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Donnerstag, 8. Januar 2009

Der Tag, an dem Alfred Pfaff verabschiedet wurde


Eben noch entzündete ich im Museum nach dem morgendlichen Öffnen das Kerzlein an Alfred Pfaffs Gedenktisch, dann führte ich eine Gruppe Kinder durchs Museum und kurz darauf saß ich im Golf, der nur mühsam ansprang und holte Pia in Niederrad ab. Bedauerlich war nur, dass Rüdiger aka Kid Klappergass nicht mitkommen konnte; sein Rücken schmerzte und zu allem Überfluss hatte ihn eine Grippe erwischt - so dass er, der in seinem Blog aufs Rührendste an Don Alfredo erinnert hatte, leider nicht dabei sein konnte - aber wir haben ihn in Gedanken mitgenommen.

An einer Straßenecke war eine Straßenbahn mit einem PKW kollidiert, an einer anderen gab ein Autofahrer einem anderen Starthilfe und an der nächsten sprang Pia in unser Auto und wir tuckerten über den Sachsenhäuser Berg in Richtung Autobahn A3 Richtung Würzburg. Als uns ein großer Wagen mit Rüdesheimer Kennzeichen überholte, meinte ich spaßeshalber: Jürgen Grabowski - und schon verschwand dieser Wagen weiter vorne am Horizont.

An der Anschlussstelle Stockstadt verließen wir den Highway und rollten auf dem langen Handtuch in Richtung Amorbach im Odenwald. Großostheim, Großwallstadt, Elsenfeld, Klingenberg, Obernburg, Wörth, linker Hand der Main und dazu die verschneiten Hänge des Odenwaldes. Für viele mögen dies bömische Dörfer sein, für mich sind es vertraute Namen meiner Kindheit. Durch den Wald rechter Hand bin ich unzählige Male mit meinem Vater von Mömlingen nach Großwallstadt gelaufen; vom Heimatort meiner Mutter zum Heimatort meiner Tante - und inmitten des Waldes hatte ein Bekannter von uns eine kleine Hütte, wo die Erwachsenen Apfelwein tranken und ich eine Limo bekam.

Heutzutage komme ich selten in diese Gegend - und diesmal war es ein recht trauriger Anlass: In Amorbach sollte heute die Trauerfeier für den verstorbenen Ehrenspielführer der Eintracht Alfred Pfaff stattfinden, jener Pfaff, der noch vor wenigen Wochen im Museum der Eintracht uns allen einen großartigen Abend beschert hatte und am 27. Dezember 2008 verstorben war.

Der Main war im Begriff zuzufrieren und wir erkannten vor uns jenen großen Wagen, der uns schon auf der A3 überholt hatte, ich blickte hinein - und erkannte tatsächlich Jürgen Grabowski am Steuer, der das gleiche Ziel wie wir hatte und sich gewissenhaft an die vorgegebene Geschwindigkeit hielt. Grabi war an jenem Abend im September ebenfalls zu Gast im Museum, ihr werdet euch sicherlich erinnern. Es war ein großer Abend, und für mich sicherlich eines der bedeutensten Eintracht-Erlebnisse aller Zeiten.

Wir kamen wenig später unbeschadet in Amorbach an und erkannten schon von der Bundesstraße aus eine große Kirche mit zwei Türmen, die wir für unseren Zielort hielten. Auf dem Parkplatz des Finanzamtes parkten wir das Auto und marschierten durch den Luftkurort in Richtung jener imposanten Kirche, die wir verschlossen und merkwürdig leer vorfanden - eine ortskundige Dame erklärte uns jedoch den Weg zu einer zweiten Kirche, wenige hundert Meter entfernt - und schon die dort geparkten Wagen verrieten uns, dass wir nun am Ziel waren. Auch ein PKW mit einem Aufkleber der Offenbacher Kickers war zu sehen; jene Offenbacher, die im Endspiel 1959 mit so großer Hoffnung angetreten waren und am Ende doch nur Zweiter wurden. Zeitlebens betonte Alfred Pfaff, dass das Verhältnis der Spieler untereinander außerhalb des Platzes von Freundschaft und Respekt geprägt war und so war es eine besondere Geste, dass Spieler des Erzrivalen vergangener Tage an der Trauerfeier teilnahmen.

War die erste Kirche die katholische St. Gangolf Pfarrkirche, so fand die Trauerfeier in der evangelischen Abteikirche statt. Schon auf dem Weg dorthin begegnete uns Ralf Falkenmayer, auch er einst Gast im Museum, auch er selbstverständlich mit dem gleichen Ziel, wie so viele den Weg in die Barockstadt Amorbach auf sich genommen hatten, um dem Ausnahmefußballer und liebeswerten Menschen Don Alfredo die letzte Ehre zu erweisen.

Vereist waren die Wege und auch in der Abtei klirrte die Kälte und zog streng in die Glieder der Anwesenden, die von Matze Thoma und Billy Ott auf die Plätze geführt wurden. Wir hielten uns zunächst im Hintergrund und betrachteten die Abteikirche, die zwar evangelisch aber keineswegs karg daherkam, im Gegenteil: Prachtvolle Verzierungen an der Decke, Fresken und Stuckarbeiten schmückten den Raum, erinnernd an die Zeit des Rokoko und in der Höhe thronte eine Orgel, die zu den imposantesten ganz Deutschlands gehört. Ein Hut hatte sich ins Weihwasserbecken verirrt, vielleicht hatte ihn Don Alfredos Geist dort abgelegt; Don Alfredo, der im Gegensatz zur prächtigen Kirche allerdings stets bescheiden und mit einem Augenzwinkern aufgetreten ist.

Nun harrten seine staubgewordenen Reste in einer Urne der Dinge, die nun kommen würden; ein freundliches Bild erinnerte an ihn, wie er stets gewesen war: schelmisch lupfte er seine Melone in die Höhe - und er war wohl der einzige, der nicht fror.

Trauerkränze wurden abgelegt, während uns Billy trotz dezenter Weigerung auf einen Platz weiter vorne führte und wir neben Bernd Nickel nebst Gattin und Bernd Hölzenbein auf einer arg wackligen Kirchenbank Platz nahmen. Es waren die Größten der Eintracht Familie, die heute gekommen waren, um sich vom wohl größten Fußballer der Eintracht zu verabschieden. Ich will euch eine vollständige Auflistung nicht zumuten - dies würde zu sehr an name-dropping gemahnen - möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass neben Vorstand und Präsidium auch Vertreter aller Fangruppierungen anwesend waren, selbstverständlich die Mannschaftskameraden von einst - Dieter Lindner sollte später stellvertretend für alle die offiziellen Abschiedsworte sprechen, aber auch ehemalige Präsidenten trauerten mit der Familie, Journalisten, DFB-Vertreter und viele Wegbegleiter aller Altersgruppen froren einträchtig beisammen zu Ehren Don Alfredos.

Eine Pfarrerin führte durch den Lebensweg Alfred Pfaffs, erinnerte an die Jugendjahre des Frankfurter Bubs, den Krieg, der ihn nach LeHavre verschlug und an die Rückkehr nach Frankfurt. In Wirges lernte er seine Edith kennen in Bern wurde er Weltmeister, in Berlin Deutscher Meister - und in Glasgow zauberte die Eintracht unter seiner Regie zunächst im Halbfinale des Europapokals und wenig später gar im Finale, unvergessen das Spiel gegen die Königlichen, das den Ruhm der Eintracht für Jahrzehnte mehren sollte. Nicht unerwähnt blieb die spätere Karriere Don Alfredos als Gastwirt, zunächst in der Weberstraße, dann an der Hauptwache und seit 1971 in Zittenfelden im Odenwald, wo er bis zum letzten Tag lebte und arbeitete. Er, der etliche großartige Ehrungen erfuhr und sogar in die Mannschaft des Jahrhunderts gewählt wurde.

Sie erinnerte an das Gleichnis der Söhne, die vom Vater ein Erbe bekamen und es unterschiedlich verwalteten, Pfaff habe sein Erbe, sein Talent gemehrt und es auf seine Weise genutzt. Mehrmals zauberte die Orgel Melodien aus dem evangelischen Gesangsbuch in die Abtei, gesungen haben wir mehr schlecht als recht, Alfreds Stimme fehlte auch hier an allen Ecken und Enden. Die Familie Pfaff hatte die folgenden Lieder ausgesucht:

Zunächst:

Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer
wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus.
Frei sind wir da zu wohnen und zu gehen,
frei sind wir ja zu sagen oder nein.

(Nummer 638 des bayrischen Gesangbuchs)


Später dann:

So nimm denn meine Hände
und führe mich
bis an mein selig Ende
und ewiglich!
Ich mag allein nicht gehen
nicht einen Schritt;
wo Du wirst gehn und stehen,
da nimm mich mit!

(Nummer 376)

und zu guter Letzt das Lied 637:

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

Zudem ertönte auch eine Melodie, die wohl weniger die christliche als vielmehr die irdische Seite Don Alfredos betonte, ein Lied, welches ihm und seiner Frau sehr am Herzen lag, mir erschien es wie die Melodie von Blueberry Hill, so ich mich nicht vollständig täusche.

Horst R. Schmidt vom DFB erinnerte an die Zeit Pfaffs in der Nationalmannschaft, die wohl erfolgreicher verlaufen wäre, hätte die Größe Fritz Walter nicht auf seiner Position gespielt und Dieter Lindner - wie eingangs erwähnt - an Pfaffs spielerisches und gesellschaftliches Vermögen; er erinnerte an einen Pfaff, der ganze Gesellschaften alleine unterhalten konnte - auch dessen musikalisches Talent tat stets ein Übriges dazu.

Ein Vater Unser folgte und alsbald nahm eine lange Menschenschlange Abschied von Don Alfredo und verabschiedete sich von den Hinterbliebenen mit einem aufrichtigem Beileid.

Dies war er nun, der Abschied von einem Mann, der uns allen in Erinnerung bleiben wird und der den Geist von Eintracht Frankfurt, den spielerischen Glanz und die menschliche Bescheidenheit, die Tragik und Lebenslust gleichermaßen vielleicht mehr verkörperte, als jeder andere Fußballer dieses traditionsreichen Fußballvereins.

Wir stapften gleich vereisten Zapfen zum Wagen, rollten durch den Odenwald und machten noch einen Abstecher in den Heimatort meiner Mutter, nach Mömlingen; warfen einen Blick auf das Haus, in dem der kleine Beve seine Wochenenden verbrachte und auf eine steinerne Mauer mit den Nachbarskindern Fußball spielte und in den Hof des Hauses, wo meine Mutter geboren wurde. Wir folgten den kleinen Gässchen zum Friedhof, wo meine Großmutter wenige Wochen vor meiner Geburt beerdigt wurde und liefen durch die Hauptstraße an der Gastwirtschaft vorbei, zu der mich Großvater stets mit dem Auftrag ein paar Flaschen Bier zu holen hinschickte, wobei selbstverständlich ein Eis für mich dabei abfiel.

Auf dem Rückweg hielten wir in dem Waldstück zwischen Mömlingen und Pflaumheim an einem Mahnmal für einen hier tödlich verunglückten jungen Mann namens Hans Müssig. Es war der 5. November 1971, wir kamen im weißen 68er Opel Kadett meines Vaters wie an fast jedem Freitagabend von Frankfurt hier entlang und wunderten uns über den stockenden Verkehr, bis wir genau an dieser Stelle vorbeikamen und erkannten, dass ein Mensch mit seinem Mofa hier verunglückt war - fünf Tage später sollte er an den Folgen dieses Unfalls versterben. Ich war damals sieben Jahre alt und habe die Bilder jenes kalten Abends nie vergessen.

Später saßen wir in Pflaumheim in einer Wirtschaft, aßen zu Abend und erinnerten uns an den Tag, an dem wir in klirrender Kälte Abschied von Alfred Pfaff genommen haben. Ein weiterer Tag, den wir niemals vergessen werden.

Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.

So steht es im Psalm 23 und so begann die Trauerfeier in der Abteikirche zu Amorbach im Odenwald. Am 7.Januar 2009.



Das Foto entnahm ich Franks großartigem Eintracht-Archiv.

6 Kommentare:

  1. Beve, ich danke Dir von Herzen dafür, dass ich auf diesem Weg am Abschied von Alfred Pfaff teilhaben kann.

    Ich schäme mich beim Lesen meiner Tränen nicht. "So nimm denn meine Hände" ließ meine Mutter für meinen verstorbenen Vater spielen und wir später für sie.

    "Von guten Mächten wunderbar geborgen" hörte ich das letzte Mal vor wenigen Wochen, als ich von einem anderen geliebten Menschen, meinem Schwiegervater Kurt, Abschied nehmen musste. Kurt war zeitlebens ein Bewunderer des evangelischen Theologen und Pfarrers Dietrich Bonhoeffer, der sich nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in der Bekennenden Kirche engagierte und 1936 Lehr-, 1940 Rede- und 1941 Schreibverbot erhielt. Am 5. April 1943 wurde er verhaftet und nach einem Standgerichtsverfahren am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenburg hingerichtet. Diese Verse schrieb er, das erfuhr ich erst bei Kurts Trauerfeier, kurz vor seiner Hinrichtung. Welch ein Gottvertrauen dieser Mann hatte, auch im Angesicht des Todes, ich beneide ihn darum.

    Es war tatsächlich Alfred Pfaffs Lieblingslied "Blueberry Hill", das Edith Pfaff spielen ließ, wie ich heute in der Zeitung gelesen habe. Fritsch hat in meinem Blog diese Songzeilen zitiert:

    "though we're apart you're part of me still
    for you were my thrill on Blueberry Hill"


    Ist das nicht eine letzte, wunderbare Liebeserklärung? Ja, das ist sie.

    Alfred Pfaff hat an jenem unvergesslichen Abend im Museum erlebt, wie tief die Spuren sind, die er hinterlassen hat, und er ist gegangen, im Bewusstsein "von guten Mächten wunderbar geborgen" zu sein: der Liebe seiner Familie.

    Kid

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  2. Lieber Beve,

    was für ein grandioser Bericht. Er lässt einen solch traurigen Moment erträglich erscheinen. Er gibt einem das Gefühl für Lebenswege und Verwurzelung, von Heimat und Solidarität. Ich traue es mich fast nicht zu sagen, um nicht despektierlich zu erscheinen: Ein wahres Lesevergnügen.

    Die Verbindung Deiner Reise in die eigene Vergangeheit und Erinnerungen und dem Abschiednehmen und Gedenken an einen außergewöhnlichen Menschen, habe ich so noch nicht gelesen. Das ist beste Peter Kurzeck Tradition. Hör es Dir an, bitte! (CD von Peter Kurzeck, Ein Sommer, der bleibt)

    Don Alfredo ist nun gegangen und ich habe es zwar schon einmal gesagt, werde es aber immer wieder sagen: Er wird wissen wohin sein Weg ihn führt, denn Ihr habt ihn verabschiedet und haltet die Erinnerung wach. Sicher hätte er sich gewünscht, daß wir noch einmal die alten Fats Domino Schallplatten auflegen und mit ihm gemeinsam singen. Dessen bin ich mir sicher. Sehr sicher.

    Der große & alte Johnny Cash sang einst:

    We'll meet again, don't know where, don't when
    But I know we'll meet again some sunny day

    Recht hatte er!

    Eine Träne im Auge & ein warmes Gefühl in Bauch und Herzen kann ich nicht viel mehr sagen als: Vielen Dank für das würdige Aufschreiben und Erzählen für die in der Fremde Weilenden. Vielen Dank für das Abschiednehmen, stellvertretend für diejenigen, die nicht anwesend sein konnten. Du bist nicht nur Poet, Erzähler und Eintrachtler, auch Chronist. Und was für einer! Danke, daß ich dabei sein darf ...

    Viele Grüße, Du Reisender,
    Fritsch.

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  3. Hallo Beve,

    gerade haben wir uns noch an der Konsti gesehen und jetzt lese ich diesen wunderbaren Bericht von Dir.

    Alfred Pfaff ist gestorben und doch ist er mir wieder ein Stück naher gekommen.

    Herzlichen Dank dafür.

    Ich bin auch deswegen sehr beeindruckt, ja bewegt, weil ich die gesungenen Lieder und Psalmen, von denen Du erzählst, selbst auch aus den unterschiedlichsten Gründen sehr liebe.

    Über Bonhöffer und sein "Von guten Mächten wunderbar geborgen" habe ich übrigens selbst vor einiger Zeit einmal einen Vortrag gehalten. Ich werde ihn Kid einmal per E-mail zukommen lassen. Falls es Dich auch interessieren sollte, lass es mich wissen.

    Viele Grüße
    Tom

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  4. seid bedankt für eure herzlichen kommentare, alleine ich komme zu gut dabei weg. ich berichte nur von einem tag, den ich erlebt habe und von den dingen, die mir in den sinn kommen, großartig sind andere, don alfredo in diesem falle.

    die überschneidungen der lieder in bezug auf kids geschichte finde ich erstaunlich, geradezu rührend.wer weiß schon, welche tieferen zusammenhänge am werkeln sind, von denen wir nicht die geringste ahnung haben.

    matze schrieb in seinem beitrag im forum, dass es die deutsche version von blueberry hill war, die alfred pfaff so liebte. der titel: ein kleines haus am ende der welt.

    fritsch, den text von kurzeck kenne ich nicht, ich werde mich bei gelegenheit mal darum kümmern, vielen dank für den hinweis.

    tom, es wäre schön, wenn du deinen vortrag an mich weiterleiten würdest.

    bleibt mir gewogen und alles gute

    beve

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  5. Auch von mir noch ein Lektüre-Tipp – falls du es nicht ohnehin bereits kennst, das wunderbare Büchlein „Adorno – Kindheit in Amorbach“. Besonders anrührend, wenn man – wie du, auch wie ich (wenn auch in einer anderen Ecke) – die eigenen Kindheitssommer ebenfalls im Odenwald verbracht hat. In dem kleinen Bändchen finden sich – neben Adornos kurzem, fast schwebenden Text über Amorbach – viele Bilddokumente, Erinnerungen an Frankfurt, wo Adorno ja aufgewachsen ist, Fotos vom Mainkai, der schönen Aussicht, Sachsenhausen, der :-) Klappergass – und eben auch aus Amorbach, wo Adorno als Kind seine Sommerferien verbrachte und das für ihn zeitlebens ein Synonym für Glück, Wärme, Geborgenheit war. Ein ganz anderer Blick auf Adorno. Aber auch dann, wenn man sich nicht für den Menschen Adorno interessiert, ein berührender, wehmütiger, nachdenklicher Blick auf Frankfurt und das Frankfurter Hinterland zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

    Ist es nicht ein sinniger, im henscheidschen Sinn fast höherer Zufall, dass Amorbach eine Verbindungslinie herstellt zwischen Teddy Adorno und Alfred Pfaff – ein gemeinsamer Fluchtpunkt der wahren „Frankfurter Schule“. Schön.

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  6. danke für den hinweis, ich kenne zwar einiges von adorno aus universitärer vorzeit, das büchlein über amorbach aber blieb mir bislang verborgen, zumal sicherlich auch der frankfurt-teil spannend ist. ich hatte überhaupt keine ahnung, dass der teil des odenwaldes mit dem herrn wiesengrund in verbindung steht.

    die "wahre frankfurter schule" - das ist gut gesagt.

    viele grüße

    beve

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