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Montag, 20. Dezember 2010

Nicht so hastig

Die Eintracht besiegte also Dortmund mit 1:0, die Kommentare, Blogeinträge und Artikel sind verfasst, alles wichtige aber auch belanglose ist gesagt, gebloggt, weiter im Text. Immer weiter.

Doch ganz so schnell wollen wir aber nicht vorwärts stolpern - und dies liegt nicht nur am Tief Petra, dessen Schneeverwehungen eine Melange zwischen Chaos und Winterfreuden hinterlassen haben. Halten wir inne und sehen:

Bewegend der Nachruf von Horst Reber auf Hans Joachim Rauschenbach, der vorige Woche gestorben ist. Verarmt, alleine - doch nicht vergessen: Wolfgang Avenarius, Klaus Mank und Horst Reber hatten ihn noch wenige Wochen vor seinem Tod im Pflegeheim besucht. Freunde, habt Dank für Euren Besuch, aber mit mir geht es zu Ende. Ich will auch nicht mehr, mein Leben ist trostlos geworden. Man muss im Leben wissen, wann man verloren hat. Aber ich bin nicht böse, denn ich habe in meiner Karriere viel gewonnen, viel Glanz erlebt – und zuletzt auch manches verloren.

Nun ist es vorbei, das Leben eines Mannes von dem Kid einst schrieb, dass er ihm unvorbereitet eine informativere oder wenigstens unterhaltsamere Sportsendung zutraue als seinen Nachfolgern beim Hessischen Rundfunk.


Als Fan der Eintracht ist man ja so gut wie nie den Einlasskontrollen für Gästefans im heimischen Stadion unterworfen. Was die Dortmunder jedoch schildern, erinnert fatal an das Procedere in Leverkusen - mit dem Unterschied, dass es kaum jemanden juckt. Vereinzelt wurden männliche und weibliche Borussen nach Betreten des Stadions herausgepickt, in abgetrennte Räume geführt und vor die Wahl gestellt: Ausziehen oder nach Hause fahren, eindrucksvoll untermauert mit dem Verweis auf die Hausordnung. Die Intensität des Entkleidens reichte dabei vom Lüften der Jacke bis hin zum (annähernden) Ganzkörperstrip, inklusive ordentlichen Befummelns sämtlicher Geschlechtsteile - so schildern die Kollegen von Schwatzgelb die Situation vor Ort. Im Stadion hat es dennoch Bumm gemacht. Welch Illusion zu glauben, verschärfte Kontrollen würden irgend etwas verhindern. Und immer wieder nett zu sehen, wie zuvorkommend die Kundschaft gerade zur Weihnachtszeit behandelt wird.

Zu guter Letzt doch noch ein Blick aufs Sportliche. Da fallen mit Nikolov, Chris, Franz und Russ vier gesetzte Defensivspezialisten aus und mit Tzavellas geht zudem noch ein Akteur gehandicapt ins Spiel. Und was passiert? Zu Null Sieg gegen den 15 Spieltage ungeschlagenen souveränen Spitzenreiter. Dadurch steht die Eintracht auf Platz sieben mit 26 erreichten Punkten. Und somit wissen wir nun, gegen wen die Mannschaft fünfzig Punkte holen kann. Aber, um genau zu sein, wissen wir dies ja schon länger. Gegen die anderen nämlich.

Neben dem Sieg gegen den BVB gab es am Samstag noch einen weiteren Grund zum Feiern. Die Fan und Förderabteilung kurz Fufa besteht nun schon seit 10 Jahren. Gefeiert wurde im Tanzhaus West unter anderem mit den Straßenjungs und der Bembelbar bei flotter Musik. Herzlichen Glückwunsch auch von dieser Stelle.

Und jetzt: Auf nach Aachen.




Foto 1: Daniel Trares

Foto2 + 3: Beve

9 Kommentare:

  1. Schöne Fotos, aber noch schöner, dass du an Hajo Rauschenbach erinnerst!

    Widerspruch bekommst du von mir an anderer Stelle: Es ist nicht alles gesagt, nur weil sich viele Leute zu Wort gemeldet haben.

    Dass man nun auch in Frankfurt den Menschen bei Fußballspielen an die Wäsche geht, hätte es nicht gebraucht, aber bestätigt mich eben auch nur in dem Entschluss, den ich am Ende der letzten Saison gefasst habe. Und wenn es möglicherweise keinen - oder weniger Leute - juckt, liegt es entweder daran, dass es nicht die eigene Wäsche war, an die ein Frenmder gegangen ist oder daran, dass man sich an derlei entwürdigende Handlungen bereits gewöhnt hat.

    Ich drücke euch die Daumen, dass euch in Aachen so ein Mist erspart bleibt!

    Gruß vom Kid

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  2. in aachen hats den gleichen ordnungsdienst wie in köln, knoblich. vier mitarbeiter wurden meines wissens neulich beim spiel gegen die eintracht verhaftet. sie haben geprügelt, sowie sand und feuerzeuge in den blog geworfen.

    weia.

    viele grüße

    beve

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  3. Das waren sicher nur Mitarbeiter, die wegen Personalmangels kurzfristig von einem Subunternehmer zur Verfügung gestellt wurden. Standardbegründung. Die hat jeder Diskothekenbesitzer drauf.

    Passt auf euch auf.

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  4. höchstwahrscheinlich. aber wir sind diesmal ohne golf sondern mit dem museums-team unterwegs, das sollte glatt gehen. im wahrsten sinne des wortes.

    wir passen auf :-)

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  5. puh, das mit hajo rauschenbach tut mir sehr leid. schlimm, was man in dem nachruf lesen musste. ich war bei seinem anblick schon erschüttert. ruhe in frieden!

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  6. http://www.wdr.de/tv/sport_zeigler/sendungsbeitraege/2010/1219/spieltag_17.jsp

    Auch Arnd Zeigler hat in seiner wunderbaren Welt und Sendung sich von Hajo Rauschenbach verabschiedet, ab Minute 27.

    Ich sag jetzt einfach mal unter diesem Beitrag für alle Berichte dieses Jahr danke. Es macht immer Spaß hier zu lesen und hoffentlich wird das nicht wegen eines dämlichen Gesetzes geschlossen.

    Viel Spaß in Aachen

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  7. @insofern
    danke für den link!

    in bezug auf jugendschutz in den medien gab es auch schon neuigkeiten:
    http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,734765,00.html

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  8. zeiglers welt ist gern gesehen, leider denke ich oft nicht daran.

    danke für den link, auch an pia :-)

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  9. Ich gehe gerne Dein Tempo, Beve. So gerne, wie ich Deine Beiträge lese. So ungerne ich Dir auch widerspreche. Alles gesagt ist noch lange nicht der Fall. Und in meinem persönlichen Fall, hat der Beve fast immer das letzte geschriebene Wort. Dann kann ich fast immer sagen: Alles gesagt.

    Entschleunigung, viele Grüße & weiterhin sichere Straßen,
    Fritsch.

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