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Samstag, 27. November 2010

Ein November ohne Heimspiel in ...


So, da bin ich wieder - auferstanden aus Ruinen. Der Blick aus dem Museumsfenster zeigt eine verschneite Winterlandschaft - ein Bild, welches noch vom letzten Winter arg vertraut ist; der Sommer war eindeutig zu kurz.

Heute kickt die Eintracht in München - und ich bin nicht dabei; wie auch schon in Bremen und St. Pauli und auch gegen Hoffenheim. Drei Auswärtsspiele am Stück fanden nun ohne mich statt, kein Heimspiel in ..., kein Golf - aber dennoch Musik. Herbstmusik. Von Natalie Merchant zum Beispiel oder von The National, deren Auftritt in Neu Isenburg ich leider verpasst habe. Interessanterweise trauere ich dem verpassten Konzert mehr nach, als den Eintrachtspielen. Immerhin hatte mein Neffe Timm gegen Hoffenheim sein erstes ganz großes Eintrachterlebnis. War er schon im Sommer beim Freundschaftskick in Aschaffenburg dabei gewesen, so folgte nun gegen Hoffenheim die Premiere in der Arena - auf meinem Platz. Schade, dass die Eintracht das Ding so vergeigt hat - aber Timm trugs mit Fassung.

Nun folgen in diesem Jahr noch die Heimspiele gegen Mainz und Dortmund, das Auswärtsspiel in Köln und das Pokalspiel in Aachen - wenn alles glatt geht, bin ich dann wieder dabei. Und dann werde ich Bilanz ziehen, wie und ob das ganze weiter geht. Im Ernst, manchmal erwische ich mich bei dem Gedanken, ob ich nicht vielleicht ein bisschen zu alt bin wegen eines mittelmäßigen Kicks bei Eiseskälte Hunderte von Kilometern durch die Gegend zu gondeln, um mich dann für teuer Geld von allen möglichen Lebewesen rund um ein Fußballspiel nerven zu lassen.

Das nächste Stadion, dass allem Anschein nach Gästefans als Schwerverbrecher sieht, scheint das Weserstadion nach dem Umbau zu sein. Eng, vernetzt, Getränkefrei, vergittert - da fällt dann ähnlich wie in München das zuhause-bleiben nicht schwer.

Zunehmend fällt mir auch das Bloggen zur Eintracht schwerer - und das hat mehrere Gründe. Einerseits ist ja dauernd alles gesagt, im Forum oder im Blog-G überschlagen sich die Kommentare und ich habe da meist nichts neues hinzuzufügen, warum auch? Mich interessiert zum Beispiel Schalke oder Mainz auf pragmatischer und vereinsbezogener Ebene einen Dreck. Anders sieht es natürlich aus, wenn man abstrahiert, wenn man die Umstände außer acht lässt und versucht die Dinge zu objektivieren, dann ist natürlich alles interessant, was mit Fußball zu tun hat. Da wir uns hier aber im Herzen von Europa befinden, gilt vorerst die Parole: Alles außer Frankfurt ist scheiße. Andererseits nehme ich aus meinem direkten Umfeld immer mal ein paar Dinge zur Kenntnis, die ich hier gar nicht bloggen kann: Blöderweise kenne ich etliche der Beteiligten der Eintracht - und kann natürlich keine Geschichten erzählen, die in verrauchten Stuben die Runde machen. Wobei damit vielleicht bald Schluss sein könnte. Mit dem Rauch.

Muss ich zudem eigentlich alles bewerten, was irgendjemand irgendwo sagt? Bruchhagen gibt ein Interview in der FR. Das ist prima, gehört zu seinem Job. Dass Journalisten ganz gerne mal Spieler, Trainer oder Manager abwatschen gehört zum wiederum zu ihrem Geschäft - dass Bruchhagen in schöner Regelmäßigkeit den Spieß umkehrt und die Journalisten in den Senkel stellt, finde ich recht witzig - man darf es nur nicht allzu ernst nehmen oder ihm gar böse sein. Blütenträume - toll. Und keine Erfindung des Novembers 2010. Mal schauen, vielleicht reaktiviere ich ja mal wieder das Wort des Monats; Blütenträume gehört auf jeden Fall in die Liste.

Wenn ihr wissen wollt, wie die Eintracht gespielt hat, guckt heute abend mal auf Kids Seite, dort wird es sicherlich einen Spielbericht geben, der sich gewaschen hat. Demnächst geht der ja auch der Adventskalender zu Gunsten des Museums an den Start, falls ihr ein paar schicke Dinge ersteigern wollt, dann schaut euch doch mal hier um.

Apropos Advent und Weihnachten; wie die meisten von euch wissen, habe ich ja vor zwei Jahren mein Nachtmärchen Der Andermacher veröffentlicht; ganz seriös in einem ordentlichen Verlag, nämlich dem Mitteldeutschen Verlag in Halle, nix mit books on demand oder so. Und da ihr sicherlich ganz dringend ausgesucht schöne Weihnachtsgeschenke für eure Liebsten braucht, lege ich euch den Andermacher ans Herz. Er hat so gar nichts mit der Eintracht zu tun, spielt in einer Zeit, als Strom noch nicht erfunden wurde und ist genau das richtige für die kalten Tage. Das toll gemachte Büchlein enthält nicht nur die Erzählung, sondern sogar noch einige wunderbare Drucke von Kerstin Alexander. 18 Euro kostet das Werk; ich habe einige auf Lager, meldet euch bei mir; dann habe ich vielleicht auch ein bisschen Geld, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Herzzereißend, nicht wahr? Also, kauft kein Scheiß in dubiosen Läden, sondern unterstützt euren lokalen Artist. Eine ganz edle Sammlerausgabe erhaltet ihr hier, sie ist nicht ganz billig - dazu bekommt ihr aber auch noch einen Originaldruck von Kerstin. Selbstverständlich signiere ich euch die Bücher auch.

Ansonsten könnte man ja auch mal ins Buddha-Museum in Traben-Trarbach fahren, wenn die Eintracht spielt. Und denkt dran; morgen um 11:00 auf dem Hauptfriedhof erinnern wir uns an die alten Zeiten und gedenken dem ein oder anderen, der diese geprägt hat.


4 Kommentare:

  1. http://www.flickr.com/photos/38466013@N02/5172347509/in/pool-1549437@N21

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  2. hey, da sind sie. blütenträume :-)

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  3. mit muß ich...? fangen auch viele fragen an, die ich mir derzeit stelle.

    ich glaube das ist wirklich der november.
    es wird auch wieder mai.

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  4. Es gibt nicht viel, was ich muss. Und es ist nie verkehrt, sich von Zeit zu Zeit zu fragen, warum man was macht. Und dann zu entscheiden. Immer wieder und immer wieder neu.

    Natalie Merchants neues Doppelalbum ist wunderschön. Nicht nur im Herbst und im Winter. Deine Fotos im Blogeintrag sind es auch. Schön.

    Gruß vom Kid, der den "Andermacher" nur empfehlen kann, heute Abend aber sicher keinen Spielbericht mehr schreiben wird. Und was morgen ist, wird man sehen. Und ich auch. :-)

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