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Dienstag, 19. Oktober 2010

Donnerstag, 21. Oktober, 19.30 Uhr: Tradition zum Anfassen: Die Mauer umspielt


Vor zwei Jahrzehnten, im Oktober 1990 feierte Deutschland seine Wiedervereinigung. Mehr als vierzig Jahre hatten zwei deutsche Staaten existiert, die als Folge des Ost-West-Konflikts durch eine hochgesicherte Grenze voneinander getrennt waren. „Westkontakte“ waren in der DDR nicht gern gesehen, und eine Reise ins „kapitalistische Ausland“ war in der Regel nur Spitzenfunktionären und Rentnern erlaubt – oder eben den Leistungssportlern, die bei internationalen Wettbewerben den Ruf der DDR als Sportnation mehren sollten.

Bis zum Mauerfall 1989 sorgte es immer wieder für Aufsehen, wenn DDR-Fußballer sich bei internationalen Spielen von ihren Mannschaften absetzten und – oftmals über die jeweilige Botschaft der Bundesrepublik – ihr Glück im vermeintlich „goldenen Westen“ suchten.

Jürgen Pahl und Norbert Nachtweih nutzten im November 1976 ein U21-Länderspiel in der Türkei zur Flucht und landeten bei der Eintracht. Nach Ablauf der damals noch üblichen Sperre, die die FIFA mangels Freigabe durch den „abgebenden“ Verein für geflüchtete Spieler des Ostblocks verhängte, machten Pahl und Nachtweih am Riederwald Karriere. Beide feierten den DFB-Pokalsieg 1981 und beide gehörten zu den UEFA-Cup-Siegern 1980.
Jürgen Sparwasser wurde 1974 weltbekannt. Der vielfache DDR-Meister und Pokalsieger vom FC Magdeburg erzielte bei der WM 1974 im einzigen Länderspiel zwischen der DDR und der BRD den 1:0-Siegtreffer für die DDR.
1988 nutzte Sparwasser ein „Altherrenspiel“ des 1. FC Magdeburg in Saarbrücken zur Flucht in den Westen. Und auch Jürgen Sparwasser kam zur Eintracht, ab 1988 war er Co-Trainer am Riederwald. Im 14. Teil der Veranstaltungsreihe „Tradition zum Anfassen“ beschäftigen wir uns zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung mit Fußballern, die die Mauer umspielten und bei der Eintracht landeten.
Wir freuen uns auf spannende Berichte, die diesmal weit über den Fußball hinaus gehen;– Lebensgeschichten, in denen unsere Eintracht aber doch eine bedeutende Rolle spielt.

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» 19.30 UHR» EINTRACHT FRANKFURT MUSEUM
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