Gegen halb elf rollte der silberne Golf auf die Autobahn, die Scheibenwischer klackten über die Windschutzscheibe und rundum versank der Tag in einem verwaschenem Grau. Auswärtsspiel beim KSC, Orange Kaos lautete das Motto der Ultras und während Pia noch am frühen Morgen eine orangene Jacke aus dem Schrank gezaubert hatte, haderte ich mit meinen Gedanken. Auf der einen Seite ist es zwar lustig, einen Block ganz in Orange zu bestaunen, auf der anderen Seite sind unsere Vereinsfarben nun mal Rot-Schwarz-Weiß und so entschied ich mich für die Tradition und hockte ganz in Schwarz am Steuer, einen Alfred Pfaff Button am Jackenkragen. Eine ältere CD nudelte im Hintergrund ein paar oft gehörte Hits, wir schwatzten über vergangene Zeiten und schon erreichten wir die Abfahrt Karlsruhe Durlach und verließen die Autobahn rechtzeitig vor einem sich anbahnenden Stau. Unser Ziel war eine Bierwirtschaft in Laufweite zum Stadion, die wir auch prompt fanden, ebenso wie einen Parkplatz, der diesmal definitiv legal war.
Wir erwischten einen Platz im Raucherbereich inmitten freundlicher Karlsruher, bestellten zwei Krüge hauseigenen Bieres und eine warme Mahlzeit und harrten trockenen Fußes der Dinge, die da kommen würden, Mittagessen, Bier, Auswärtssieg.
Als erstes kamen jedoch Flo und Patrick und setzten sich für ein Weilchen zu uns. Flo drückte mir eine Postkarte zum zehnjährigen Jubiläum der Initiaive Stadionübernachtung in die Hand, manch einer von euch mag davon schon gehört haben, von dem Erlebnis, um das ich die Jungs stark beneide. Nach eigener Aussage die beste Nacht ihres Lebens.
Noch am Abend zuvor hatte ich das Glück mit Matze, Frauke und Pia bei uns im Stadion in der Spielerkabine sein zu dürfen, um dann durch den Spielertunnel auf den Platz zu laufen; über dir thront der haushohe Videowürfel und ganz kurz sah ich die vollbesetzte Arena, die Leute in der Kurve und auf den Tribünen, dass Stimmendurcheinander, den roar. Allerdings hatten wir uns nicht dorthin geschlichen; wir werden demnächst im Rahmen des Eintracht-Museums kleine Führungen in das Stadioninnere anbieten und schauten uns die Laufwege an. - Apropos Laufwege, das wäre dochmal eine Idee fürs Training. - Ich hatte sogar ganz kurz die Dusche angedreht; wenn ihr wollt kann ich euch demnächst kleine Fläschchen abfüllen und als Eintracht-Wasser verkaufen á la das Wasser, mit dem Amanatidis duscht. Dies wird bestimmt ein Renner. Aber wieviel geiler muss es sein, sich klammheimlich ins Stadion zu schleichen und ganz subversiv den 100. Geburtstag der Eintracht zu feiern, um am nächsten Morgen nach dem Aufwachen auf die Kurve zu schauen. Großartig.
Matze und Öri schneiten auch noch vorbei, die Bedienung übersah großzügig die Dose Becks und unser Herr Traditionalist hatte sich zwar dem orange verweigert - unsere Farben sind rot-schwarz-weiß, scheute sich aber nicht, stolz seinen schwarz-weißen Balkenschal eines Sponsoren zu präsentieren. Statt Adler prangte das Herstellerlogo, na super.
Über uns baumelten ein paar karnevaleske Luftballons, der Laden war mittlerweile rammelvoll und begann sich gegen halbdrei zügig zu leeren. Auch wir beglichen die Rechnung und marschierten an Polizei und blau-weißen Karlsruhern vorbei Richtung Wildpark. Vollgepfropfte Busse schoben sich an uns vorbei, orangegewandtete Fans patschten wie immer an die Scheiben und ich traf auf Alex, der mir erzählte, dass in Frankfurt eine leere Bierbüchse aus dem Zug auf den Bahnsteig gepurzelt sei und der Übeltäter zunächst zu 25 Euro Strafe verdonnert wurde, so weit so gut. Als dann kurze Zeit später der arme Kerl aus dem Zug geholt wurde, drohte ihm Ärgeres - und einige Leute fuhren schon leicht geladen los. Wie so häufig fehlte es auch hier scheinbar am rechten Maß.
Wir passierten die kleine Polizeisperre, welche Karlsruher davon abhalten sollte, dem Gästeeingang einen Besuch abzustatten und marschierten Richtung Eingang. Schwarz-orangene Menschentrauben klebten vor den eisernen Gittern, dahinter eine Reihe Ordner, dahinter eine weitere Reihe Ordner und am Blockaufgang die nächste Reihe Ordner. Es dauerte ein Weilchen, bis mir der erste Ordner meine Karte entwertete und mich zu einem nächstem schob, der mich von Kopf bis Fuß abtastete und mich an einen weiterem Ordner verwies, der mich ebenso durchsuchte. Als ich Pia suchte, endeckte ich sie inmitten einer Debatte mit einer weiteren Ordnerin, die ihr den Einlass mit ihrer orangenen Tasche verweigerte. Dabei wurde in den vorab veröffentlichen Faninfos explizit erwähnt, dass Taschen und Rucksäcke (ohne gefährliche Wurfgegenstände) ins Stadion mitgenommen werden dürfen. Mit diesem Wissen rüsteten sich die Fans entsprechend aus und verließen sich auf die Informationen. Die Ordnerin zickte ein Weilchen rum und schickte Pia zur Taschenabgabe, was diese sich völlig zu Recht nicht gefallen lassen wollte, das gleiche Schicksal sollte nur wenig später Kine ereilen, woraufhin ich versuchte, unsere Fanbetreuung zu erreichen, was leider nicht gelang. Sicherlich sind zwei Leute für ein Spiel beim KSC auch ein bisserl wenig. Pia schluppte derweil an der Abagbe mit Tasche vorbei, während ich auf der Suche nach jemanden war, der uns in der Angelegenheit weiterhelfen konnte. In der Zwischenzeit kam die Ordnerin wieder auf Pia zugeflitzt und begann zu drohen, während sie ihre Ohren in puncto Faninfo auf Durchzug stellte. Sie grapschte Pia an und wollte sie zu irgendeiner Einsatzleitung schicken, was für uns schon gar in Frage kam; wenn sich in dem Falle jemand bewegt, dann sicherlich nicht wir. Inzwischen kamen Jasmin und Stefan von der Eintracht vorbei und damit Bewegung in die Sache. Stefan hatte ein Kopie der Info dabei und hielt sie dem irritiertem Einsatzleiter unter die Nase, der schlicht meinte, die Info sei falsch. Die Ordnerin quakte dazwischen und hetzte ein bisschen gegen mich, der ihr bloß klar machen wollte, dass hier die Dinge so zu laufen haben, wie wir uns das vorstellen und nicht wie Leute, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Der Einsatzleiter wühlte in Pias Tasche rum und fischte triumphierend ein Deo-Röllerchen hervor, das zuvor schon in Frankfurt, Berlin, Gladbach oder Dortmund Fußball gucken durfte aber nicht in Karlsruhe und wollte uns grad mit einem debilem Siegesgrinsen zur Taschenabgabe schicken, als der Roller kurzerhand in den Müll flog und sich somit keine weiteren gefährlichen Gegenstände in Pias Tasche befanden und wir dann endlich Richtung Block latschen durften. Die Ordnerin war derweil schon längst von ihrem Chef fortgeschickt worden. Bevor es in den Block ging, wühlte wieder jemand in der Tasche rum, während wir erneut abgetastet wurden und uns nach einer gefühlten Ewigkeit endlich einen Platz im gut gefüllten Block suchen durften.
Wir erwischten einen Platz im Raucherbereich inmitten freundlicher Karlsruher, bestellten zwei Krüge hauseigenen Bieres und eine warme Mahlzeit und harrten trockenen Fußes der Dinge, die da kommen würden, Mittagessen, Bier, Auswärtssieg.
Als erstes kamen jedoch Flo und Patrick und setzten sich für ein Weilchen zu uns. Flo drückte mir eine Postkarte zum zehnjährigen Jubiläum der Initiaive Stadionübernachtung in die Hand, manch einer von euch mag davon schon gehört haben, von dem Erlebnis, um das ich die Jungs stark beneide. Nach eigener Aussage die beste Nacht ihres Lebens.
Noch am Abend zuvor hatte ich das Glück mit Matze, Frauke und Pia bei uns im Stadion in der Spielerkabine sein zu dürfen, um dann durch den Spielertunnel auf den Platz zu laufen; über dir thront der haushohe Videowürfel und ganz kurz sah ich die vollbesetzte Arena, die Leute in der Kurve und auf den Tribünen, dass Stimmendurcheinander, den roar. Allerdings hatten wir uns nicht dorthin geschlichen; wir werden demnächst im Rahmen des Eintracht-Museums kleine Führungen in das Stadioninnere anbieten und schauten uns die Laufwege an. - Apropos Laufwege, das wäre dochmal eine Idee fürs Training. - Ich hatte sogar ganz kurz die Dusche angedreht; wenn ihr wollt kann ich euch demnächst kleine Fläschchen abfüllen und als Eintracht-Wasser verkaufen á la das Wasser, mit dem Amanatidis duscht. Dies wird bestimmt ein Renner. Aber wieviel geiler muss es sein, sich klammheimlich ins Stadion zu schleichen und ganz subversiv den 100. Geburtstag der Eintracht zu feiern, um am nächsten Morgen nach dem Aufwachen auf die Kurve zu schauen. Großartig.
Matze und Öri schneiten auch noch vorbei, die Bedienung übersah großzügig die Dose Becks und unser Herr Traditionalist hatte sich zwar dem orange verweigert - unsere Farben sind rot-schwarz-weiß, scheute sich aber nicht, stolz seinen schwarz-weißen Balkenschal eines Sponsoren zu präsentieren. Statt Adler prangte das Herstellerlogo, na super.
Über uns baumelten ein paar karnevaleske Luftballons, der Laden war mittlerweile rammelvoll und begann sich gegen halbdrei zügig zu leeren. Auch wir beglichen die Rechnung und marschierten an Polizei und blau-weißen Karlsruhern vorbei Richtung Wildpark. Vollgepfropfte Busse schoben sich an uns vorbei, orangegewandtete Fans patschten wie immer an die Scheiben und ich traf auf Alex, der mir erzählte, dass in Frankfurt eine leere Bierbüchse aus dem Zug auf den Bahnsteig gepurzelt sei und der Übeltäter zunächst zu 25 Euro Strafe verdonnert wurde, so weit so gut. Als dann kurze Zeit später der arme Kerl aus dem Zug geholt wurde, drohte ihm Ärgeres - und einige Leute fuhren schon leicht geladen los. Wie so häufig fehlte es auch hier scheinbar am rechten Maß.
Wir passierten die kleine Polizeisperre, welche Karlsruher davon abhalten sollte, dem Gästeeingang einen Besuch abzustatten und marschierten Richtung Eingang. Schwarz-orangene Menschentrauben klebten vor den eisernen Gittern, dahinter eine Reihe Ordner, dahinter eine weitere Reihe Ordner und am Blockaufgang die nächste Reihe Ordner. Es dauerte ein Weilchen, bis mir der erste Ordner meine Karte entwertete und mich zu einem nächstem schob, der mich von Kopf bis Fuß abtastete und mich an einen weiterem Ordner verwies, der mich ebenso durchsuchte. Als ich Pia suchte, endeckte ich sie inmitten einer Debatte mit einer weiteren Ordnerin, die ihr den Einlass mit ihrer orangenen Tasche verweigerte. Dabei wurde in den vorab veröffentlichen Faninfos explizit erwähnt, dass Taschen und Rucksäcke (ohne gefährliche Wurfgegenstände) ins Stadion mitgenommen werden dürfen. Mit diesem Wissen rüsteten sich die Fans entsprechend aus und verließen sich auf die Informationen. Die Ordnerin zickte ein Weilchen rum und schickte Pia zur Taschenabgabe, was diese sich völlig zu Recht nicht gefallen lassen wollte, das gleiche Schicksal sollte nur wenig später Kine ereilen, woraufhin ich versuchte, unsere Fanbetreuung zu erreichen, was leider nicht gelang. Sicherlich sind zwei Leute für ein Spiel beim KSC auch ein bisserl wenig. Pia schluppte derweil an der Abagbe mit Tasche vorbei, während ich auf der Suche nach jemanden war, der uns in der Angelegenheit weiterhelfen konnte. In der Zwischenzeit kam die Ordnerin wieder auf Pia zugeflitzt und begann zu drohen, während sie ihre Ohren in puncto Faninfo auf Durchzug stellte. Sie grapschte Pia an und wollte sie zu irgendeiner Einsatzleitung schicken, was für uns schon gar in Frage kam; wenn sich in dem Falle jemand bewegt, dann sicherlich nicht wir. Inzwischen kamen Jasmin und Stefan von der Eintracht vorbei und damit Bewegung in die Sache. Stefan hatte ein Kopie der Info dabei und hielt sie dem irritiertem Einsatzleiter unter die Nase, der schlicht meinte, die Info sei falsch. Die Ordnerin quakte dazwischen und hetzte ein bisschen gegen mich, der ihr bloß klar machen wollte, dass hier die Dinge so zu laufen haben, wie wir uns das vorstellen und nicht wie Leute, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Der Einsatzleiter wühlte in Pias Tasche rum und fischte triumphierend ein Deo-Röllerchen hervor, das zuvor schon in Frankfurt, Berlin, Gladbach oder Dortmund Fußball gucken durfte aber nicht in Karlsruhe und wollte uns grad mit einem debilem Siegesgrinsen zur Taschenabgabe schicken, als der Roller kurzerhand in den Müll flog und sich somit keine weiteren gefährlichen Gegenstände in Pias Tasche befanden und wir dann endlich Richtung Block latschen durften. Die Ordnerin war derweil schon längst von ihrem Chef fortgeschickt worden. Bevor es in den Block ging, wühlte wieder jemand in der Tasche rum, während wir erneut abgetastet wurden und uns nach einer gefühlten Ewigkeit endlich einen Platz im gut gefüllten Block suchen durften.
Die Eintracht, überraschenderweise nicht in orange, sondern klassisch in rot-schwarz, begann mit Inamoto an Stelle Meiers und Mahdavikia für Steinhöfer, der KSC versemmelte Chance auf Chance und mir offenbarte sich, dass wir dieses Spiel mit 1:0 gewinnen werden. Es ist gibt solche Momente; manchmal weiß ich was passiert; ich wusste, dass wir in Cottbus nach einem 0:2 das Spiel noch gewinnen werden und ich wusste, dass wir hier mit 1:0 gewinnen würden. Leider sind solche Momente recht selten, meistens glaube oder hoffe ich und dann kommt es doch anders.
Unsere Jungs würgten auf dem Platz in gewohnter Manier rum, die Kurve hüpfte und sang vor sich hin und in mir breitete sich beim Stande von 0:0 eine selten gekannte innere Ruhe aus. Vor dem Kinderblock der Karlsruher wackelte eines jener dämlichen Plüschtiermaskottchen auf und ab, die kaum jemand haben will und die dennoch auf Grund der Weltverschwörung von Plüschtiermaskottchen in vielen Stadien zuhause sind, während die Supporter auf der anderen Seite ein bisschen Remmidemmi machten. Flutlicht gleißte aus stählernen Masten auf uns herab, die Anzeigentafel verkündete Bundesligatore und so blubberte die erste Hälfte grau wie das Wetter vor sich hin. Ein aufblasbarer Riesenpenis, der im Block herum schwebte, war neben Prölls Glanzparade in der siebten Minute der Hingucker der Partie.
Zur Halbzeit wanderten wir zu Christian und Stefan, quatschten über den Tag und hofften, dass es in der zweiten Hälfte besser wird, dass wir gewinnen, wusste ich ja. Vor uns standen ein paar der Sossenheimer und sahen wie wir den Anpfiff zur zweiten Hälfte. Besser gesagt dachten wir dies. Denn bevor es losging, ging etwas ganz anderes los. Schwerer Rauch stieg aus unserem Block auf und dann pfiffen Raketen in die Luft und trudelten glühend aufs Spielfeld, eine davon sauste in unmittelbarer Nähe eines Karlsruher Spielers hernieder, es dampfte und blitzte, dass Schiedsrichter Weiner gar nichts anderes übrig blieb, als den Anpfiff ein paar Minuten zu verzögern. Unser derzeitiger Kapitän, Markus Pröll, wurde in die Kurve geschickt, um den Mob zu beruhigen, Fotografen eilten herbei, wollten auf die Auslöser drücken und einer von ihnen verlor dabei die Nerven. Er zeigte der Kurve den Mittelfinger, wurde bespuckt und spuckte sogar zurück. Und das geht nun mal gar nicht. Zum einen lebt ein Fotograf von seinen Bildern und wenn er meint, er müsste Fans fotografieren, die das so nicht wollen, dann hat er sich schlicht und ergreifend zurückzuhalten. Fans aber zu provozieren, um dann im Zweifel genau die Bilder zu bekommen, die vermeintlich Bände sprechen, ist unwürdig, nahezu skandalös.
Zurück zum Feuerwerk, das zum einen eine Trotzreaktion auf die verschärften Bedingungen in KA war und zum anderen die Eintracht eine schöne Stange Geld kosten wird, Geld, das im Zweifel für andere Zwecke besser eingesetzt wäre; für Choreos beispielsweise. Wer Raketen aufs Spielfeld schießt, nimmt Verletzungen billigend in Kauf - dies ist weder neu noch überraschend und ich finde es schade, dass die Kurve nicht in der Lage war, dies zu unterbinden. Rauch gehört in KA wohl dazu, und wie im letzten Jahr, hätte ich dies nicht sonderlich dramatisch gefunden, obgleich auch dadurch die Eintracht bestraft wird.
Zur Halbzeit wanderten wir zu Christian und Stefan, quatschten über den Tag und hofften, dass es in der zweiten Hälfte besser wird, dass wir gewinnen, wusste ich ja. Vor uns standen ein paar der Sossenheimer und sahen wie wir den Anpfiff zur zweiten Hälfte. Besser gesagt dachten wir dies. Denn bevor es losging, ging etwas ganz anderes los. Schwerer Rauch stieg aus unserem Block auf und dann pfiffen Raketen in die Luft und trudelten glühend aufs Spielfeld, eine davon sauste in unmittelbarer Nähe eines Karlsruher Spielers hernieder, es dampfte und blitzte, dass Schiedsrichter Weiner gar nichts anderes übrig blieb, als den Anpfiff ein paar Minuten zu verzögern. Unser derzeitiger Kapitän, Markus Pröll, wurde in die Kurve geschickt, um den Mob zu beruhigen, Fotografen eilten herbei, wollten auf die Auslöser drücken und einer von ihnen verlor dabei die Nerven. Er zeigte der Kurve den Mittelfinger, wurde bespuckt und spuckte sogar zurück. Und das geht nun mal gar nicht. Zum einen lebt ein Fotograf von seinen Bildern und wenn er meint, er müsste Fans fotografieren, die das so nicht wollen, dann hat er sich schlicht und ergreifend zurückzuhalten. Fans aber zu provozieren, um dann im Zweifel genau die Bilder zu bekommen, die vermeintlich Bände sprechen, ist unwürdig, nahezu skandalös.
Zurück zum Feuerwerk, das zum einen eine Trotzreaktion auf die verschärften Bedingungen in KA war und zum anderen die Eintracht eine schöne Stange Geld kosten wird, Geld, das im Zweifel für andere Zwecke besser eingesetzt wäre; für Choreos beispielsweise. Wer Raketen aufs Spielfeld schießt, nimmt Verletzungen billigend in Kauf - dies ist weder neu noch überraschend und ich finde es schade, dass die Kurve nicht in der Lage war, dies zu unterbinden. Rauch gehört in KA wohl dazu, und wie im letzten Jahr, hätte ich dies nicht sonderlich dramatisch gefunden, obgleich auch dadurch die Eintracht bestraft wird.
Wer jedoch glaubt, dass weitere Restriktionen dem Einhalt gebieten könnten, ist aus meiner Sicht der Dinge schief gewickelt. Weitere Verbote führen zu weiteren Trotzreaktionen und ebnen den Weg zur Eskalation. Wer weiß, dass er dreimal kontrolliert wird, für den ist doch das Schmuggeln von Pyro eine sportliche Herausforderung - wer aber freundlich und respektvoll empfangen wird, der wird sich meist ebenso verhalten. Generell aber ist das Unkontrollierbare eben unkontrollierbar - und damit müssen wir uns abfinden; durch massive Verbote, Kontrollen und Einschränkungen jedoch werden die Leute in die Unkontrollierbarkeit getrieben, die eigentlich die Regeln akzeptieren. Nur müssen diese Regeln eben auch zum Teil dem Lebensgefühl der meist Jugendlichen entsprechen.
Die Karlsruher fanden uns doof, wir wussten, dass die Eltern der Karlsruher zum VFB gehen und vor allem, dass Caio ab der 45.Minute für Petkovic ins Spiel kam und Benny Köhler fortan als linker Verteidiger fungierte. In der 53. Minute war es dann soweit. Liberopoulos leitete mit einem No-look-Pass den Ball zu Ochs, dessen Hereingabe Caio mit einem Kunstschuss zum 1:0 für die Eintracht verwandelte. Es lief also alles nach Plan; wir lagen uns in den Armen, grinsten breit, brüllten Eintracht und mussten fortan abwarten, bis der Schiedsrichter abpfeift. Zumindest sah ich dies so, die Damen und Herren um mich herum zeigten sich sichtlich nervöser und nagten an den Fingernägeln. Ochs mit seiner Handmanschette rackerte sich ab und der KSC war nicht in der Lage, den durchaus verdienten Ausgleich zu erzielen.
Hochgradig trübsinnig war es dann, dass bei der Einwechslung von Alex Meier Minuten vor Schluss bei einer 1:0 Führung einzelne Fans Meier, du Wichser riefen. Meier, der sich nichts anderes zu Schulden hat kommen lassen, als nach langer Verletzungspause noch nicht in der Verfassung zu sein, die er im Trikot der Eintracht schon gezeigt hat. Manchmal kotzt mich die asoziale Schlichtheit der Leute einfach nur an. Das tat ich dann auch kund um nur wenig später bei Abpfiff souverän die Hände zu erheben und die Mannschaft mit Beifall zu verabschieden. Dreckig war er, der Sieg. Eigentlich unverdient. Aber uns. Auswärtssieg. Geilgeilgeil.
Wir verabschiedeten uns von Christian und Stefan und verabredeten uns mit Mustafa und Susanne in der Kneipe, in der wir auch vor dem Spiel schon waren. Mustafa ist ein lustiger Geselle, den ich vor Jahren bei einem Dreh in Stuttgart kennen gelernt hatte; er wohnt in Karlsruhe und sympathisiert eher mit den Freiburgern, was ihn jedoch nicht davon abhält, von Zeit zu Zeit in den Wildpark zu pilgern. Beide trafen wir dann unter der Fußgängerbrücke und wir marschierten gemeinsam in Richtung City. Wir stießen wieder auf Matze, der uns verklickerte, dass er die Einlasskontrollen im Stadion überwunden hatte, um dann tatsächlich zurück in die Kneipe zu wandern, um in aller Ruhe ein Bier zu trinken und Mittag zu essen. Pünktlich zum Abpfiff war er dann wieder am Stadion. Sachen gibt's.
Mustafa erzählte uns, wie er vor einger Zeit in Istanbul bei Fenerbahce im Block stand, als Istanbul gegen Ankara kickte. Als Trapzonspor-Anhänger ein mutiges Unterfangen. Ein leises Ksst des Capos reichte aus, um den nichtsupportenden Gast daran zu erinnern, dass im Block ausschließlich der Support mit Herz zählt. Man stelle sich vor, ein Ksst im vollbesetzten Stadion dringt aus einiger Entfernung wie ein Pfeil an das Ohr, das es treffen soll; alle wissen, wer gemeint ist - da geht noch was in unserer Kurve.
Als wir in der Kneipe ankamen waren die Ulis inklusive Peter schon am Bechern. Im Fernsehen lief die Sportschau, die Kellnerin bahnte sich rau aber herzlich mit zig Bierkrügen in den Händen den Weg durch jede Menge Fußballfans beider Teams. Ab und an erklangen ein paar Sprechchöre durch den Raum, wobei die meisten Karlsruher eher bedröppelt dreinschauten und wir hockten und schwatzten, bis die Deckel voll waren. Es folgte der Abschied von Mustafa und Susanne, ein kleiner Zwischenstopp an der Tanke und schon ging's wieder zurück in Richtung Heimat. Ein letzter Abstecher ins Backstage, kleiner Schwatz mit Charly und Rainer und nach einem finalen Äbbelwoi eierten Pia und ich nach Hause. Irgendwas murmelte ich noch vor dem Einschlafen, es hörte sich an, wie Hoffenheim sind doch die Silikonbrüste des deutschen Fußballs und schon war ich nicht mehr in dieser Welt.
Ein Wermutstropfen ergab sich am nächsten Morgen, als wir feststellten, dass die Windschutzscheibe des Golfs ein Loch aufwies; irgendjemand musste entweder in KA oder aber über Nacht im Nordend mit einem harten Gegenstand darauf geschlagen haben. Ärgerlich fürwahr; wir werden wohl nie erfahren, wie es zustande kam. Was soll's, oins geht noch ...
Sämtliche Fotos sind von Pia und mir.
Habe ich Dir eigentlich schon einmal gesagt, Beve, daß ich dreckige Siege liebe. Die sind gut für die Seele & entschädigen für manches Leid. Geilgeilgeil!
AntwortenLöschenVielen Dank für den wie immer schönsten aller Berichte in dieser grandiosen Heimspielserie. It's a tough job, but someone got to do it, Meister.
Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen,
Fritsch.
hi fritsch,
AntwortenLöschentough job? ich bin grad am arsch, aber sowas von :-)
danke fürs lob und viele grüße
beve
@fritsch
AntwortenLöschenein dreckiger sieg, ja, das war's ... was auch sonst - ohne deoroller ;-)
Deoroller werden überbewertet. Zumindest bei Siegen, Pia. Dreckige Siege haben einen wunderbaren Geruch über Tage hinweg. Ach, ich liebe es.
AntwortenLöschenViele Grüße aus der Duftkammer,
Fritsch.
P.S.: Arsch darf Dich nicht aufhalten; Beve: Someone's got to do it! Unser Mann in Karlsruhe ... Chapeau!
Lob gebührt dir, wie immer, Beve.
AntwortenLöschenUnd doch zieht mich dein Bericht dieses Mal runter.
Sicherheitswahn, der eine Sicherheit vorgaukeln soll, die es nicht gibt, nicht geben kann, auf der einen Seite. Die billigend in Kauf genommene Gefährdung der Gesundheit anderer Menschen auf Seite Nr. 2. Und dazu die Kommentare im Forum, wie geil das doch alles war. Lebensgefühl? Nee, nicht meins.
Und dann wieder die Schmähungen gegen Meier, der sich für deinen Blogeintrag ebenso wenig kaufen kann wie für meine. Es ist schlicht und ergreifend zum Kotzen.
Idioten. Überall. Wo man hintritt, knirscht ein Depp. Ich weiß, ich soll mir meine Freude nicht kaputt machen lassen, aber wie soll das denn gehen, wenn man die Welt um sich herum wahrnimmt, wie sie ist und als das, was sie ist?
Das Loch in der Fensterscheibe des Golfs passt doch. Leider.
Danke für den Bericht und die Fotos an dich und Pia. Man sieht sich. Nicht in einer erträglicheren Welt, aber bestimmt in einer Runde, die mir das Gefühl wieder geben wird, das ich meist vergeblich suche.
Gruß aus der Klappergass´
Kid
hi kid,
AntwortenLöschenschade, dass dieser bericht dich runterzieht, es gab ja auch ne ganze menge lustige erlebnisse mit freundlichen menschen. sagen wir mal so, es war ein griff hinein ins leben - und das war zumindest aufregend.
was bleibt, ist die seltenen momente des "nur guten" zu genießen, sie sind nicht selbstverständlich. aber sie kommen. meist unverhofft.
ich wünsche sie dir.
viele grüße
beve
Toll. Danke. Und ich bin auch am Arsch. Genauso sowas von.
AntwortenLöschenNach 3 Rückrundenspielen im Stadion hatte ich am Samstag die A-Karte gezogen, und musste das Forum während des Spiel putzen.
AntwortenLöschenVon daher vielen Dank, dass du mich jetzt trotzdem noch an der Auswärtsfahrt zum Heimspiel nach Karlsruhe mitgenommen hast.
Runterziehen konnte mich dein Bericht übrigens nicht,ich bin nach den Forumseinträgen schon völlig schmerzfrei.
Trotz der geschilderten vielen schönen und lustigen Momente, viele Entwicklungen in unserer Fanszene machen mich sehr nachdenklich.
Über die dreckigen 3 Punkte habe ich mich trotzdem gefreut wie die Sau :-)
Hab festgestellt, dass mir Orange nicht gut steht, nicht nur äußerlich... Meine Chefin fragte mich, nachdem der Rauch weg war und wir die Schals wieder aus dem Gesicht nehmen konnten, warum denn nun plötzlich die Stimmung soviel besser sei, nur wegen Caio?
AntwortenLöschenDie Antwort, die mir gar nicht gefallen hätte, habe ich mir gespart und lieber die Mannschaft angefeuert. Erst recht ab der 70. Minute, allein vor Nervosität, denn an einen Sieg hab ich erst geglaubt, als der Herr Weiner zum letzten Mal gepfiffen hat. Da sind Mühlsteine gepurzelt.
Beve, ich sage DANKE für diesen tollen Bericht. Beinahe hätte auch die Vorstellung gesiegt, der Samstag sei nicht so grau und trist gewesen, wenn mich mein kratzender Hals nicht in die Realität zurück geholt hätte. Zumindest hast Du dem Tag viel Farbe verliehen. Eben dafür das DANKE.
AntwortenLöschenstefan,ich hab ausgeschlafen, jetzt geht's wieder :-)
AntwortenLöschenbernie, mich machen die entwicklungen nicht nachdenklich; mich machen vor allem die beleidigungen gegen alex meier aggressiv. es sind auswüchse einzelner, ebenso wie die raketen, das ist ja kein kollektiv gewünschtes verhalten - wobei die art und weise, wie auch mit unserem trainer umgesprungen wird, durchaus schon von (zu) vielen forciert und getragen wird. für das forum auf ein auswärtsspiel zu verzichten, verdient höchsten respekt.
thomas, das lag wohl nicht nur an caio; für die einen war leben in der bude, für die anderen lenkte es vom feuerwerk ab, die konzentration richtete sich wieder auf die eintracht.
ben, hoffentlich war bei der farbe nicht zuviel orange dabei :-)
danke euch allen und viele grüße
beve
Danke fürs Berichten, für die vielen eingestreuten Infos und die atmosphärischen Fotos. Hab grad überlegt, welchen Effekt das Lesen bei mir hatte – eher noch mal Nacherleben des 3-Punkte-Glücks oder eher – wie bei Kid – runterziehen wg. der Vorkommnisse im Stadion, die so sind wie sie sind. Mmh. Beides irgendwie. Deine „Heimspiel in…“-Berichte haben ja eine ganz eigene Form, die sie prägt – eine mit einem wunderbar eigenen Ton gefärbte Chronik der laufenden Ereignisse. Und Teil dieser Chronik ist eben das eine wie das andere – so wie es jeder von uns so oder ähnlich im und ums Stadion erlebt. Es ist garstig und ernüchternd und dumpf - und daneben ist es warm und froh, da sind Freunde und ein Glas Bier, da ist FußballFußballFußball, EintrachtEintrachtEintracht, Zuneigung, Gemeinsamkeit, Spaß. Vieles in der Welt ist nicht so wie es sein sollte – es käm mir merkwürdig vor, wenn das ausgerechnet im Stadion, im Forum nicht so wäre. Das Stadion ist zumindest ein Raum, der es (immer noch) schafft, dass all diese Widersprüche nach wie vor nebeneinander existieren. Erst wenn das nicht mehr der Fall ist, wird’s wirklich kritisch. Leider fürchte ich, wir arbeiten daran…
AntwortenLöschenIch war übrigens auch ungefähr nach zwei Dritteln der ersten Halbzeit sicher, absolut sicher, dass wir das Spiel gewinnen. Allerdings dann doch nicht so sicher, dass ich (ich war nicht in Karlsruhe) spätestens in den letzten 15 Minuten vor Abpfiff nicht mehr wusste, wohin mit mir. Hab zum Herzkasper- und Nervositätsabbau die Tanne hinterm Haus umkreist und aus ein paar Metern Entfernung das Stöhnen und Aufschreien meiner Mit-Adler von drinnen gehört. Mit „Komm Weichei, komm“-Rufen bin ich dann zur Nachspielzeit wieder nach drinnen beordert worden *gg. Großes, großes Glück – was für eine Erleichterung. Und genau diese Gefühle überwiegen heute noch! Hey – jetzt kann Schalke kommen. Und Caio spielt von Anfang an – und zwar zusammen mit Meier. Und beide werden bejubelt! Jawohl, jawohl, jawohl. Wenigstens ein paar Tage noch will ich jetzt daran glauben! Yep!
PS: Du beneidest die Stadionübernachter – ich auch, aber jetzt beneide ich auch ein bisschen dich. Einmal durch den Spielertunnel ins Stadion „einlaufen“ – das wär’s. Eine feine Idee fürs Museum - aber ich glaub nix für mich – ich werde auf den Moment warten, in dem ich mich reinschleichen kann oder es sich – wie auch immer das passieren soll, ich weiß es nicht – einfach so ergibt. Und wenn dieser Moment – was wahrscheinlich ist – nicht kommen sollte, werde ich ihn mir als unerfüllten Traum bewahren. Manchmal sind die ja die schönsten.
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenDeorollerverbot für Pia - Rückrunde '09 und Deoroller scheinen einfach nicht zu passen.
AntwortenLöschenDieses Gefühl, dass man weiß wie ein Spiel ausgeht, kenne ich ebenfalls. Bei mir stellt sich dieses leider immer nur bei 0:0 Ergebnissen ein, erspart mir dann aber eben auch 90 grottige Minuten wie in Bochum oder Leverkusen.
Auch von mir, und das nicht weil Kid dazu auffordert, ein Dank für Deinen Bericht. Aber Nachsicht? Nach den letzten Fangespräch mit dem DFB wurden Restriktionen gelockert und Stadionverbote aufgehoben und es hat nichts geholfen. Immer noch wird den Idioten zugejubelt die unseren Verein in Misskredit bringen und Fans die sich dagegen wehren werden als Denunzianten beschimpft.
AntwortenLöschenSolange ich zurückdenken kann gab es Missfallenskundgebungen gegen unsere Mannschaften, auch aus den Reihen der eigenen Fans. Die hatten einen andere "Qualität" aber die Ausdrücke waren schon in den 60ern fragwürdig. Wer früher als "Lahmarsch" beschimpft wurde ist heute ein "Wichser"- Das ist Deutsch, die Sprache der unverstandenen Jugend. Es sind unangenehme Begleiterscheinungen unserer Zeit, aber damit kann ich einigermaßen leben. Ich kann mich, im Gegensatz zu vielen anderen, durchaus noch daran erinnern wie ich auf Fred Schaub, der heute seinen Platz in meinem "ewigen Olymp" hat, geschimpft habe. Auch da waren einige schwer tolerierbare Ausdrücke dabei. Aber Pyros und Raketen sind etwas anderes. Die Eintracht muß sich vor diesen "Fans" schützen. Da Nachgiebigkeit nichts gebracht hat müssen leider wieder Strafen her.
Vielen Dank für den schönen Artikel!
AntwortenLöschenMan fühlt sich als wäre man dabei gewesen.
Danke Beve,
AntwortenLöschensehr schön atmosphärisch eingefangen, ich fühle mich fast, als wäre ich dabeigewesen ;-)
Zu dem Thema "Restriktionen":
Da bin ich ehrlich gesagt ratlos. Ich habe den Eindruck, da hat sich was verselbstständigt und dem ist wohl im Moment nicht beizukommen, weder mit Lockerung noch mit Verschärfung und auch nicht mit dem Beibehalten des status quo. Ich ahne aber, dass der DFB in absehbarer Zeit auch für solche Vorkommnisse Punktabzug als Sanktion vorsehen wird.
Nochmal Danke für den schönen Artikel.
Gruß
Uli
Dank und Gruß!
AntwortenLöschenRaul
Super Beitrag....für die, die nicht dabei waren gut rüber gebracht.... Danke
AntwortenLöschenHallo Axel,
AntwortenLöschenleider konnte ich am Samstag nicht nach KA fahren, denn ich mußte arbeiten, Dank Deines gewohnt schönen Berichtes war ich nun doch dabei. Dafür herzlichen Dank.
Das Gefühl für den positiven Spielausgang kenne ich nun gut, denn ich weiß den Grund dafür. Ich schaute das Spiel bei meinem Bruder an, einem eingefleischten HSV-Fan. Als dieser sich in der 2. Halbzeit vor die Glotze gesellte, fiel prompt das wunderschöne Tor durch Caio und da wußte ich bereits das dies der Sieg ist. Warum? Es war bereits das vierte Spiel unserer Eintracht in dieser Saison, das ich nicht im Stadion sondern vor dem Fernseher zusammen mit meinem Bruder anschauen mußte. Und was soll ich sagen? Es war der vierte Sieg (SGE - KSC 2:1; Cottbus - SGE 2:3; M´gladbach - SGE 0:1; KSC - SGE 0:1)!!! Außerdem war er mit mir im Waldstadion beim 3:2 gegen Bayern im Halbfinale des DFB-Pokals 1974 und beim 1:0 gegen M´gladbach im UEFA-Cup-Finale!!! Er scheint ein Glücksbringer für die SGE zu sein. Dafür gönne ich auch dem HSV die Meisterschaft.
Extrem nervend finde ich dagegen das Verhalten einiger Fans, da geht es mir wie dem Kid. Vor allem das unverschämte Beschimpfen der eigenen Spieler, hier Alex Meier, geht auch mir gewaltig auf die Nüsse. Ich frage mich schon länger, ob es sich hierbei wirklich um Eintrachtfans handelt. Die Vorstellung dafür fällt mir auf jeden Fall schwer.
Bei der Nachbetrachtung des Spiels mit den Rechtsanwälten in der oben genannten Kneipe wäre ich gerne dabei gewesen.
Adlergruß auch an Pia und die Ulis
Spessartadler
zunächst einmal vielen dank für eure freundlichen kommentare, klasse.
AntwortenLöschenkerstin, es war schon ein schöner moment, durch den tunnel im stadion zu laufen, wer weiß, vielleicht kommst du ja mal zu dem moment, wo träume wirklichkeit werden :-)
olli, zu dreckigen siegen brauchts keine deoroller; soviel steht fest :-)
EdiG, ich teile deine ansicht nur bedingt. wer raketen oder böller im stadion zündet, billigt verletzungen anderer, das ist nahezu kriminell und wird bestraft. rauch und bengalos sind zwar ärgerlich, da gebe ich aber die mitschuld an den regelmäßig teils katastrophalen bedingungen, die ein fan auswärts über sich ergehen lassen muss. vielleicht kommst du am donnerstag ins museum, dort werden ähnliche themen aus vergangener zeit besprochen, ich finde es hochspannend.
simon, raul und anonym, seid bedankt.
uli, soso, als wärest du dabei gewesen - schelm :-) die kurve muss im eigenen interesse darauf achten, dass ein paar regeln eingehalten werden - im moment gibt es leider viele risse.
spessartadler, wir sollten dir dein premiere-abo bezahlen, da steckt eine systematik dahinter. deinem bruder ein großes dankeschön :-)
viele grüße und bleibt dran
beve
Danke Beve das ich dabei war, auch wenn es erst hinterher war. musste freitag meine kadde abgeben .magen-darm-infekt..
AntwortenLöschenich habe die karlsruher zugeschi.....;)
Ui, das muss ich richtigstellen. Ich bin nicht wegen dem Forum daheimgeblieben sondern meine Chefin war der Meinung, ihr Mann könnte auch mal wieder einen Samstag daheim bleiben.
AntwortenLöschenDass ich dann zum Putzen in Haus UND Forum verdonnert wurde ist wohl klar :-)
Allein dafür schon gebührt Dir ein Denkmal:
AntwortenLöschen"Hoffenheim sind doch die Silikonbrüste des deutschen Fußballs"
Ich verspreche Dir, ich werde diesen Satz in die weite Welt hinaustragen und jedes Mal Beves Welt als Quelle angeben!
so, jetzt war ich also auch dabei auf der virtuellen auswärtsfahrt. wie immer ein sehr schöner bericht, leider fehlt im gegensatz zum letzten auswärtsspiel das selbsterlebte beim nachlesen ;)
AntwortenLöschendas spiel selbst hab ich ja auch erlebt, zwar nur virtuellen vor dem bildschirm, dafür mit echten menschen in ner echten kneipe. dort hatte ich auch noch meinen spaß daran! wir haben gejohlt, als der rauch aufstieg, haben uns gefreut, als ER uns erlöste, haben gezittert, weil du uns nicht aufgeklärt hast - aber ich hatte die ganze zeit eine vorfreude auf den auswärtssieg.
als ich am sonntag wieder nüchtern durch die virtuellen welten der eintracht zog, war es mit einem schlag vorbei - katerstimmung: wo ich eben noch freude am sieg hatte, surfte ich nun durch ein flächenbombardement. wo ich mich eben noch wie beim führungstreffer aufm brennenden berg fühlte, detonierten nun die sprengsätze von agent orange gefühlte millimeter neben meinem körper...
klar, leuchtspur aufm platz is scheiße! aber was das internet wieder abzieht auch. da danke ich dir für den kostbaren sonnenschein, fühle mich aber trotzdem gerade wie pias windschutzscheibe...
wenn das, was ich gerade mitbekomme eintracht ist, wünsche ich mir aue und burghausen zurück. oder einen, der mir das internet abstellt. dann musste mir halt deine texte demnächst am telefon vorlesen ;)
let there be rock!
Beve, klasse geschrieben. Schön, dass man zu den Fernsehbildern auch Infos von "normalen" Fans zu den Ereignissen in KA bekommen kann.
AntwortenLöschenDanke auch von mir für diesen herrlich unaufgeregten und nicht vom Medien- und Forumshype beeinflussten Beitrag.
AntwortenLöschenGut, das stand hier auch zu erwarten... - und genau dafür schätze ich deine Einträge an dieser Stelle immer wieder.
Ein absolut notwendiges Kontrastprogramm zu unserem allseits "geliebten" EF-Forum...
Schwarz-Weiße Grüße,
Dominik
Ich liebe nicht nur Deine Blogeinträge sondern auch dreckige Siege - nicht nur weil man ob des Drecks das fehlende Deo nicht bemerkt.
AntwortenLöschenWenn ich allerdings die Beleidigungen gegen Meier höre, schwillt mir der Kamm, da packt mich die Wut. Es hat mich schon bei Rehmer, Huggel, Thurk angekotzt, aber das ist für mich der absolute Tiefpunkt der Stadionkultur.
Die Menschheit wird immer blöder. Darwin hatte vielleicht doch nicht recht.
Liebe Grüße
Micha
goodbutcher, du sollst doch sprechchöre nicht wörtlich nehmen :-)
AntwortenLöschenbernie, ich hatte dich falsch verstanden; sorry. trotzdem danke :-)
andi, das internet ist ja auch nur ein spiegelbild der gesellschaft. selbst wenn es kein internet gäbe, die leut bleiben die gleichen.
jason, danke dir.
a. saftsack, auch dir vielen dank - besser in kleiner runde kontrovers debattieren, als in großer runde hamster spielen ;-)
micha, diese grenzenlose wut gegen eigene spieler werde ich auch nie verstehn. jones, ok, matthäus, ok, möller ok. aber sonst?
nuja, andere leut können wir uns nicht backen.
nochmal vielen dank und grüße an alle
beve
ui, seh ich ja eben grad, dass ich pallazios antwort übersehen habe. jawoll, trage das zitat über hoppenheim in die welt :-)
AntwortenLöschendanke, axel! wie immer: prädikat besonders wertvoll!
AntwortenLöschenlieber ein dreckiger sieg als eine saubere niederlage. wenn es um die eintracht geht, bin ich alles andere als unparteiisch, nicht der bessere soll siegen, sondern wir, und zwar immer und gegen jeden.
was gegen alex veranstaltet wird ist unter aller sau. manchmal schäme ich mich dafür, mit hirnamputierten geistigen tieffliegern das hobby zu teilen!