aus gegebenem Anlass nochmal der Hinweis: Beves Welt ist umgezogen. Weiter geht es hier:
http://www.beveswelt.de
Donnerstag, 7. April 2011
Donnerstag, 24. Februar 2011
Das wars hier
Tja Freunde, das war mit diesem Blog. Hier geht nichts mehr, rien ne va plus. Game over. In den nächsten Tagen wird der Kommentarbereich abgeschaltet - und im Moment lest ihr den finalen Beitrag. Das heisst, dieses Blog unter dieser Adresse wird noch eine ganze Weile zu dokumentarischen Zwecken im Netz präsent sein - aber Neues wird hier nicht mehr zu lesen oder sehen sein.
Ihr wart mir stets eine treue Nachbarschaft, auch wenn der ein oder andere sich von Zeit zu Zeit mächtig auf den Schlips getreten gefühlt hat und sich dachte, der Beve erzählt ja auch nur Scheiß. Wer im Rahmen eines Fußballvereins publiziert, der macht sich nicht nur Freunde, es gibt ja ne ganze Menge verschiedenster Interessen und ich habe mich stets bemüht, den Dingen auf den Grund zu gehen, ohne Rücksicht darauf, wer jetzt gerade beleidigt ist oder nicht - und glaubt mir, es waren ne Menge Leute beleidigt, oder verärgert. Da die wenigsten einen Arsch in der Hose haben und dies offen zeigen, so bedanke ich mich bei denen, die mir im Blog oder der Realität gezeigt haben, dass ihnen etwas nicht passt. Die anonymen Vögel, die hier von Zeit zu Zeit vorbeigeschneit sind und kritische Kommentare hinterlassen haben ohne Gesicht zu zeigen, mögen mir erklären, weshalb sie ernst genommen werden wollen oder Respekt erwarten. Für Feigheit gibt es keinen Respekt. Mein Dank aber gilt all denen, die sich mit Beves Welt auseinandergesetzt haben und ihre Zeit meinen Texten und Bildern gewidmet haben; das ist nicht selbstverständlich
Naja, alles ändert sich und wiederholt sich doch und von daher ist natürlich auch heute nicht aller Tage Abend. Neben diesem Blog wird auch Beves Bilderwelt nicht weiter betrieben und auch die schwarzeromantik.de ist nicht mehr in alter Form online. Dafür gibt es aber nun neu und in Farbe eine neue Seite, denn aus Beves Welt wird
beveswelt.de
Es ist eine eigene Domain, die mein Leben mit der Eintracht aber auch Photographien und Texte zu völlig unterschiedlichen Dingen spiegeln wird. Manches wird euch bekannt vorkommen, manches neu - für mich ist es ein Versuch, Dinge, die auseinander gelaufen sind, wieder unter einen Hut zu bekommen - auch wenn manchmal der Kopf so voll ist, dass kein Hut darauf passt.
Die neue Seite wird jedoch weitaus weniger Eintrachtlastig sein, als diese hier - und sie soll realtiv nüchtern daher kommen, ohne Follower-Bildchen und Like-Buttons und dem bunten Schnickschnack, der doch nur vom Wesentlichen ablenkt. Ihr werdet selbstverständlich einen RSS-Feed entdecken, wer möchte kann ja meine Beiträge abonnieren - und läuft natürlich Gefahr, mit Dingen konfrontiert zu werden, die mit Eintracht Frankfurt nichts zu tun haben.
Also ihr Helden, streicht dieses Blog aus euren Listen, es ist vorbei. Natürlich würde ich mich freuen, wenn ihr auch die neue Seite mit der Adresse http://www.beveswelt.de verlinken würdet oder einfach so vorbeischneit. Ich hoffe, die neue Welt gefällt euch und sie wird sich mit Texten und Bildern füllen. Noch ist sie nicht vollständig eingerichtet - aber es wird.
Machts gut und bis drüben
Beve
Ihr wart mir stets eine treue Nachbarschaft, auch wenn der ein oder andere sich von Zeit zu Zeit mächtig auf den Schlips getreten gefühlt hat und sich dachte, der Beve erzählt ja auch nur Scheiß. Wer im Rahmen eines Fußballvereins publiziert, der macht sich nicht nur Freunde, es gibt ja ne ganze Menge verschiedenster Interessen und ich habe mich stets bemüht, den Dingen auf den Grund zu gehen, ohne Rücksicht darauf, wer jetzt gerade beleidigt ist oder nicht - und glaubt mir, es waren ne Menge Leute beleidigt, oder verärgert. Da die wenigsten einen Arsch in der Hose haben und dies offen zeigen, so bedanke ich mich bei denen, die mir im Blog oder der Realität gezeigt haben, dass ihnen etwas nicht passt. Die anonymen Vögel, die hier von Zeit zu Zeit vorbeigeschneit sind und kritische Kommentare hinterlassen haben ohne Gesicht zu zeigen, mögen mir erklären, weshalb sie ernst genommen werden wollen oder Respekt erwarten. Für Feigheit gibt es keinen Respekt. Mein Dank aber gilt all denen, die sich mit Beves Welt auseinandergesetzt haben und ihre Zeit meinen Texten und Bildern gewidmet haben; das ist nicht selbstverständlich
Naja, alles ändert sich und wiederholt sich doch und von daher ist natürlich auch heute nicht aller Tage Abend. Neben diesem Blog wird auch Beves Bilderwelt nicht weiter betrieben und auch die schwarzeromantik.de ist nicht mehr in alter Form online. Dafür gibt es aber nun neu und in Farbe eine neue Seite, denn aus Beves Welt wird
beveswelt.de
Es ist eine eigene Domain, die mein Leben mit der Eintracht aber auch Photographien und Texte zu völlig unterschiedlichen Dingen spiegeln wird. Manches wird euch bekannt vorkommen, manches neu - für mich ist es ein Versuch, Dinge, die auseinander gelaufen sind, wieder unter einen Hut zu bekommen - auch wenn manchmal der Kopf so voll ist, dass kein Hut darauf passt.
Die neue Seite wird jedoch weitaus weniger Eintrachtlastig sein, als diese hier - und sie soll realtiv nüchtern daher kommen, ohne Follower-Bildchen und Like-Buttons und dem bunten Schnickschnack, der doch nur vom Wesentlichen ablenkt. Ihr werdet selbstverständlich einen RSS-Feed entdecken, wer möchte kann ja meine Beiträge abonnieren - und läuft natürlich Gefahr, mit Dingen konfrontiert zu werden, die mit Eintracht Frankfurt nichts zu tun haben.
Also ihr Helden, streicht dieses Blog aus euren Listen, es ist vorbei. Natürlich würde ich mich freuen, wenn ihr auch die neue Seite mit der Adresse http://www.beveswelt.de verlinken würdet oder einfach so vorbeischneit. Ich hoffe, die neue Welt gefällt euch und sie wird sich mit Texten und Bildern füllen. Noch ist sie nicht vollständig eingerichtet - aber es wird.
Machts gut und bis drüben
Beve
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Sonntag, 20. Februar 2011
Beste Fans
Bevor es am Freitag losging, motivierten die besten Fans aus der ersten Reihe die Eintracht mit folgendem Plakat:

Bedingungslose Unterstützung also. Großartig.
Bild: Stefan Krieger

Bedingungslose Unterstützung also. Großartig.
Bild: Stefan Krieger
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Horror in Nürnberg feat. Vollidioten
Es ist Freitag mittag gegen 11:30 Uhr. Irgendjemand hat uns über Nacht den Heckscheibenwischer geklaut. Merke ich allerdings erst, als der metallene Wischerarm während der Fahrt über die Scheibe kratzt. Ein Geräusch, dass in dir ein Gefühl verursacht wie man es ähnlich nach einem Eintracht-Spiel der letzten Wochen verspürt. Der Tag verspricht nicht wirklich frühlingshafte Temperaturen - aber auch keine Unwetter, wir sind wieder unterwegs. Pia, der Golf und ich. Uns begleiten neben British Sea Power und Rainald Grebe auch The Boxer Rebellion sowie David Bowie, Helmut Zacharias, oder eine Band mit dem schönen Namen My heart belongs to Cecilia Winter. Als The National laufen, singt Pia mit:
It's a terrible love and I'm walking with spiders
It's a terrible love and I'm walkin' in its quiet company
Seltsam, dass eine amerikanische Band über die Eintracht dieser Tage schreibt. Seltsam auch, dass jedesmal, wenn von Sade Soldier of love läuft, irgendjemand nach seinem Handy greift, um zu schauen, ob eine SMS angekommen ist? Macht mal den Versuch. Hat aber nichts mit der Eintracht zu tun.
Auf der Autobahn: Vollidioten. Wir taumeln von Stau zu Stäuchen, hinter Hösbach wird's ernst. Deutschland baut sich neu; Stauen für den Frieden. Bei Wertheim Village am Almosenberg reicht es uns; wir verlassen den Highway und rollen auf die B8 - vorbei an den verkitschten Vollidiotenhäuschen, in denen wahrscheinlich überteuerte Sachen an Vollidioten verkauft werden - Cluburlaub, Clubeinkaufen, Clubverblöden. Wir müssen soviel kaufen, dass das Spritgeld wieder raus ist. Shop dich schön. Jetzt im Moment gibt dort übrigens Peyman Amin gegenüber Ferry's Bistro Autogramme. Nichts wie hin. (Schreibweise Original). Auch wenn ich nicht weiß, wer das ist.
Wir haben andere Pläne, rollen über die Bundesstraße, ein LKW zieht eine Schlange PKWs hinter sich her, weiter weiter. Kurz vor Würzburg geht's wieder auf die A3, bei Biebelsried wieder zurück auf die Bundesstraße. In Kitzingen an der Tanke wird Pias Adlerkarte nicht genommen - das ist keineswegs persönlich gemeint, das Teil wird vom Lesegerät einfach nicht erkannt. Würde ich derzeit genau so machen. Ein paar Meter dahinter in Mainbernheim scheint das Mittelalter noch lebendig; langgezogene Stadtmauern, steinerne Torbögen, malerische Türmchen ohne Outletverkauf dafür aber mit einglasigen Fenstern. Wir sehen bei unserem Spaziergang zwei Autos. Keinen Menschen. Was gibt's zum Mittagessen? Tod mit Ketchup.
Weiter geht's. Drinnen Musik und draußen Deutschland.
Wir erreichen Nürnberg gegen halb vier, leichter Nieselregen begleitet uns als wir zwischen City und Stadion im Stadtteil Galgenhof einen Parkplatz finden - bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts parkten hier jedoch keine silbernen Golfs; ein Galgen verabschiedete die Sünder, auch die Unglücklichen.
Der Stadtteil wird durch die Bahnlinie von der Innenstadt getrennt, einen Falkplan haben wir nicht - aber einen großen Autoatlas; ich mache ein Foto vom Innenstadtbereich Nürnberg und fortan tragen wir ein mobiles Navigationsgerät mit uns. Wir wandern durch den Bahnhof, entdecken eine auf Platte aufgezogene Modelleisenbahn und lassen sechs Züge für 50 Cent kreisen; die Welt in einem Glaskasten - Figuren sitzen ein Leben lang unter einem Sonnenschirm, während die Bahn sie umrundet.
Altstadt Nürnberg. Kirchen und Bratwürste stehen für die Historie, Kaufhof und die Müller Drogerie für die Gegenwart. Es ist feuchtkalt, wir lassen uns zum Hauptmarkt treiben, suchen eine Bäckerei die wir nicht finden, entdecken einen nahezu historischen Frisör, den wir nicht gesucht haben und bewundern die Fleischerbrücke, die schon Jahrhunderte auf dem Buckel hat und ein wenig an Venedig erinnert. Später sitzen wir im Gasthaus Andechs und gönnen uns ein Dunkles; dazu gibt's wahlweise Schweinebraten oder Rahmschwammerl. Am Tisch gegenüber sitzen ein paar Nürnberger vom Gute Laune Fanclub Schwabach, trinken Bier und essen zu Abend; unauffällig, harmlos. Dennoch fällt mir auf, wie bescheuert ein Fußballtrikot bei einem erwachsenen Mann aussieht. Völlig egal was dort drauf steht. Richtig albern wird es erst, wenn Reklame für ein Etwas gelaufen wird, das mit Fußball nichts zu tun hat. Das Essen schmeckt.
Mittlerweile hat sich Ina gemeldet, die noch zwei Karten für uns hat; von ihr erfahren wir, dass das Spiel später angepfiffen wird - auf Grund des hohen Verkehrsaufkommens. Wir haben Zeit; marschieren in der anbrechenden Dunkelheit zum Auto zurück, trinken noch einen Schluck Tee und überlegen, noch ein paar Meter näher Richtung Stadion zu fahren, auf dass der Rückweg kürzer wird. Aber das optionale Verkehrsaufkommen lässt uns laufen, keine Lust, im Stau zu stehen oder keinen Parkplatz zu finden. Wir laufen, kaum ein Auto begegnet uns - dafür aber bis dicht zum großen Park und Dutzendteich jede Menge Parkplätze. Was soll's, der Fußballverkehr scheint sich von der anderen Seite zu nähern, der Messeverkehr ein Ende zu haben. Bislang würde kein Mensch auf die Idee kommen, dass hier in der Nähe ein Bundesligaspiel stattfinden wird. Auch ist niemand im Park unterwegs - außer uns zwei warm eingepackten Frankfurtern. In der Ferne gleißt Flutlicht. Erst auf dem großen Messeparkplatz entdecken wir menschliches Leben - Vollidioten mit großen Autos geben Vollgas, andere werden von den Ordnern eingewiesen. Wir schlagen uns in den Wald, erreichen die Arena und umrunden das Frankenstadion, dessen Träger noch immer blau sind. Verblüffend, denn diese Farben haben nichts mit dem Club zu tun. So etwas kennen wir von zuhause aber auch.
Am Gästeeingang treffen wir Ina, sie gibt uns die Tickets und erklärt, dass die Busse fünf Stunden gebraucht hätten - von Frankfurt nach Nürnberg - oh heiliger Golf, danke, dass es dich gibt, verlass uns nicht.
Der Einlass geht flott - es ist nicht mehr allzulange hin bis zum Anpfiff. Ein Gitter verhindert den Weg aus dem Gästebereich hinaus, Begegnungen sollen vermieden werden. Wir quetschen uns in den Block, treffen Holger und Ruth, Kine und Jens und finden einen Platz mit vernünftgem Blick. Dort stehen wir und harren der Dinge die kommen werden. Noch vor dem Einlaufen präsentieren die Nürnberger eine Choreo (Gemeinsam mit Herzblut zum nächsten Sieg) während die Frankfurter ein bisschen leuchten. Im Block macht es auch Bumm. Kommt demnächst eine Rechnung ins Haus - bezahlbar, man hat ja Prämien gespart.
Nach dem Feuerwerk wird auf den Plätzen gesungen und supportet. Hände spreizen, klatschen - Sternenhimmel und so. Die Eintracht spielt ohne Amanatidis in der Anfangsformation, dafür aber mit Heller und Altintop, Rode und Vasoski. Ansonsten kennen wir die Pappenheimer noch vom letzten Kick; Franz nun als rechter Verteidiger. Es geht los, schon halte ich die Luft an - Vasoski hat einen Nürnberger im Strafraum behindert. War's Foul? Nein sagt Schiri Kinhöfer. Hin und her rennen die Kicker, mein Nachbar fuchtelt mir mit den Händen im Gesicht rum, singt alles mit, was vorgegeben wird. Manchmal glaube ich, die kicken da unten absichtlich so schlecht, damit das Fangehampel endlich mal aufhört. Mein Nachbar zur Linken blökt alle fünf Minuten irgendwas von schwul, ein anderer plärrt alle drei Minuten spiel den Ball ab - völlig egal, ob der ballbesitzende Spieler diesen unter Kontrolle hat oder nicht. Als Heller den Ball vertändelt kreischt einer Köhler. Der spielt aber im Moment gar nicht, Meier auch nicht.
Unverdrossen singt die Kurve, wie immer kann man daran nicht ablesen, was auf dem Platz gerade passiert. Ich will Fußball gucken. Unten spielt Chandler für Nürnberg. Ich habe den jungen Mann mit der 26 oft am Riederwald kicken sehen, U19, U23. Jetzt spielt er gegen die Eintracht - freut mich für den Jungen, es gepackt zu haben. Der Stadionsprecher hingegen blökt alle naslang ins Mikro Auf geht's; vielleicht ist er der Grund für den Fanschwund trotz des Erfolges, den eine Tageszeitung in Nürnberg konstatierte. Eine Schlagzeile, die ich mir für die Eintracht wünsche. Das Spiel wogt hin und her und ich überlege, was passiert, wenn Frankfurts Trainer den Spieler Amanatidis in der 87. Minute einwechseln würde. Dann hält Nikolov sensationell einen Kopfball des eigenen Verteidigers Russ. Es bleibt beim 0:0. Andere Szenen, die ich behalten habe, waren ein Zweikampf des Nürnbergers Wolf mit Schwegler, woraufhin Franz grantig wurde und ein Foul von Ochs am Nürnberger Torwart. Hab aber vergessen, in welcher Halbzeit dies war.
Zur zweiten Hälfte wird der Block voller. Der Stadionsprecher gibt wie gehabt den Animator, die Nürnberger Fans wedeln mit Fahnen, die Frankfurter durften ja keine mitnehmen - singen aber, denn Maddin erklärt, dass wir ja alle hier wären, um die Eintracht zu unterstützen. Ich denk mir, nö, ich will Fußball gucken. Dann schießt Rode ein Tor, das hat er toll gemacht. Kurzer Jubel, Bierbecherwurf - doch schon scheint klar, das Ding zählt nicht. Kriegen fast alle mit. Ein paar raffen es erst später, müssen noch Feuerwerk zünden. Sieht doof aus, nachdem das Tor nicht zählt.
In einer ruhigen Minute denke ich: mal schauen, ob es 0:0 ausgeht, das habe ich nämlich getippt. Batsch. 1:0 für Nürnberg. Schieber hatte einen Freistoß aufs Tor gezwirbelt und Oka den Oka gegeben. Dann wird bei der Eintracht gewechselt - mit der Folge, dass Amanatidis nun von Ochs die Kapitänsbinde bekommt und sich Köhler und Tzavellas über den Haufen rennen. Irgendwann verliert Altintop den Ball. Scheiß-Türke ruft einer über uns. Pia dreht sich um, hält dagegen. Der Rest schweigt. Dem 2:0 folgt noch das 3:0 - dann der Abpfiff. Es schneit.
Die Spieler nähern sich zögerlich der Kurve, Vereinzelte der fiesen Frisuren- und merkwürdigen Turnschuhträger auf den Rängen blöken Texte von Hurensöhne und Wichser, das gefällt den Fußballern nicht und sie kehren wieder um. Das sechste Spiel im Jahr 2011. 0:11 Tore, von 18 möglichen Punkten hat die Eintracht nur einen geholt - Grund für Übermut haben einzig die Clubfans. Die Frankfurter schauen neidisch nach Bochum, dort hat der einstige Kollege Korkmaz seinen zweiten Treffer erzielt. Auf der Anzeigetafel in Nürnberg sehen wir noch einmal die Treffer des Clubs. Wunden.
Konsterniert verlassen wir das Stadion, laufen durch den Schneeregen Richtung S-Bahn; zwei Meter vor dem Tunnel schlüpfen Polizisten aus dem Nichts, bilden eine Kette vor uns und versperren den Weg. Oben auf den Plattformen seien zuviele Menschen. Über uns der Schnee, neben uns Massen von Nürnbergern, die davon erzählen, dass die Frankfurter sich montags abends frei nehmen sollen, vor uns eine Polizeikette. Der richtige Zeitpunkt für einen spontanen Amoklauf.
Etwas später gibt die Polizei den Weg frei, es geht hoch auf die Gleise. Trunken vor Freude wollen ein paar Nürnberger eine U-Bahn nach Auschwitz bauen. Als ich meinen Mund aufmache, hält mich Pia zurück. Um dann selbst für Ordnung zu sorgen. Die Umstehenden glotzen blöde. Wer nicht hüpft, der ist ein Fürther. Leckt mich ihr Vollidioten. Als die S-Bahn kommt und die Türen sich öffnen, drückt die Masse Mensch wie Tiere hinein, in Duisburg wird's nicht anders gewesen sein. Der Zug setzt sich in Bewegung, sie singen und patschen mit den Händen an die Verkleidung. Ich wünschte, ich wäre woanders. Im Hauptbahnhof noch einmal Gedränge, Geschiebe - wir halten uns fest, entrinnen dem Fußballgehassel, raus in die Kälte, zurück zum Auto, Galgenhof. Zurück gehts flott, der Golf schnurrt, bald hört es auf zu schneien.
It's a terrible love and I'm walking with spiders
It's a terrible love and I'm walkin' in its quiet company
It's a terrible love and I'm walking with spiders
It's a terrible love and I'm walkin' in its quiet company
Seltsam, dass eine amerikanische Band über die Eintracht dieser Tage schreibt. Seltsam auch, dass jedesmal, wenn von Sade Soldier of love läuft, irgendjemand nach seinem Handy greift, um zu schauen, ob eine SMS angekommen ist? Macht mal den Versuch. Hat aber nichts mit der Eintracht zu tun.
Auf der Autobahn: Vollidioten. Wir taumeln von Stau zu Stäuchen, hinter Hösbach wird's ernst. Deutschland baut sich neu; Stauen für den Frieden. Bei Wertheim Village am Almosenberg reicht es uns; wir verlassen den Highway und rollen auf die B8 - vorbei an den verkitschten Vollidiotenhäuschen, in denen wahrscheinlich überteuerte Sachen an Vollidioten verkauft werden - Cluburlaub, Clubeinkaufen, Clubverblöden. Wir müssen soviel kaufen, dass das Spritgeld wieder raus ist. Shop dich schön. Jetzt im Moment gibt dort übrigens Peyman Amin gegenüber Ferry's Bistro Autogramme. Nichts wie hin. (Schreibweise Original). Auch wenn ich nicht weiß, wer das ist.

Weiter geht's. Drinnen Musik und draußen Deutschland.

Der Stadtteil wird durch die Bahnlinie von der Innenstadt getrennt, einen Falkplan haben wir nicht - aber einen großen Autoatlas; ich mache ein Foto vom Innenstadtbereich Nürnberg und fortan tragen wir ein mobiles Navigationsgerät mit uns. Wir wandern durch den Bahnhof, entdecken eine auf Platte aufgezogene Modelleisenbahn und lassen sechs Züge für 50 Cent kreisen; die Welt in einem Glaskasten - Figuren sitzen ein Leben lang unter einem Sonnenschirm, während die Bahn sie umrundet.


Am Gästeeingang treffen wir Ina, sie gibt uns die Tickets und erklärt, dass die Busse fünf Stunden gebraucht hätten - von Frankfurt nach Nürnberg - oh heiliger Golf, danke, dass es dich gibt, verlass uns nicht.

Nach dem Feuerwerk wird auf den Plätzen gesungen und supportet. Hände spreizen, klatschen - Sternenhimmel und so. Die Eintracht spielt ohne Amanatidis in der Anfangsformation, dafür aber mit Heller und Altintop, Rode und Vasoski. Ansonsten kennen wir die Pappenheimer noch vom letzten Kick; Franz nun als rechter Verteidiger. Es geht los, schon halte ich die Luft an - Vasoski hat einen Nürnberger im Strafraum behindert. War's Foul? Nein sagt Schiri Kinhöfer. Hin und her rennen die Kicker, mein Nachbar fuchtelt mir mit den Händen im Gesicht rum, singt alles mit, was vorgegeben wird. Manchmal glaube ich, die kicken da unten absichtlich so schlecht, damit das Fangehampel endlich mal aufhört. Mein Nachbar zur Linken blökt alle fünf Minuten irgendwas von schwul, ein anderer plärrt alle drei Minuten spiel den Ball ab - völlig egal, ob der ballbesitzende Spieler diesen unter Kontrolle hat oder nicht. Als Heller den Ball vertändelt kreischt einer Köhler. Der spielt aber im Moment gar nicht, Meier auch nicht.
Unverdrossen singt die Kurve, wie immer kann man daran nicht ablesen, was auf dem Platz gerade passiert. Ich will Fußball gucken. Unten spielt Chandler für Nürnberg. Ich habe den jungen Mann mit der 26 oft am Riederwald kicken sehen, U19, U23. Jetzt spielt er gegen die Eintracht - freut mich für den Jungen, es gepackt zu haben. Der Stadionsprecher hingegen blökt alle naslang ins Mikro Auf geht's; vielleicht ist er der Grund für den Fanschwund trotz des Erfolges, den eine Tageszeitung in Nürnberg konstatierte. Eine Schlagzeile, die ich mir für die Eintracht wünsche. Das Spiel wogt hin und her und ich überlege, was passiert, wenn Frankfurts Trainer den Spieler Amanatidis in der 87. Minute einwechseln würde. Dann hält Nikolov sensationell einen Kopfball des eigenen Verteidigers Russ. Es bleibt beim 0:0. Andere Szenen, die ich behalten habe, waren ein Zweikampf des Nürnbergers Wolf mit Schwegler, woraufhin Franz grantig wurde und ein Foul von Ochs am Nürnberger Torwart. Hab aber vergessen, in welcher Halbzeit dies war.
Zur zweiten Hälfte wird der Block voller. Der Stadionsprecher gibt wie gehabt den Animator, die Nürnberger Fans wedeln mit Fahnen, die Frankfurter durften ja keine mitnehmen - singen aber, denn Maddin erklärt, dass wir ja alle hier wären, um die Eintracht zu unterstützen. Ich denk mir, nö, ich will Fußball gucken. Dann schießt Rode ein Tor, das hat er toll gemacht. Kurzer Jubel, Bierbecherwurf - doch schon scheint klar, das Ding zählt nicht. Kriegen fast alle mit. Ein paar raffen es erst später, müssen noch Feuerwerk zünden. Sieht doof aus, nachdem das Tor nicht zählt.
In einer ruhigen Minute denke ich: mal schauen, ob es 0:0 ausgeht, das habe ich nämlich getippt. Batsch. 1:0 für Nürnberg. Schieber hatte einen Freistoß aufs Tor gezwirbelt und Oka den Oka gegeben. Dann wird bei der Eintracht gewechselt - mit der Folge, dass Amanatidis nun von Ochs die Kapitänsbinde bekommt und sich Köhler und Tzavellas über den Haufen rennen. Irgendwann verliert Altintop den Ball. Scheiß-Türke ruft einer über uns. Pia dreht sich um, hält dagegen. Der Rest schweigt. Dem 2:0 folgt noch das 3:0 - dann der Abpfiff. Es schneit.

Konsterniert verlassen wir das Stadion, laufen durch den Schneeregen Richtung S-Bahn; zwei Meter vor dem Tunnel schlüpfen Polizisten aus dem Nichts, bilden eine Kette vor uns und versperren den Weg. Oben auf den Plattformen seien zuviele Menschen. Über uns der Schnee, neben uns Massen von Nürnbergern, die davon erzählen, dass die Frankfurter sich montags abends frei nehmen sollen, vor uns eine Polizeikette. Der richtige Zeitpunkt für einen spontanen Amoklauf.

It's a terrible love and I'm walking with spiders
It's a terrible love and I'm walkin' in its quiet company
Freitag, 18. Februar 2011
Tellerrand
Gestern stand ich im Museum als Steffen, der sich gerade in einer Unterhaltung mit einem Besucher befand mich fragte, ob ich den Trainer sehen würde. Man muss dazu sagen, dass man vom Museum der Eintracht aus durch das Fenster auf den Trainingsplatz schauen kann. Ich blickte mich um und erkannte den Trainer in der Mitte des Platzes - jetzt wo es kalt ist und alle Mützen tragen muss man schon genauer gucken. Ich guckte genauer - und traute meinen Augen nicht. Er stand nämlich nicht alleine dort, sondern schwatzte mit ... Ioannis Amanatidis - dem Suspendierten. Ich schärfte meine Augen; doch, doch: der Bart ließ keinen Zweifel zu. Kaum realisierte ich dies, folgte ein Klaps auf die Schulter - und das Training begann.
Ich fragte Matze, der in der Nähe stand, ob es eine Pressemitteilung geben würde, dass Amanatidis mit nach Nürnberg fahren wird. Nö meinte der Herr der Historie. Dann warts ab, die wird bald kommen.
Als ich zu Hause war, fiepte mein Handy: Pressemitteilung raus, Ama kommt mit.
Für die Eintracht ist dies sicherlich eine sinnige Entscheidung, für mich auch - immerhin lief ich seit letztem Samstag mit einem selbstgebasteltem Ama-Button durch den Tag. Inwiefern solch Possenspiel förderlich für die Gesamtsituation ist, werden wir sehen - nach dem geplatzten Caio Transfer, der Debatte um den Ochs'schen Wechsel nach Gelsenkirchen und der Null-Punkte Katastrophe liegt die Hoffnung aber darin, dass sich die Verirrungen mit der Wiederaufnahme legen und das Eintracht Bootchen wieder auf Kurs kommt. Wenn sich schon Stuttgart und Wolfsburg für die Narrenrolle anbieten, dann möge die Eintracht alles dafür tun, dass dies so bleibt und nicht fröhlich mitrufen: Hallo, nehmt mich. Langsam war es nämlich nicht mehr lustig.
Die Welt des Fußballs besteht aber nicht nur aus Narreteien, sondern bedient noch weit mehr Aspekte - so erschien dieser Tage ein hoch interessanter Beitrag in der tageszeitung, der sich mit ägytischen Ultras und der Revolte der letzten Wochen dort auseinandersetzt. Ausgegrenzt zu sein gehört zu den Grunderfahrungen ägyptischer Fußballfans: Zu hohe Eintrittspreise und Drangsalierung durch die Polizei waren wichtige Gründe für den Frust vieler Ägypter. Geht uns hier manchmal ähnlich. Spannend ist es im Falle des Falles sicherlich, wie die Neuregelung des Sprachgebrauchs im Falle einer Revolte bei uns aussehen würde. Ob da auch so mir nichts dir nichts aus einem Präsidenten ein Diktator wird? Unwahrscheinlich. Eher aus einem in manchen Kreisen hoch angesehenen Verteidigungsminister ein Hochstapler...
Einem völlig anderem Thema widmet sich ein Film, den ich neulich beim kraftfuttermischwerk aufgegabelt habe - Hooligans in der DDR. Ein seltsamer Titel; meint er doch vor allem Fußballfans in der DDR, die merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag legten und seltsame Lieder gesungen haben- genau wie wir heute also. Zeitgeschichte - hier beim Beve. Viel Spaß damit. Und jetzt gehts ab nach Nürnberg, wir müssen wieder mal gewinnen, ohne uns wird das ja nichts.
Ich fragte Matze, der in der Nähe stand, ob es eine Pressemitteilung geben würde, dass Amanatidis mit nach Nürnberg fahren wird. Nö meinte der Herr der Historie. Dann warts ab, die wird bald kommen.
Als ich zu Hause war, fiepte mein Handy: Pressemitteilung raus, Ama kommt mit.
Für die Eintracht ist dies sicherlich eine sinnige Entscheidung, für mich auch - immerhin lief ich seit letztem Samstag mit einem selbstgebasteltem Ama-Button durch den Tag. Inwiefern solch Possenspiel förderlich für die Gesamtsituation ist, werden wir sehen - nach dem geplatzten Caio Transfer, der Debatte um den Ochs'schen Wechsel nach Gelsenkirchen und der Null-Punkte Katastrophe liegt die Hoffnung aber darin, dass sich die Verirrungen mit der Wiederaufnahme legen und das Eintracht Bootchen wieder auf Kurs kommt. Wenn sich schon Stuttgart und Wolfsburg für die Narrenrolle anbieten, dann möge die Eintracht alles dafür tun, dass dies so bleibt und nicht fröhlich mitrufen: Hallo, nehmt mich. Langsam war es nämlich nicht mehr lustig.
Die Welt des Fußballs besteht aber nicht nur aus Narreteien, sondern bedient noch weit mehr Aspekte - so erschien dieser Tage ein hoch interessanter Beitrag in der tageszeitung, der sich mit ägytischen Ultras und der Revolte der letzten Wochen dort auseinandersetzt. Ausgegrenzt zu sein gehört zu den Grunderfahrungen ägyptischer Fußballfans: Zu hohe Eintrittspreise und Drangsalierung durch die Polizei waren wichtige Gründe für den Frust vieler Ägypter. Geht uns hier manchmal ähnlich. Spannend ist es im Falle des Falles sicherlich, wie die Neuregelung des Sprachgebrauchs im Falle einer Revolte bei uns aussehen würde. Ob da auch so mir nichts dir nichts aus einem Präsidenten ein Diktator wird? Unwahrscheinlich. Eher aus einem in manchen Kreisen hoch angesehenen Verteidigungsminister ein Hochstapler...
Einem völlig anderem Thema widmet sich ein Film, den ich neulich beim kraftfuttermischwerk aufgegabelt habe - Hooligans in der DDR. Ein seltsamer Titel; meint er doch vor allem Fußballfans in der DDR, die merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag legten und seltsame Lieder gesungen haben- genau wie wir heute also. Zeitgeschichte - hier beim Beve. Viel Spaß damit. Und jetzt gehts ab nach Nürnberg, wir müssen wieder mal gewinnen, ohne uns wird das ja nichts.
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Mittwoch, 16. Februar 2011
Na sowas
Über das Elend der Eintracht im Jahr 2011 ist ja schon alles gesagt worden. Haben wir nicht alle ein bisschen Knorpelproblematik? Irgendwie schon - jetzt heißts also Abstiegskampf. Das ist allerdings nicht nur ein Thema, um den Alltag in der Internetsituation erträglich zu gestalten - sondern heißt im Ernstfall Abstieg. Entlassungen, abwandernde Spieler, Neuaufbau ohne Gewissheit, wohin die Reise geht. Wisst ihr noch? Hakan Cengiz. Am End doch wieder Funkel? Der ja so schlecht nicht agierte - vier Jahre lang.
Bei aller Distanz zu den kickenden Vertragsverhandlungen - abgestiegen wird nicht, also reißt euch am Riemen, die Sache ist ernst. Banner ab jetzt wieder auf Deutsch. Bytheway: Rechnet man die bisherige Rückrunde mal auf 17 Spiele hoch, würde dies bedeuten, die Eintracht holt noch 3,4 Punkte, schießt kein Tor und kassiert noch 27,2. Sollten am Ende also 31,4 Punkte zu Buche stehen - dann würden sich alle fragen, wo kommen denn die 0,4 Punkte her. So was kann ja kein Mensch wollen.
Lustig ists beim FSV. Abgesehen davon, dass die U23 der Eintracht die Saison am Bornheimer Hang zu Ende spielen darf - und der ein oder andere Bornheimer deshalb ein wenig großkopfert reagiert, finde ich das Banner des Blogs in der FR recht amüsant. Zeigt es doch das alte Graffiti am Eingang mit einem Hinweis auf das längst schon zur VIP-Lounge moutierten Texas, und ganz nebenbei entdecken wir ganz rechts einen Schriftzug, der schon damals darauf hinwies, wer denn hier im Jahr 2011 spielt.

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U23
Donnerstag, 10. Februar 2011
Alte Liebe
Der sportlich emotionalste Moment des vergangenen Sonntags ereignete sich gegen 16:30 Uhr in Dettingen, als mein Neffe Timm im Spiel um Platz Sieben beim Lindighallen-Cup zum dritten Mal gefoult wurde - und den dritten Freistoß zugesprochen bekam. Der junge Mann mit der Nummer 13 auf dem Trikot der Spvgg Seligenstadt legte sich den Ball zurecht und zimmerte ihn ins Netz. Doch wider Erwarten zählte der Treffer nicht; ein Skandal, nachdem schon der zweite Freistoß ins Tor geflogen war - und gleichfalls nicht gewertet wurde. Onkel Beve hing auf der Tribüne und blickte ungläubig auf die Anzeigetafel. 0:0 stand es - und der Hallensprecher verkündete, dass auch in der G-Jugend Freistöße in der Halle indirekt auszuführen sind. Als ob die Kids wissen würden, was dies bedeutet; allzuviel schien es ihnen aber im Gegensatz zu mir nicht auszumachen. Mannhaft wurde die Partie zu Ende gespielt - und im Siebenmeterschießen siegreich entschieden.
Später rollten wir in die Alte Liebe um die Eintracht zu sehen. Dies ist kein Platz am Meer, sondern eine Wirtschaft unter neuer Leitung in Sachsenhausen. Da könnt ihr auch mal vorbeischauen, es ist ein netter Ort.
Wie ihr alle wisst, gab es ein torloses Unentschieden in Freiburg. Das Besondere dabei war die Tatsache, dass ein alter Bekannter während des Spiels Zeitung gelesen hat während ein anderer meinte, was würdet ihr sagen, wenn hier meinetwegen Hannover gegen Wolfsburg kicken würde. Gute Frage, ich hätte wohl meine Aufmerksamkeit anderen Dingen gewidmet; Ikebana oder so. Da wir aber nicht Hannover sahen, sondern die Eintracht, konnte ich gar nicht anders und blickte auf den Bildschirm. Und zum wiederholten Male betrachtete ich das ganze, wie man einen Menschen anschaut, der einem noch vor zehn oder zwanzig Jahren viel bedeutet hat, mit dem man nun aber überraschenderweise überhaupt nichts mehr anfangen kann, obgleich sich dieser Mensch nicht wirklich großartig verändert hat: man denkt wehmütig an alte Zeiten und weiß genau, dass diese unwiderruflich vergangen sind und fragt sich, was man eigentlich grade macht. Wenn man sich jedoch trennt, macht man aber gleich einen neuen Termin aus; wer weiß, vielleicht wirds ja wieder. Alte Liebe, die Lokalität zum Sein.
Die Vergangenheit wird verklärt, die Zukunft erhofft und die Gegenwart; naja, Schwamm drüber. So läuft das Leben im Allgemeinen und bei der Eintracht im Besonderen. Und das interessante dabei ist, dass sich eine gewisse Distanz zum Club der Herzen nicht nur bei mir eingestellt hat, sondern an allen Ecken und Enden ähnliches zu vernehmen ist. Ich meine, wie kann man im Ernst Zeitung lesen, wenn die Eintracht spielt?
Woran hängts, dass derzeit ne Menge Leute relativ emotionslos das Werden der Diva verfolgen, obgleich die Zeiten vom Ergebnis her gesehen meist viel schlechter waren? Klar, wenn langjährige Spieler mal eben überlegen nach Gelsenkirchen zu wechseln, nachdem kurz zuvor die Vertragsklausel mit der festgeschrieben Ablösesumme im Sommer publik wurde, steigert dies nicht gerade die Identifikation. Oder wenn ein junger Schweizer eine Vertragsverlängerung mangels Perspektive ablehnt, obgleich die Mannschaft in dieser Saison alle Chancen gehabt hätte, für eben jene Perspektiven zu sorgen - dann brüllt man nicht neunzig Minuten Hurra. Wenn dazu noch der langjährige Kapitän, dessen Spiel zwar nicht immer technisch perfekt, dafür aber stets durch Leidenschaft und Wille geprägt war nur zu Kurzeinsätzen kommt (wenn überhaupt) und ein anderer, der durch Einsatz zu überzeugen vermag, dies durch theatralische Falleinlagen nivelliert, dann hält sich mein Beifall in Grenzen. Sicher, Chris ist verletzt, Jung auf einem guten Weg, Kittel und Rode stehen in den Startlöchern - und die Eintracht wird demnächst halbwegs schuldenfrei sein. Zudem etabliert sich der Verein im Mittelfeld der Liga. Alles gut könnte man meinen, zudem auch in vergangenen Tagen merkwürdiges Verhalten der Spieler, eigenartige Trainerentscheidungen oder sonstige Veränderungen keinerlei Seltensheitswert hatten. Sicher, damals war der ganze Spaß billiger, man wurde nicht auf Schritt und Tritt überwacht und musste nicht während des Spiels Aerobic machen - das alles fällt aber definitiv beim Fernsegucken flach - und dennoch bleibt einem entweder Langeweile, Frust oder Galgenhumor: Was steht eigentlich auf den ganzen tätowierten Armen? Rechts - Links.
Was meint ihr woran es hängt, dass nicht nur bei mir so ein bisschen die Luft raus ist? Liegt es an einer Überdosis an allem; Blogs, Foren, Spiele, Zeitungen - die Welt ist voll von Meinungen und keine Szene hat eine Halbwertszeit, die länger als 24 Stunden ist. Spieler kickten eben noch für Bochum, Leverkusen, Hertha und nun halt mal hier - verschenken wir Narren selbstlos unsere Herzen an Wandervögel, Zweitagesfliegen und Karrieristen, bloß um neunzig Minuten Entzücken zu erhoffen, das alle Jubeljahre eintritt? Tritt einen solch Erkenntnis in bestimmten Lebenslagen, die ausschließlich mit einem selbst und nichts mit dem Objekt der Begierde zu schaffen haben. Woher kommt die vermeintliche Gleichgültigkeit - die einem dann doch nicht egal ist?

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Samstag, 5. Februar 2011
Was passiert eigentlich ...
... wenn man zu Unrecht von der "Bild" öffentlich angeklagt wird, eine Frau geschlagen zu haben, das anschließende Verfahren wegen Verdachts der Körperverletzung eingestellt wird und derjenige sich dem "Schmuddelblatt" fortan verweigert?
Ein Lehrbeispiel liefert wieder einmal die Bild Frankfurt ab, die nicht nur von Eintracht Stürmer Ioannis Amanatidis Schmuddelblatt genannt wird. Kid hat in der Vergangenheit einige Etappen der Kampagne in seinem Blog festgehalten, nun haben die "Journalisten" MAX SCHNEIDER u. JOACHIM BREMSER ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Wie die "Journalisten" mitteilen baut Amanatidis in Frankfurt ein Haus. Das ist nichts Ungewöhnliches und auch nicht so wahnsinnig neu, schon seit Wochen hängt an der Baustelle ein großes Schild - der Name des Bauherrn ist deutlich zu lesen. Nun aber gab Trainer Michael Skibbe bekannt, dass Amanatidis nach seiner langen Verletzungspause noch nicht so weit sei, für die Eintracht von Beginn an aufzulaufen. Dass das Verhältnis zwischen Ama und Skibbe nicht das Beste ist, dürfte spätestens nach der Absetzung des Griechen als Kapitän kein Geheimnis mehr sein; dass die Bild aber just in dem Moment, in dem die Nummer 18 vom Trainer öffentlich in Frage gestellt wird einen "Artikel" über den Bau des Hauses bringt, scheint kein Zufall.
Denn was schreibt die "Bild"? 0-Tore Stürmer, Ersatzbankdrücker, piekfein, pompös, protzig, ein Klotz - und ganz besonders pfiffig die suggestiven Sätze, die mit drei Pünktchen ... ins Leere laufen, so dass sich der Leser das suggerierte Bild selbst denken kann: Sonder-Clou: Ein „Pkw-Aufzug“, der „Amas“ Luxus-Karossen in die Tiefgarage absenkt...
Ein Lehrbeispiel liefert wieder einmal die Bild Frankfurt ab, die nicht nur von Eintracht Stürmer Ioannis Amanatidis Schmuddelblatt genannt wird. Kid hat in der Vergangenheit einige Etappen der Kampagne in seinem Blog festgehalten, nun haben die "Journalisten" MAX SCHNEIDER u. JOACHIM BREMSER ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Wie die "Journalisten" mitteilen baut Amanatidis in Frankfurt ein Haus. Das ist nichts Ungewöhnliches und auch nicht so wahnsinnig neu, schon seit Wochen hängt an der Baustelle ein großes Schild - der Name des Bauherrn ist deutlich zu lesen. Nun aber gab Trainer Michael Skibbe bekannt, dass Amanatidis nach seiner langen Verletzungspause noch nicht so weit sei, für die Eintracht von Beginn an aufzulaufen. Dass das Verhältnis zwischen Ama und Skibbe nicht das Beste ist, dürfte spätestens nach der Absetzung des Griechen als Kapitän kein Geheimnis mehr sein; dass die Bild aber just in dem Moment, in dem die Nummer 18 vom Trainer öffentlich in Frage gestellt wird einen "Artikel" über den Bau des Hauses bringt, scheint kein Zufall.
Denn was schreibt die "Bild"? 0-Tore Stürmer, Ersatzbankdrücker, piekfein, pompös, protzig, ein Klotz - und ganz besonders pfiffig die suggestiven Sätze, die mit drei Pünktchen ... ins Leere laufen, so dass sich der Leser das suggerierte Bild selbst denken kann: Sonder-Clou: Ein „Pkw-Aufzug“, der „Amas“ Luxus-Karossen in die Tiefgarage absenkt...

Selbst dem Architekten sei also nicht ganz wohl.
Wir stellen fest, der piekfeine Griechenschnösel, der nicht trifft baut sich seinen Griechenpalast mit Firlefanz- und das womöglich noch mit unserem Geld - oder wie war das neulich noch mit Griechenland und Geld und EU?
Abgesehen davon, dass es relativ egal ist, welcher Fußballer wie wohnt, so ist es kein Geheimnis, dass in der Bundesliga nicht schlecht gezahlt wird - in Frankfurt vielleicht ein bisschen schlechter als in Gelsenkirchen. Nicht erwähnt wird, dass Amanatidis sich in den letzten beiden Jahren nach schwerwiegenden Verletzungen wieder an die Mannschaft heran gekämpft hat und nur wenige Minuten bislang auf dem Platz stehen durfte. Es ist ein Artikel, in dem nichts anderes getan wird, als Amanatidis mit Dreck zu bewerfen und alle Register gezogen werden, die das Buch der Niedertracht bereit hält. Sogar das kleine Zitat von Martin Fenin neben dem "Artikel" scheint kein Zufall, der ehrliche Frankfurter - im Kontrast zum pompösen Griechen - so wird dem Volk klammheimlich suggeriert: Seht her, es geht auch anders. Ehrlich. So Volk, nun haut drauf, auf den 0-Tore Protz - lautet der Tenor, in dem der Neid der Habenichtse geweckt werden soll. Amanatidis soll in der öffentlichen Meinung diskreditiert werden, die Drecksarbeit mögen die Lesern übernehmen, den Brand gelegt und die Parolen geflüstert aber hat die "Bild".
Schmuddelblatt würde Amanatidis sagen und sich weiterhin dem Blatt verweigern. Hat er damit Unrecht? Frage ich euch, nicht zum Beispiel die Herren Lindenberg, Lahm, Westerhagen, Özil oder Frau Schwarzer...
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