Noch letzte Woche in Stuttgart dachte ich, der Frühling naht mit großen Schritten - und nur ein paar Tage später starre ich auf: Schnee. Frühling? Klarer Fall von Denkste.
Eine nette Redewendung, wie ich meine - ohne einen blassen Schimmer zu haben, woher sie stammt. Erinnert an eine Zeit, als Jugendliche noch Spatzenschleudern in der Hosentasche trugen und auf Coladosen geschossen haben, deren Verschlüsse als fliegende Ufos dienten, insofern man den Ring von der Lasche trennte und ihn mit Schwung fliegen ließ.
Dolle Zeiten das.
Schnee also; warm eingepackt den Weg von der Louisa zum Stadion durch umherfliegende Baumstämme hinweg gestapft; eingereiht in die Strömenden, heißer Apfelwein beim Bratwurst-Walter, eine Fan geht vor, ein Hallo im Museum, ein Schwarz auf Weiß geschnappt, hoch die Treppen der Arena, die ausverkauft war - was nicht zuletzt an den vielen blauweißen Schalkern lag. Fußball. Und ein Schalker Kuttenträger, der sich blauweißrotschwarze Extensions an die Mütze geflochten hatte. Schalke und der Glubb.
Maik Franz spielte nicht, er hatte sich ja an einem Dummie verletzt. Ob er dieses wie neulich noch den Herrn Bancé angebrüllt hat, ist nicht überliefert. Sebastian Jung nahm also Franz´Position auf rechts ein, Russ und Chris in der Mitte und Spycher hinten links. Im Mittelfeld die Herren Teber, Schwegler, Köhler und Ochs, davor Meier und Altintop, der einst beim Gegner spielte und nun für die Eintracht.
Schalke ohne Streit, Jones und Kuzorra aber mit Neuer im Tor, der einen mausgrauen Sweater trug, was Pia nicht sonderlich zusagte. Noch weniger sagte uns aber zu, was sich unten auf dem Platz zu trug. Standard Schalke. Kopfball Schalke. Tor Schalke. Da sich dies binnen drei Minuten wiederholte, weil die Spieler Russ und Meier sich nicht entscheiden konnten, wer denn nun den Ball wegköpfen soll und der Schalker Höwedes einfach so ein Tor erzielte, war das Ding gelaufen.
Klarer Fall von Denkste. Köhler scheppelte noch einen Freistoß knapp am Tor vorbei - was manch einer erst mit Verzögerung merkte und blieb nach dem Pausentee in der Kabine, um Caio Platz zu machen. Keine Ahnung, wer zuletzt in der Kabine einen Pausentee getrunken hat. Was ich aber weiß ist, dass im Wort Pausentee sich das Wort Ente versteckt - spielt hier aber keine Rolle.
Caio schob das Bällchen zu Ochs der pressflankte in den Strafraum und Meier (siehe auch Phantom, das) schob zum Anschlusstreffer ein. Jetzt erwachte das Stadion, die Eintracht wirbelte und hatte ein ums andere Mal den Ausgleich auf den quietschbunten Schlappen, während sich immer wieder ein Schalker Spieler anschickte, auf dem Spielfeld zu versterben, - um es sich nach Pfiff des Schiedsrichters aber jeweils anders zu überlegen und weiter lebte.
Korkmaz kam für Teber, der für seine Verhältnisse ein anständiges Spiel dar geboten hatte und verlor den Ball am gegnerischen Strafraum. Der folgende Konter brachte Schalke wieder mit zwei Toren in Front, während Schneepulver ganz sachte vom Dach in die Arena staubte. Immerhin erlebten wir nach langer Zeit wieder einen Kurzauftritt von Martin Fenin, dessen Einwechslung in der 82.Minute für Spycher das Ruder herum reißen sollte. Dies gelang nicht, dafür aber ein weiteres Tor für Schalke - aus abseitsverdächtiger Position, was aber im End keinen Unterschied machte. Abpfiff; 1:4.
Was bleibt? Ein seltsam lauter Jubel, als auf dem Videowürfel die Führung der Kölner gegen die Bayern eingeblendet wurde (!ausgerechnet! Podolski) und ein Mittelstürmer Altintop, der sich meist auf Außen herum trieb und entsprechend mittig fehlte. Naja, ausgeträumt waren sie, die zaghaften Träume von Europa - womit aber im Ernst niemand gerechnet hat. Schalke macht aus fünf Chancen vier Tore und rückte dadurch den Bayern auf die Pelle. 1958 - in jenem Jahr feierten die Königsblauen die letzte Meisterschaft und ich drücke alle Daumen, dass dies auch fürderhin so bleibt. Das dürfte mein Schalker Freund Thomas völlig anders sehen, dem ich wie nach quasi jedem Spiel gegen Schalke gratulieren durfte.
Trainer Magath ließ nach dem Spiel laut FR dem Vorstandsvorsitzenden der Eintracht Heribert Bruchhagen angeblich ausrichten: Einen schönen Gruß an Herri, er soll langsam mal in die Tasche greifen. Das muss er auch sagen, schließlich hat Schalke so viel nicht vorhandenes Geld in den letzten Jahren verbraten, dass es ihnen ganz recht sein dürfte, so sich andere um Kopf und Kragen riskieren.
Das Fazit Jetzt wird die Eintracht nach unten durchgereicht dürfte die FR exklusiv haben; phasenweise hat die Eintracht nämlich den aktuellen Tabellenzweiten ganz ordentlich unter Druck gesetzt und obgleich die Niederlage verdient war, ist sie zu hoch ausgefallen. Caio hat gezeigt, was er kann. Zehn, fünfzehn Minuten im positiven Sinne, den Rest im Negativen und letztlich ist die beste Meldung die, dass Fenin wieder dabei ist.
Wie auch immer, nach dem Kick bin ich nochmal rüber an den Container und weiter ans Gleisdreieck, habe einen heißen Apfelwein bekommen und einen Lift von Uli ins Nordend; danke dafür. Später ging's noch ins Backstage, obgleich die Bembelbar diesmal im Bahnhofviertel bei Lili Marleen statt fand. Da sich aber Apfelwein und Auto nicht vertragen, hatten wir wir uns fürs Heimspiel entschieden - und sollten es nicht bereuen; ein muntrer Trupp plauderte zur Musik des juvenilen Ergänzungsspielers bis in die Puppen. Glut und Asche. Ich hätte ja gerne noch den Song Road Down von den Killigans gehört, der stand aber nicht zur Debatte.
Jetzt geht's nach Hannover - und ich werde nicht dabei sein. Das liegt daran, dass ich morgen Mittag in die Sonne fliege - ein noch nicht ganz zu begreifender Gedanke. Meine Eltern haben heuer Jubiläumsgeburtstag und den gesamten Anhang zum all-inclusive-Urlaub im fernen Ägypten eingeladen. Hoffentlich sind dann auch die Punkte in Hannover inklusive. Ob es kommende Woche also ein Heimspiel in Makadi Bay gibt, steht in den Sternen. Vielleicht liege ich ja kommenden Samstag mit einem Drink am Strand, lasse mir gebratene Spieße vorbei bringen und schaue gedankenverloren ins schwarz-rote Meer wo ein Entchen treibt und habe dabei völlig vergessen, dass die Eintracht kickt.
Also bleibt sauber, feiert schön den 111ten der Eintracht und denkt daran:
Aus.Wärts.Sieg!Eine nette Redewendung, wie ich meine - ohne einen blassen Schimmer zu haben, woher sie stammt. Erinnert an eine Zeit, als Jugendliche noch Spatzenschleudern in der Hosentasche trugen und auf Coladosen geschossen haben, deren Verschlüsse als fliegende Ufos dienten, insofern man den Ring von der Lasche trennte und ihn mit Schwung fliegen ließ.
Dolle Zeiten das.
Schnee also; warm eingepackt den Weg von der Louisa zum Stadion durch umherfliegende Baumstämme hinweg gestapft; eingereiht in die Strömenden, heißer Apfelwein beim Bratwurst-Walter, eine Fan geht vor, ein Hallo im Museum, ein Schwarz auf Weiß geschnappt, hoch die Treppen der Arena, die ausverkauft war - was nicht zuletzt an den vielen blauweißen Schalkern lag. Fußball. Und ein Schalker Kuttenträger, der sich blauweißrotschwarze Extensions an die Mütze geflochten hatte. Schalke und der Glubb.
Maik Franz spielte nicht, er hatte sich ja an einem Dummie verletzt. Ob er dieses wie neulich noch den Herrn Bancé angebrüllt hat, ist nicht überliefert. Sebastian Jung nahm also Franz´Position auf rechts ein, Russ und Chris in der Mitte und Spycher hinten links. Im Mittelfeld die Herren Teber, Schwegler, Köhler und Ochs, davor Meier und Altintop, der einst beim Gegner spielte und nun für die Eintracht.
Schalke ohne Streit, Jones und Kuzorra aber mit Neuer im Tor, der einen mausgrauen Sweater trug, was Pia nicht sonderlich zusagte. Noch weniger sagte uns aber zu, was sich unten auf dem Platz zu trug. Standard Schalke. Kopfball Schalke. Tor Schalke. Da sich dies binnen drei Minuten wiederholte, weil die Spieler Russ und Meier sich nicht entscheiden konnten, wer denn nun den Ball wegköpfen soll und der Schalker Höwedes einfach so ein Tor erzielte, war das Ding gelaufen.
Klarer Fall von Denkste. Köhler scheppelte noch einen Freistoß knapp am Tor vorbei - was manch einer erst mit Verzögerung merkte und blieb nach dem Pausentee in der Kabine, um Caio Platz zu machen. Keine Ahnung, wer zuletzt in der Kabine einen Pausentee getrunken hat. Was ich aber weiß ist, dass im Wort Pausentee sich das Wort Ente versteckt - spielt hier aber keine Rolle.
Caio schob das Bällchen zu Ochs der pressflankte in den Strafraum und Meier (siehe auch Phantom, das) schob zum Anschlusstreffer ein. Jetzt erwachte das Stadion, die Eintracht wirbelte und hatte ein ums andere Mal den Ausgleich auf den quietschbunten Schlappen, während sich immer wieder ein Schalker Spieler anschickte, auf dem Spielfeld zu versterben, - um es sich nach Pfiff des Schiedsrichters aber jeweils anders zu überlegen und weiter lebte.
Korkmaz kam für Teber, der für seine Verhältnisse ein anständiges Spiel dar geboten hatte und verlor den Ball am gegnerischen Strafraum. Der folgende Konter brachte Schalke wieder mit zwei Toren in Front, während Schneepulver ganz sachte vom Dach in die Arena staubte. Immerhin erlebten wir nach langer Zeit wieder einen Kurzauftritt von Martin Fenin, dessen Einwechslung in der 82.Minute für Spycher das Ruder herum reißen sollte. Dies gelang nicht, dafür aber ein weiteres Tor für Schalke - aus abseitsverdächtiger Position, was aber im End keinen Unterschied machte. Abpfiff; 1:4.
Was bleibt? Ein seltsam lauter Jubel, als auf dem Videowürfel die Führung der Kölner gegen die Bayern eingeblendet wurde (!ausgerechnet! Podolski) und ein Mittelstürmer Altintop, der sich meist auf Außen herum trieb und entsprechend mittig fehlte. Naja, ausgeträumt waren sie, die zaghaften Träume von Europa - womit aber im Ernst niemand gerechnet hat. Schalke macht aus fünf Chancen vier Tore und rückte dadurch den Bayern auf die Pelle. 1958 - in jenem Jahr feierten die Königsblauen die letzte Meisterschaft und ich drücke alle Daumen, dass dies auch fürderhin so bleibt. Das dürfte mein Schalker Freund Thomas völlig anders sehen, dem ich wie nach quasi jedem Spiel gegen Schalke gratulieren durfte.
Trainer Magath ließ nach dem Spiel laut FR dem Vorstandsvorsitzenden der Eintracht Heribert Bruchhagen angeblich ausrichten: Einen schönen Gruß an Herri, er soll langsam mal in die Tasche greifen. Das muss er auch sagen, schließlich hat Schalke so viel nicht vorhandenes Geld in den letzten Jahren verbraten, dass es ihnen ganz recht sein dürfte, so sich andere um Kopf und Kragen riskieren.
Das Fazit Jetzt wird die Eintracht nach unten durchgereicht dürfte die FR exklusiv haben; phasenweise hat die Eintracht nämlich den aktuellen Tabellenzweiten ganz ordentlich unter Druck gesetzt und obgleich die Niederlage verdient war, ist sie zu hoch ausgefallen. Caio hat gezeigt, was er kann. Zehn, fünfzehn Minuten im positiven Sinne, den Rest im Negativen und letztlich ist die beste Meldung die, dass Fenin wieder dabei ist.
Wie auch immer, nach dem Kick bin ich nochmal rüber an den Container und weiter ans Gleisdreieck, habe einen heißen Apfelwein bekommen und einen Lift von Uli ins Nordend; danke dafür. Später ging's noch ins Backstage, obgleich die Bembelbar diesmal im Bahnhofviertel bei Lili Marleen statt fand. Da sich aber Apfelwein und Auto nicht vertragen, hatten wir wir uns fürs Heimspiel entschieden - und sollten es nicht bereuen; ein muntrer Trupp plauderte zur Musik des juvenilen Ergänzungsspielers bis in die Puppen. Glut und Asche. Ich hätte ja gerne noch den Song Road Down von den Killigans gehört, der stand aber nicht zur Debatte.
Jetzt geht's nach Hannover - und ich werde nicht dabei sein. Das liegt daran, dass ich morgen Mittag in die Sonne fliege - ein noch nicht ganz zu begreifender Gedanke. Meine Eltern haben heuer Jubiläumsgeburtstag und den gesamten Anhang zum all-inclusive-Urlaub im fernen Ägypten eingeladen. Hoffentlich sind dann auch die Punkte in Hannover inklusive. Ob es kommende Woche also ein Heimspiel in Makadi Bay gibt, steht in den Sternen. Vielleicht liege ich ja kommenden Samstag mit einem Drink am Strand, lasse mir gebratene Spieße vorbei bringen und schaue gedankenverloren ins schwarz-rote Meer wo ein Entchen treibt und habe dabei völlig vergessen, dass die Eintracht kickt.
Also bleibt sauber, feiert schön den 111ten der Eintracht und denkt daran:
Ach was ein schmerzensreicher Samstag. Ich hatte mir wirklich was erhofft. Haste gedacht!!
AntwortenLöschenLieber Axel, euch allen einen schönen Urlaub. Lass mal die Seele baumeln und komm gesund zurück.
Lg Uli
Ps: Bring mir ein Rezept mit:))
ok, ich guck mal was sich machen lässt.
AntwortenLöschenschöne scheiße gestern; ich hoffe ich kann es bei kleopatras erben vergessen.
danke und viele grüße
beve
Klarer Fall von Denkste & schöne Scheiße. So sieht es aus. Besser kann man es dann doch nicht mehr formulieren. Danke, Beve! Und viel Spaß in der Sonne.
AntwortenLöschenViele Grüße & weiterhin sichere Straßen,
Fritsch.
hey fritsch, dankeschön :-)
AntwortenLöschenviele grüße
beve
Grüß die Mumien von mir und nimm den Winter mit. Ich kann den nicht mehr sehen.
AntwortenLöschenok, den winter werfe ich aber unterwegs ab. sollte mir eine mumie über den weg laufen, ich grüße sie :-)
AntwortenLöschenDanke schön für die Nachbereitung des winterlichen Stadionbesuchs und viel Spaß im Ägyptischen. Ich kenne jemanden, der eine Zeitlang in Kairo gelebt und dort an einem Pyramidenlauf teilgenomme hat. Das wär doch vielleicht eine sportliche Alternative zum Drink am Strand. **gg Und von wegen Mumie: Vorsicht - vielleicht klatscht dir ja eine auf den Hintern? ,-))
AntwortenLöschenWenn du zurückkommst, haben wir drei Punkte mehr auf dem Konto! Und der Schnee is auch wäch. Versprochen!
Schönen Urlaub euch beiden und kommt gesund und erholt wieder..
AntwortenLöschenSchönen Urlaub.
AntwortenLöschenHoffentlich wird das kein Fall von 'Denkste'.
danke für die wünsche. wenn mir eine mumie auf den hintern klatscht, schick ich sie nach dortmund.
AntwortenLöschenbis bald
beve
Geh'n wie ein Ägypter? Warum nicht? Hauptsache, ihr bleibt in Bewegung. Beweglichkeit, geistig wie körperlich, wird hier immer wichtiger. An Dummies hat's nämlich in Frankfurt keine Not. ;-)
AntwortenLöschenBis bald!
Gruß vom Kid