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Montag, 27. April 2009

Matchdayfeeling: Endlich wieder Fußball


Es sollte ein sonniger Tag werden, der Duft von frischem Kaffee zog durch die Wohnung, die Wahl fiel auf kurze Hosen und die Erinnerung an den gestrigen Tag purzelte ins Hirn:

War die erste Halbzeit der Eintracht beim VfB noch ganz ansehnlich, so war nach dem zweiten Treffer der Stuttgarter kurz nach Wiederbeginn die Luft raus. Ich nutzte die Gelegenheit für ein kleines Nickerchen und wachte pünktlich zum Schlusspfiff auf, manchmal ist der liebe Gott gnädig und schenkt dir Träume, wenn die Gegenwart jegliche Illusion verbietet.

Halbwegs ausgeruht machte ich mich auf den Weg ins Eintracht Museum und installierte die Technik für die lange Nacht der Museen - an der sich die Eintracht wie im letzten Jahr beteiligten sollte. Peu a peu rollten die Besucher in den Shuttle Bussen an, viele nutzten die Gelegenheit und nahmen an den verkürzten Stadionführungen teil, andere kauften Buttons bei uns und warteten auf unsere Gäste.

Zunächst kam Christoph Preuß, unsere schon lange verletzte Nummer 4, mit dem ich vor den versammelten Museumsbesuchern kurz plauderte. Christoph wird in den nächsten Tagen mit dem Joggen beginnen, dies ist die gute Nachricht - aber es wird natürlich noch eine ganze Weile dauern, bis er wieder richtig Fußball spielen kann - dies ist die schlechte. Er blieb noch eine ganze Weile bei uns, unterhielt sich mit Kid Klappergass, schrieb Autogramme und ließ sich mit vielen Fans fotografieren, während die Spieler der Meistermannschaft ins Museum marschierten. Dieter Lindner, Egon Loy, Istvan Sztani, und Dieter Stinka waren erschienen, zu denen sich noch der zweimalige Torschütze im Europapokalfinale 1960, Erwin Stein gesellte, auch der fliegende Zahnarzt Dr. Peter Kunter stieß dazu; unser Keeper, der 1974 den DFB-Pokal gewonnen hatte und alle gemeinsam lauschten wir dem Polizeichor, der traditionell vor dem Museum Im Herzen von Europa anstimmte.

Es folgte Im Wald da spielt die Eintracht und die Frau Rauscher aus de Klappergass, später erschien ein gutgelaunter Alexander Schur und erzählte uns von Quälix, dem Trainer, der seinerzeit nicht gerade für Begeisterung im Team sorgte, ähnlich wie Jahre zuvor Trainer Ribbeck bei den Mannen um Dr. Peter Kunter nicht gerade geliebt war. Spät in der Nacht zogen wir Bilanz: Die Buttons mit dem Konterfei von Trainer Friedhelm Funkel waren ausverkauft.

Sonntag morgen. Sonne. Kaffee. Kurze Hosen.

Seit Wochen wurde in Bornheim für das große Spiel geworben 84 Jahre später - Die Revanche war auf dem Ankündigungsplakat zu lesen, welches in vielen Schaufenstern und Litfaßsäulen pappte. Abgebildet war die Mannschaft des FSV Frankfurt, die 1925 im Endspiel gegen den 1.FC Nürnberch im Waldstadion um die deutsche Meisterschaft spielte - und in der Verlängerung unglücklich mit 0:1 verloren hatte. André, der für die Spieltagsorgansiation verantwortlich ist, hatte es mir im Rahmen eines Regionalligaspiels unserer U23 geschenkt; mein zweites schwarz-blaues Souvenir neben dem schon in einem anderen Blogbeitrag erwähnten Feuerzeug mit der Aufschrift Wir bringen Feuer ins Spiel.

Fußball im Waldstadion, Traditionsmannschaften, Sonnentag - das erinnert an einen Begriff, an ein Gefühl, welches ältere Eintrachtler noch kennen und das ein Bekannter von mir neulich treffend mit Matchdayfeeling beschrieben hatte. Matchdayfeeling; diese Stille in den Straßen, das von einem Kribbeln durchzogen wird; dieses Es liegt was in der Luft. Gar nicht lange her, dieses Gefühl - heutzutage hört man eher: Ich bin froh, wenn Sommerpause ist. Eintracht Frankfurt im Frühling 2009.

Ich wuchtete unsere Räder aus dem Keller und stellte fest, dass Pias Radel leicht platt war. In der Hoffnung, dass die Pumpe eine Lösung wäre, pumpte ich das Rad auf und frohgemut rollten wir durch den Anlagenring an sprudelnden Brunnen vorbei, über die Kaiserstraße Richtung Moselstraße, am Moseleck vorbei in Richtung Holbeinsteg.

Pias Rad war mittlerweile völlig platt, ein erneutes Pumpen brachte uns über den Steg am Main entlang zur Uniklinik und von dort schoben wir die Räder zur Straßenbahnhaltestelle Bruchfeldstraße, ketteten sie am einem Metallbügel fest und warteten auf die Straßenbahn. Die Luft ist raus. Ich werde Buttons basteln müssen.

Obgleich der Anpfiff nicht allzufern lag, war das ankommende Bähnchen relativ leer. Neeko saß mit ein paar Kumpels im Wagen, wir rollten am Oberforsthaus vorbei, stiegen an der Endstation "Stadion" aus und wanderten zum Haupteingang; der Bratwurst Walter, der sonst die Eintrachtfans verköstigt, hatte heute frei.

Am Kassenhäuschen erwarben wir nach dreiminütigem Anstehen eine Stehplatzkarte für Block 40 - genau so bin ich über all die ganzen Jahre ins Stadion gepilgert, damals, als es noch Waldstadion hieß und nicht nach einem staatlich gesponserten Unternehmen, dass angeblich nahezu pleite ist. Aber weshalb soll es denen anders gehen als mir. Mit dem Unterschied, dass ich mir von keinem Geld den Stadionnamen nicht kaufen kann, da kann ich bei Papa Staat bitteln und betteln, wie ich will.

Am Haupteingang war es ruhig, viele Nürnberger und einige Bornheimer warteten geduldig in langer Schlange am einzig offenen Eingang; an den anderen Eingängen, wo sonst die Menschenmassen der Eintracht klebten parkten Fahrräder - und dennoch schlüpften wir zügig durch die peniblen Kontrollen hindurch und wanderten wie so oft durch das Areal des Waldstadions, an den Bäumen vorbei in Richtung Nordwestkurve. Diesmal allerdings ging es nicht nach oben in den Einunvierziger, wo mein Daddy, Pia und ich seit Jahren dem Geckicke der Eintracht zusehen; diesmal ging es hinein in das vermeintliche Herz unserer Kurve, in den Block 40, wo sonst dicht gedrängt die Ultras der Eintracht ihr Revier sehen.

Niemals zuvor haben wir so viele Gästefans bei uns im Stadion gesehen. Der komplette Unterrang der Ostkurve war geschlossen voll mit Nürbergern, sogar Teile des Oberranges im Osten (der sonst wie der gesamte Oberrang während der Heimspiele der Bornheimer geschlossen ist) war mit Clubberern belegt, ebenso die Hälfte der Gegentribüne - Aufstiegseuphorie im Frankenland, schätzungsweise 13.000 Nürnberger hatten das Stadion geentert, dagegen verlor sich ein Häuflein Bornheimer im 38er, einge saßen auf den Tribünen - insgesamt waren knapp über 16.000 Zuschauer anwesend, Saisonrekord für Bornheim.

Matchdayfeeling. Wie anders noch zu Beginn der Saison, als Pia und ich den 2:0 Pokalerfolg des FSV gegen den VfL Osnabrück vor knapp 3.500 Zuschauern erlebten. Viele davon waren Eintrachtler - und auch heute entdeckten wir etliche Adler im weiten Rund.

Pünktlich zum Anpfiff lehnten wir entspannt an einem Wellenbrecher und sahen nicht nur ehemalige Eintrachtler im Schwarz-blauen Trikot wie Lars Weißenfeldt oder den klasse haltenden Torhüter Patric Klandt, sondern auch einen hervorragend aufspielenden Youssef Mokhtari, der sich später schwer verletzen sollte.

Die Nürnberger Fans waren laut - einzig die Musik und die Ansagen über die Lautsprecher überboten die Lautstärke noch - der FSV-Block bemühte sich, dagegen zu halten (ein Vorsänger mit Megaphon hockte auf dem Zaun und gab sein bestes), Kinder sausten durch die Stehplätze und Stefan hockte am Spielfeldrand und schoss Fotos für die FR.

Der erste Nürnberger Konter brachte nach einem beherzten Sprint von Eigler das 0:1, doch nur wenig später erzielte Barletta, der Kaptän der Bornheimer, der für den verletzten Ex-Eintrachtler Markus Husterer von Beginn an spielte, nach einer Ecke den Ausgleich. 1:1. Über Lautsprecher brach ein Inferno über uns herein, Oh wie ist das schön dröhnte es aus den Boxen, dass jegliche Freude aus Angst vor Spontanertaubung erstickte.

Interessant waren die Spielstände auf den anderen Plätzen, insbesondere das Spiel Ingolstadt gegen Mainz hatte besondere Bedeutung. Während die Ingolstädter mit den Bornheimern um den Klassenerhalt konkurrieren, zählt Mainz wie der Club zu den Aufstiegsaspiranten - und so bejubelten die Frankfurter die Mainzer Tore, während Nürnberg den Ingolstädtern die Daumen drückte - eine Konstellation, die eher selten ist.

Die Halbzeitpause brachte ein Bobbycar-Rennen und ein Chillen auf den Rängen, die Sonne quetschte sich durchs Stadiondach und weiter gings mit den zweiten fünfundvierzig Minuten.

Wer gedacht hätte, dass der Club aufdrehen würde, sah sich getäuscht; Bornheim hielt dagegen und erarbeitete sich etliche gute Chancen. Mokhtaris Ausfall brachte die Einwechslung von Markus Kreuz und nur wenig später wurde der Spieler Junior Ross eingewechselt, der für mächtig Dampf auf Linksaußen sorgte. Cenci, die Frisur des Tages, scheiterte an Schäfer, dem starken Nürnberger Schlussmann, der wiederum gegen den strammen Schuß von C. Mikolajczak aus spitzen Winkel machtlos war. 81.Minute - 2:1 für den FSV.

Der Nürnberger Pinola (zweiter in der Frisurenwertung) zürnte, der Club versuchte alles, Bornheim hielt clever und leidenschaftlich dagegen, Mintal moserte und flog in der 93. Minute vom Platz und so hieß es am Ende 2:1 für den FSV Frankfurt gegen den 1.FC Nürnberg; die Revanche war gelungen.

Die Bornheimer tanzten ausgelassen und feierten mit den Fans, die überglücklich am Zaun hingen, Humba hier, Humba dort, während der (gegen Spielende immer leiser werdende Nürnberger Anhang) doch recht flott das Stadion verließ. Die Bornheimer Fans aber riefen: Auswärtssieg.

Wir hockten uns noch ein wenig auf die Treppenstufen vor der West in die Sonne, beobachteten das entspannte Treiben selbst höchst entspannt und wanderten dann durch die vom damaligen Gartenbaudirektor Max Bromme erbaute Anlage Waldstadion am Denkmal der unbekannten Läuferin vorbei in Richtung Straßenbahn, die uns zurück zu den Rädern brachte. In der Bahn trafen wir das Eintracht-Urgestein Roland Gerlach, der es sich ebenfalls nicht hatte nehmen lassen, das geschichtsträchtige Spiel zu sehen, an der Bruchfeldstraße verabschiedeten wir uns, sprangen aus der Bahn und flickten nur wenig später Pias Rad an der Tankstelle am Oberforsthaus und radelten dann an den Sandhöfer Wiesen vorbei.

Dieser unscheinbare Sportplatz nahe des Geländes der Uniklinik war 1920 Austragungsort des Endspiels um die deusche Meisterschaft. Damals sahen hier 35.000 Zuschauer ein 2:0 des 1. FC Nürnberg gegen die Spielvereinigung Fürth - die wiederum 1926 im Waldstadion durch ein 4:1 gegen die Hertha selbst deutscher Meister wurde.

Über einen Thai in Sachsenhausen, bei welchem wir vom 2:0 der Cottbusser gegen den VfL Magath erfuhren, ging es bei Sonnenschein zurück in die Hochhausschluchten, zurück ins Nordend - der Reifen hielt. Ein Blick ins Internet zeigte später, dass das Forum Unsere Eintracht geschlossen war - vielleicht das beste, was diesem Verein in diesen Tagen passieren konnte.

Selten habe ich in den letzten Jahren dermaßen entspannt ein Heimspiel gesehen, keine Lautsprecheranlage im Block, keine sinnfreie anlasslose Beschimpfungen des Gegners oder der eigenen Mannschaft, kein sich-selbstfeiern und auch kein seelenloses Rumgekicke, sowie kein Monate-vorher-Ticket-kaufen. Fußball. Einfach nur Fußball. Schön war's.

14 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den Bericht, Beve! Und Pia muss ich sagen, daß an solchen Tagen des Exil & die Entfernung sich nicht so gut anfühlen: Einfach nur Fussball verpasst & dann die Nacht im Museum ohne mich. Schlicht & ergreifend falscher Ort & falsche Zeit. Eine Hundeleben manchmal ;-)

    Wenigstens schien die Sonne in Berlin. Das ist doch schon was in Zeiten wie diesen.

    Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen,
    Fritsch.

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  2. Ja, Fritsch - manchmal kann man was erleben - im Waldstadion.

    Es kommt die Zeit, da bist du dabei.

    Viele Grüße nach Berlin

    Beve

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  3. Hi Beve, habe mich ja schon im Kid seinen Blog mit Pia und Kid für nächstes Jahr am Bornheimer Hang im Stehblock unüberdacht verabredet. Ich denke Du wirst auch dabei sein... ;-)

    Heute im Büro haben wir uns überlegt, was nächste Saison wohl mehr Spaß macht. Eintracht gegen Wolfsburg in der Payclever Arena oder FSV gegen Union Berlin am Hang?

    Wie auch immer, die Antwort ist zwar einfach aber extrem schmerzhaft...

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  4. bin dabei, zumindest das ein oder andere spiel. vor allem, wenn das flutlicht leuchtet.

    ja, die eintracht, schade, schade ...

    viele grüße

    beve

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  5. Eines ist mir in den letzten Wochen klar geworden, etwas, das ich zwischenzeitlich nicht wahrhaben wollte: Wenn's dieser Körper zulässt, werdet ihr mich immer dort finden, wo mich mein Herz hinzieht. Und das wird immer das Waldstadion sein. Das hat mit Spaß nichts zu tun. Hatte es auch nie. Nur mit Liebe und Leidenschaft.

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  6. Kid, Liebe und Leidenschaft wirft man nicht in die Tonne. Und die Eintracht schon garnicht. Aber 2 bis 3 mal im Leben brauch ich auch mal die Möglichkeit völlig unaufgeregt ein bisschen Fußball zu leben. So mit einem Bier (Schoppen) in der Hand, ein bisschen babbeln, ein bisschen aufregen. Einfach so. Und ganz ohne Forum. Ganz ohne Eventis. Ganz ohne Payclever. Bin froh diese Alternative nächstes Jahr vor der Haustür zu haben. Ohne sein Identität zu verlieren. Die bleibt schwarzweiß. Die U23 gibts auch noch. Aber die passt so wenig zum Hang, wie der FSV in den Stadtwald.

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  7. ich sehe es ähnlich wie andy; natürlich bleibt man bei der eintracht - aber vielleicht ist es so, wie bei einer lieblingsband: die alten sachen bleiben geil, wenn aber die neuen sachen langweilig sind, die konzerte nicht mehr in gemütlichen schuppen stattfinden, sondern in überdimensionierten seelenlosen hallen und zu der lässigen fangemeinde plötzlich nen haufen neulinge dazugestoßen sind, die verkleidet kommen und als zugabe 10 "nackte frisösen" fordern, wenn dann die band nach dem konzert keinen schoppen in der kleinen kneipe trinkt, sondern sich mit großen autos ins nächste große hotel fahren lässt, dann kann man es niemandem übelnehmen, wenn er darauf keine lust mehr hat.

    natürlich geht es auch um spaß; am spiel - und auch an der veranstaltung. ums wohlfühlen im weitesten sinne; um das gefühl, am richtigen platz zu sein.

    vielleicht haben uns nick hornby oder bill shanklys spruch ideell die augen verwässert; wir nehmen vielleicht verklärt die darbietungen rund um den profifußball hin, weil wir uns nicht eingestehen wollen, dass die vergangenheit (das historische kontinuum) schon länger in eine gegenwart gemündet ist, die uns mehr verlust als freude beschert.

    unser aller leben ist mit erinnerungen verknüpft, in denen eintracht frankurt dauerhafter bestandteil ist. vielleicht hängen wir an diesem kontinuum, weil es das einzige von bestand ist. dies in frage zu stellen, würde bedeuten, uns eingestehen zu müssen, dass das verbindende illusion ist, die zeiten (und wir) sich geändert haben und wir wie ein luftballon, dessen schnur gerissen ist, durch zeit und raum schweben.

    aber wer weiß das schon so genau.

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  8. Also ich darf doch sehr bitten, die Herren. :)

    Bei allem, wie so ein Spiel des FSV einem vielleicht den Nachmittag verkürzt, oder einen angenehmen Nachmittag beschert, so wenig kannst du das eine mit dem anderen (Eintracht) vergleichen.

    Ich war am SO arbeitsbedingt ebenfalls im Stadion und ja, das war irgendwie ein netter Kick, ich habe es dem FSV auch gegönnt, aber das war es dann auch.

    Ich bin mit Eintracht Frankfurt groß geworden. Viele Erinnerungen und Erfahrungen verbinden mich mit diesem Verein und eben nur mit diesem Verein.

    Gut, ich bin auch kein gebürtiger Frankfurter, vielleicht kann ich auch deswegen mit dem FSV so garnix anfangen. Dann vergleiche ich es mal mit dem Waldhof hier. Ich drücke dem Waldhof die Daumen und gehe alle jubel-Jahre mal zu einem Spiel. Dann freue ich mich, völlig unbeschwert mal ein bisschen Fußball zu sehen, abseits des großes Fußballeventzirkus. Aber: letzten Endes geht es mir am Arsch vorbei. Es bedeutet mir nix. Für ein 1.Runden DFB-Pokalkick in Pfullendorf mit der Eintracht dagegen nehme ich gerne einiges auf mich, nur um überhaupt hin zu kommen.

    So ist das halt. Das eine ist nur Fußball und das andere ist ein Teil von einem selbst. Das kann man bei allem Unmut der sich in den letzten Monaten aufgestaut hat nicht einfach so verdrängen. Und so lange es auch nur einen da draußen gibt, der sich aus ähnlichen Beweggründen der Eintracht verbunden fühlt wie ich, können mir die ganzen Krakeeler und Dummschwätzer mal gepflegt den Buckel runter rutschen. Die kommen und gehen.. was soll's. Soll ich wegen denen aufgeben, was mir soviel bedeutet? Nie im Leben. :)

    Dazu gehört dann halt auch, dass man Teile des Events akzeptiert, oder besser gesagt, sich damt arrangiert, so man sie nicht verändern kann. So nervend das auf Dauer sein kann. Aber zumindest bei mir, hat der ganze Fetz lediglich zu einer Ermüdung geführt. Entfremdet bin ich nicht, der Adler ist immer noch ganz tief in meinem Herzen.

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  9. Hallo Axel,

    vielen Dank für den "Sonntagsbericht". Wissen eigentlich Deine Adlerfreunde daß Du ein echter
    Bernemer Bub bist?

    Gruß

    Günter (Baba) u. Christel

    Extra Gruß an Pia

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  10. Hi Tube,

    ich denke schon, dass man echter Frankfurter sein muss (?), um Gefallen am FSV zu finden. Habe aber auch einfach eine Geschichte mit dem FSV. Bin früher oft Sonntags an den Hang, weil die Eintracht am Samstag oder Freitag spielte. Bin im Nordend und Bornheim groß geworden, da gabs ebenfalls genug Berührungspunkte mit dem FSV.

    Schon damals empfand ich den Hang familiärer und natürlich auch provinzieller, als meine Eintracht. Die Eintracht, die im großen Stadion mit Flutlicht und Anzeigetafel eine andere, nämlich meine Welt war. Daher kann ich nicht sagen, dass ich ein FSV Fan war oder jemals sein werde. Wirklich nicht. Da gibt es nur einen Verein.

    Aber ich sympathisiere mit den Bornheimern. Übrigens genauso wie ich mit Eintracht Braunschweig sympathisiere (http://www.eintracht-archiv.de/fanhistorie/rigobert_g-braunschweig.html). Wenn ich oben bei meinem Vater in der Nähe von Wolfsburg bin, fahre ich gerne zu den Braunschweigern. Gute Stimmung, Old School "Stadion", Bier und Wurst gegen echtes Geld. Deswegen bin ich noch lange kein Fan von denen. Aber ich genieße das. Immer wieder. Und so werde ich auch ab und an den FSV besuchen. Für mich gilt dann: Einfach Fußball.

    Beve hat seine und auch meine Gefühlswelt mit seinem Vergleich schon richtig beschrieben. Man legt gerne die alten Platten auf, um die seelenlosen Konzerthallen zu meiden...

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  11. @beve und andy

    als frankfurter und unregelmäßiger besucher am hang in den 80ern verstehe ich euch komplett.

    ich werde sicher auch ab und an mal zum hang fahren. und das ambiente genießen.

    trotzdem gibt es keinen grund meiner großen liebe nicht tru zu bleiben, auch wenn die mittlerweile (für meinen geschmack) deutlich zu sehr geliftet ist und mehr botox im körper hat als es mir gefällt.

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  12. günter,jetzt wissen sie, dass ich ein bernemer bub bin, genau wie du :-)

    tube, die kicks der eintracht in pfullendorf sind selten; eher turnhalle gelsenkirchen oder so, big business. unser gekasper auf den rängen machts nicht besser. das ist schade.

    dann lobe ich mir die flutlichtmasten - und treffe dort den peter; zumindest ab und zu, ganz ungeliftet :-)

    viele grüße

    beve

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  13. Sicher, dass auch der FSV nicht schon längst Doppel D vor der Hütte hätte, wenn er die Kohle dafür hätte? :)

    Ich glaube schon zu verstehen, was euch am FSV im Vergleich zur Eintracht gefällt. Aber ich glaube eben auch, dass man als "nur" Sympathisant und Gelegenheitsgast hier und da auch ein bisschen was verklärt. 2.Liga Fußball ist z.B. oft einfach scheisse, da hilft dann auch keine Bratwurst ohne Paycleverkarte weiter. ;)

    Das macht nur dann Spaß, wenn's wenigstens auf der Tribüne etwas gibt, was einen begeistert. Zusammenhalt, Freundschaften, geteiltes Leid usw.
    Das, was es eben zu 2.Ligazeiten auch bei uns noch gab. Das ist wahrscheinlich das, was wir bei der Eintracht zur Zeit vermissen.
    Das gute Gefühl ist halt leider bisschen flöten gegangen.

    Übrigens, Beve.. erinnerst du dich ans Hinspiel in Cottbus? Erzähle mir nicht, dass dir das nichts gibt.. :)
    Und so lange ist das nun auch noch nicht her. Die Momente gibt es noch, man muss sich nur ab und zu trauen sie auch als solche wahrzunehmen, egal was der Rest um einen rum aus dem Käse macht.

    Gruß
    Tobi

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  14. tobi, der rest ist momentan stärker; leider.

    klar zitterst du beim fsv nicht so mit, wie bei der eintracht - aber derzeit reicht mir schon entspanntes gucken.

    cottbus, das scheint mir lichtjahre her

    viele grüße

    beve

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