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Montag, 26. Oktober 2009

Samstags in Frankfurt


Normalerweise beginnt ein Blogeintrag nach einem Auswärtsspiel der Eintracht mit einem Heimspiel in ...

Heute nicht, der Grund ist simpel: Ich war nicht da. München und Fußball, das ist etwas für Junggesellenabschiedsfeierer oder Frauen mit Hut feat. Krähenfeder - oder ein Fest für die ganze Familie. Ich habe mir das Schlauchboot zweimal gegeben, einmal in Rot, das war grausam und einmal in Blau, das war annehmbar. Blau fällt für's Erste aus, also heißt es: TV.

Noch am Morgen fiel mir etwas ganz anderes in die Hände; ich möchte es euch nicht vor enthalten:

Da war der Tag noch lustig. Der silberne Golf kam auch ins Spiel, die Reise jedoch war kurz: Nordend, Neu Isenburg, Sachsenhausen. Es herbstelte, aber ich kann es nicht lassen - anstatt weltvergessen durch einen Wald zu wandeln, dem Farbwandel der Natur zu zu sehen und meinen Kopf innwendig zu reinigen, hockte ich inmitten etlicher anderer Freaks in einer Spelunke in Frankfurt und starrte auf eine Leinwand. Leicht irritiert nahm ich die Aufstellung der Eintracht zur Kenntnis; Ochs im Mittelfeld, Chris in der Innenverteidigung und Franz als rechter Verteidiger; Schwegler, Bajramovic mit Teber im Mittelfeld, Spycher und Russ wie gehabt auf Links bzw Innen. Blieben noch Meier und Liberopoulos für ganz vorne und Nikolov für ganz hinten. Die Ansage unter Funkel wäre klar gewesen: Bitte nicht zweistellig verlieren; Skibbe verkaufte uns dies anders: Wir wollen mindestens einen Punkt holen.

Es kam, wie es kommen musste, während der gesamten ersten 45 Minuten tauchte die Eintracht kein einziges Mal im Strafraum der Bayern auf, während diese einen Stiefel zusammen rumpelten, dass der Bayernkunde ab Minute 38 zu pfeifen begann. Dies änderte jedoch nichts daran, dass es gut und gerne zur Pause 3:0 hätte stehen können. Apropos Stehen können: Dies könnte ein Stichwort für den Spieler Thomas Müller sein: Der hoch gelobte Bayern Jungstar segelte ein ums andere Mal ohne jegliche Feindberührung über das Spielfeld, dass er in meiner Hassliste den Ex-Bremer Diego ablöste und sich fortan Platz eins mit Marin teilen darf. Man hätte es Maik Franz nicht verübeln können, wenn er nachträglich noch dafür gesorgt hätte, dem Schnösel einen Grund für seine Fallsucht zu geben. Aber Franz hatte sich im Griff.

Der erste Höhepunkt in Halbzeit zwei war eine SMS von Roland, der unsere U23 in Wiesbaden beim Regionalligaspiel bei Wehen II gesehen hatte und mich von dem 5:1 Auswärtssieg der Eintracht in Kenntnis setzte, der zweite Höhepunkt die sensationelle Führung der Eintracht; Ochs auf Meier und der Lange wuppte das Bällchen an Butt vorbei ins Netz. Unverdient aber egal. Nur wenig später pfiff Schiedsrichter Dr. Jochen Drees Alex Meier auf dem Weg zum 2:0 harsch zurück, er hatte als einziger unsere 14 im Abseits gesehen - in einer Zeit, als die Eintracht tatsächlich Fußball spielte und sich durch Ochs noch eine weitere Chance erarbeitet hatte.
Wenig später konnte Nikolov einen Ball im Strafraum nicht sichern und prompt schob Robben, wenige Minuten zuvor eingewechselt, zum Ausgleich ein. Und als aus Zittern ein Beten wurde, trat uns der liebe Gott in den Hintern, derweil van Buyten zum Siegtreffer der Bayern einköpfte. Abpfiff, verloren, aus und vorbei.

Teber wusste wohl selbst nicht, weshalb er durchgespielt hatte; Oka wird nicht mehr viele Spiele für die Eintracht machen, während Maik Franz für mich zum Liebling des Tages wurde. Klar ist aber eines: Geändert hat sich im Vergleich zu den Vorjahren nicht viel. Der alte Trainer sagte, wie es war, der neue was er glaubt, was gerne gehört wird. Entscheidend aber ist noch immer auf dem Platz. Nichts Neues also; Mittwoch geht's weiter. Dann allerdings ohne die Männchen, die in München ganz in Weiß auf der Tribüne platziert werden - und zwar so, dass sie das Logo eine Telekommunikations-Unternehmens nachbilden.

Noch jetzt weiß ich nicht, wo ich beginnen und wo enden soll - mit Ärgern. Das beste ist, ich halte die Klappe und schaue mir nachher Christoph Preuß im Mannschaftstraining an. Was bliebe sonst zu tun?