzugang Sebastian Rode stand Rede und Antwort. Zudem gibt es einen kleinen Ausblick auf die kommende Saison.

Toll ist die Erinnerung an den jüngst verstorbenen Ex-Trainer Jörg Berger, einen würdevolleren Abschluss hätte man nicht finden können.

Insgesamt kommt die Diva graphisch und inhaltlich äußerst gelungen daher; die Beiträge treffen die Seele der Eintracht und verweben gleichermaßen Historie, Gegenwart und Zukunft. Natürlich kann da ein anderes Heft nicht ganz mithalten; die seit Jahren von Fans in Hingabe produzierte Fan geht vor - schon vor dem Hintergrund der finanziellen Ausstattung. Dennoch ist ein Fanzine aus Reihen der Eintrachtfans notwendig, schließlich müssen die Fans keinerlei Rücksicht auf Befindlichkeiten jeglicher Couleur nehmen - sie können alle Dinge beim Namen nennen. Und von daher lege ich euch auch ein Abonnement der Fan geht vor eindringlich ans Herz, so bleibt ihr stets auf dem Laufenden, zumal das Heft monatlich erscheint. Mitglied der Eintracht seid ihr ja sowieso. Oder?