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Donnerstag, 14. Mai 2009

Schockstarre

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Es beginnt mit dem Ende. Pia und ich sitzen fassungslos auf dem Sofa und Pia meint zu mir: Schreib doch mal was über Fenin. Recht hat sie.

Martin Fenin, unsere Nummer 17 ist ein junger Mann aus Tschechien, der für annähernd vier Millionen Euro im Winter 2008 zur Eintracht kam und einige Schlagzeilen lieferte, von denen viele das Papier nicht wert waren, auf welches sie gedruckt wurden. Fenin und der Grillunfall, Fenin und der Autounfall, Fenin und die Schwalben und zuletzt das unsägliche Fenin und die Frauen.
Weitgehend unerwähnt bleibt, dass Martin Fenin nicht nur unser bester Scorer ist, sondern auch nach jedem Spiel in die Kurve kommt. Und meist sein Trikot in die Kurve wirft. Und sich auch nach dem 0:5 gegen Werder Bremen nicht gedrückt hat. Drei Spieler marschierten nach dem Spiel zu uns: Fenin, Spycher und Mahdavikia, Fenins Trikot landete erneut bei den Fans. [edit: das Trikot landete in Hannover bei den Fans, diesmal nicht - ändert aber nichts]

Danke.

Vielleicht liegt es daran, dass in Tschechien die Verbundenheit der Spieler mit den Fans größer ist als hierzulande; vielleicht ist Fenin aber auch ein Typ, der den Arsch in der Hose hat und sich im Moment der großen Blamage nicht davor drückt, zu denen zu gehen, die den Spielern ein Leben ermöglichen, das sie selbst nie haben werden. Und obgleich dies selbstverständlch scheint, gibt es nur wenige, die sich stets daran erinnern. Martin Fenin gehört dazu. Und deshalb mag ich ihn.

Rückblende:

Mittwoch-Abend, 18:00 Uhr. Ein silberner Golf verlässt den Hinterhof in Oberrad und rollt an der Gerbermühle vorbei auf die Autobahn Richtung Offenbacher Kreuz, Abfahrt A3: Richtung Sportverbände. Wir fahren am Waldparkplatz vorbei, ein altes rotes Feuerwehrauto parkt am Rande, Fans trinken Bier, sind guten Mutes und wir biegen nach kurzer Kontrolle in die Otto-Fleck-Schneise ein. 18:12 Uhr. Da Pia nach dem Grillunfall noch immer starke Schmerzen am Bein hat, konnten wir einen Parkschein für das DFB-Parkhaus organisieren: Wenige Meter davor kommt es zu einem Stau. Gerd, der mit seinem Sohn vorbeikommt erklärt uns, dass das Parkhaus voll ist und nur bei Verlassen eines Fahrzeuges ein anderes Einfahren darf. Nach dreißig Minuten ist es endlich soweit, der Golf parkt und wir wandern noch einmal am Gleisdreieck vorbei, Alex und Sabrina hatten heute nachmittag geheiratet und waren doch beim Fußball; die Autos von Richi und Arndt parkten einträchtlich nebeneinander, Menschen, Gespräche, Apfelwein. Arndt meinte irgendwann zu mir: Ich habe es noch nie erlebt, dass mich so wenige Menschen vor einem Spiel der Eintracht gefragt haben, wie das Spiel ausgeht. Ich antwortete: Ist doch klar, wir verlieren - wie wir stets gegen vermeintlich Große nicht gewonnen haben und gegen vermeintlich Kleine nicht verloren - so war es ein ganzes Jahr - weshalb sollte es heute anders sein?

Wir treffen Kid, er ist guter Dinge, sein Captain ist wieder zurück und er plant, ihn frenetisch bei dessen Einwechslung zu feiern, nur deshalb sei er hier; ich kann ihn verstehen, bin allerdings zurückhaltender: Was haben wir Jones gefeiert nach dessen Verletzungen damals beim Pokalspiel gegen Köln. Wie hat er uns das gedankt? Damals: ein ganzes Stadion steht auf, Ovationen. Wenige Tage zuvor waren wir in Berlin, auswärts bei Hertha, wenige Tage davor in Istanbul - Schlag auf Schlag, rauschhafte Tage, Erinnerungen, Emotionen, Eintracht.

Nichts als die Wahrheit.

Sicher, Amanatidis ist nicht Jones; Amanatidis ist unser Captain, er hat sich mit dem Drecksblatt BILD angelegt, hat einen Treffer angekündigt gegen den KSC, hat den Ball selbst reingewürgt, weil er dies wollte und hat seinen Vertrag ohne wenn und aber verlängert. Dennoch: Niemals werde ich bspw. ein Trikot mit dem Namen eines aktuellen Spielers beflocken lassen und niemals werde ich die Emotionen während des Köln-Spiels vergessen und die jetzigen Gedanken daran mit dem Wissen um die Entwicklung des damals gefeierten Spielers.

Kid sagte: Heute wird Amanatidis gefeiert. Wenn es irgendwann eine andere Situation gibt, dann ist dies irgendwann. Heute ist heute.

Wir laufen über den Parkplatz zum Eingang an der Wintersporthalle; Menschentrauben kleben davor, Schritt für Schritt geht es weiter, mein Kreislauf sackt ab, ich gehe zurück, es wird gleich besser werden, kniee am Zaun, betrachtete die Menschen, das Wir, diejenigen die sich vielleicht im Internet einen Namen haben und die Dinge von sich geben, die mich kopfschütteln lassen.

Als die Masse kleiner wird, gehe ich hinein, der Ordner lässt mich gehen und ich schiebe meine Karte in das elektronischer Lesegerät, das Lämpchen leuchtet grün - wie die Hoffnung. Ich habe heute keine Hoffnung auf einen Sieg - aber ich bin unaufgeregt. Andere Teams werden Punkte liegen lassen, wir werden nicht absteigen. Ich fühle mich wie ein Schüler zehn Tage vor den Sommerferien, die Zeit bis dahin wird auch vergehen, wie noch alle Zeit vergangen ist.

Sommerpause. Heilige Sommerpause.

Ich haste die Treppen zum Block 41G hinauf, dort wo wir immer sitzen, erkenne meinen Daddy und Pia, winke, unten gehts grade los, drücke mich an den Menschen in der Reihe vorbei auf meinen Platz. Hannover hatte mich geflasht, auf gehts Eintracht schieß ein Tor ich supporte nach Wochen wieder einmal zu Hause. So gut wie alleine bei uns oben, Pia ist dabei.

Die Eintracht nimmt das Spiel an, erarbeitet sich Chancen, auch Werder spielt gepflegt, Halbzeit: 0:0 - ordentlich bislang, die Stimmung ist adäquat, wenig Gemotze, viel Support.
In der Halbzeit treffen wir Stefan und Ursula, auch Wolfgang - und alle sind sich einig: Die Eintracht hält gut mit, da geht noch was, mit einem bisschen Glück ist sogar ein Sieg drin.


Beide Teams gehen unverändert in Halbzeit zwei - und dann passiert es: Zunächst vergibt Liberopoulos eine Chance, dann wird Özil von Ochs im Sechzehner gelegt, zumindest sah es aus meiner Sicht so aus. Elfmeter. Und dann leuchtet der rote Karton in die Frankfurter Nacht. Platzverweis. Es dauert einen Moment, bis wir realisieren, dass es Ochs erwischt hat. Er trottet in die Kabine, alleine. Noch gestern kam es in der Partie zwischen Dortmund und Wolfsburg zum Platzverweis für Boateng. In Kung-Fu-Manier trat er einen Wolfsburger blutig, unabsichtlich zwar, aber ungeschickt und zu Recht mit Rot bestraft. Beim Abgang nahm ihn Trainer Klopp in den Arm, tröstete ihn. Ochs ging alleine.

Was dann folgte, ist mit Worten nicht mehr zu erklären; Eintracht Frankfurt stellte das Spielen ein und nur Torhüter Markus Pröll verhinderte Schlimmeres.

51. Minute 0:1 Frings

56. Minute 0:2 Frings

60. Minute 0:3 Tsiolis

63. Minute 0:4 Pizarro

77. Minute 0:5 Almeida

Eine knappe viertel Stunde hatte ausgereicht, um Eintracht Frankfurt in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Am Nachmittag noch bin ich im Netz auf ein anderes Spiel gestoßen, 1982 spielte Dortmund gegen Bielefeld. Zur Halbzeit stand es 1:1, Bielefeld hatte mit 1:0 geführt. In der zweiten Hälfte schossen die Dortmunder dann zehn (10) Tore, Endstand: 11:1 für Dortmund.

Ich hatte Angst.

Von den Rängen erscholl nach dem 0:2 das kollektive Funkel raus - obgleich der Trainer am heutigen Spiel zunächst keine Fehler gemacht hatte; bis zum Elfmeter sahen wir eine gute Eintracht. Sicher, er hätte Sebastian Jung direkt nach dem Platzverweis bringen können - er kam dann beim Stand von 0:4 in der 74. Minute - aber auch der Gedanke mit einer Dreierkette sich noch die Chance auf den Ausgleich zu wahren ist nicht verkehrt. Zumal Bremen ohne Diego, Mertesacker und Naldo spielte. Im Nachhinein sind wir alle schlauer.

Die Eintracht Fans verließen in Scharen das Stadion, andere hatten die Schnauze voll, immer wieder: Funkel raus. Aber es war nicht dröhnend; in die Wut mengte sich eine große Portion Hilflosigkeit, in die Hilflosigkeit die Starre. Schockstarre.

[edit: Kurz vor Schluss durchzuckt mich ein Gedanke: Jetzt müsste man Steht auf, wenn ihr Adler seid anstimmen, ich stimme es zaghaft an, allein, es fehlt die Power, Pia und ich, wir sind zuwenige. Doch nur wenig später, die Uhr steht bei 89 Minuten ertönt es von irgendwo: Steht auf, enn ihr Adler seid - und wir stehen auf; was bleibt auch sonst zu tun.]

Abpfiff. Fenin, Spycher und Mahdavikia marschierten in die Kurve, Funkel verschwand schnurstracks in die Kabine, kein Wort des Trostes für sein Team, kein: da müssen wir gemeinsam durch. Jeder für sich und Gott gegen alle.

Daddy, Pia und ich warteten noch die anderen Ergebnisse ab, Bielefeld und Bochum hatten wie Cottbus gegen Gladbach ebenfalls verloren, der Klassenerhalt sollte geschafft sein, zumal ich keine Angst vor dem Auswärtsspiel in Bochum habe. Wir werden dort punkten, wir werden in der Liga bleiben. Aber darum geht es nicht.

Vor der Haupttribüne an der Ausfahrt des Busses bildete sich ein Grüppchen derer, die die Schnauze voll hatten, Funkel raus und so. ZoLo, unser Fanbetreuer stand daneben und beobachtete die Situation, was kann Funkel heute dafür? Die Mannschaft hat versagt. Außer Pröll. Und Fenin.

Aber die Situation ist verfahren, es gibt kein Entrinnen. Die einen wollen die Argumente für den Trainer nicht sehen und der Trainer nicht die Argumente gegen ihn. Fußball ist in vielen Aspekten irrational - und Eintracht Frankfurt hat für meinen Geschmack keine andere Wahl: Wir müssen mit einem neuen Trainer in die nächste Saison gehen, wollen wir uns halbwegs berappeln. Dies hat nichts mit dem Einknicken vor dem Mob mehr zu tun; die Leute die seit geraumer Zeit wenig anderes tun, als den Trainer zu diskreditieren haben dann zwar ihr Ziel erreicht, aber sie haben nichts gewonnen. Sie haben das zermürbt, was ihnen eigentlich am Herzen liegen sollte, nämlich Eintracht Frankfurt. Und dem Trainer wird man vorwerfen müssen, dass es ihm nicht gelungen ist, sich adäquat mit den vorhandenen Strömungen auseinanderzusetzen. Indem man berechtigte Kritik einfach ignoriert, diese abbügelt, dokumentiert man das Desinteresse an der Haltung vieler Fans - und wiegelt andere gegen sich auf. Aus stoischer Gelassenheit wurde Starre. Schockstarre. Und die Mannschaft gibt das Ihrige dazu.

Eintracht Frankfurt kann so nicht in die neue Saison gehen, es wäre auf Dauer selbstzerstörerisch und würde noch weit mehr beschädigen, als eh schon kaputt ist. Verloren haben alle. Und an dem Desaster mitgearbeitet auch. Und wer nach einem optionalen Trainerwechsel triumphiert, der hat nichts verstanden.

Wir schlichen ans Gleisdreieck, die Currywurst schmeckte nicht und das Bier war alle. Mit Kid, den wir trafen, hockten wir uns auf die Treppenstufen, unterhielten uns, es gab wenig Schönes zu berichten. Martin kam vorbei, er, der sonst vorne steht, der uns mitreisst durch seinen Support schimpfte verzweifelt, bemängelte fehlende Visionen. Vielleicht meinte er einfach nur: fehlende Euphorie. Lust oder Freude, bei der Eintracht zu sein. Die fehlt, die Freude am Spiel, der Spaß an der Arbeit. Der nicht nur an Karneval an den Tag gelegt werden sollte.

Wir fuhren heim, den Kopf voller Gedanken Voller Nichtbegreifen. Eintracht Frankfurt- Werder Bremen 0:5. Wie im Hinspiel.


Pia und ich sitzen fassungslos auf dem Sofa und Pia meint zu mir: Schreib doch mal was über Fenin. Recht hat sie. Und Amanatidis hat dann doch nicht gespielt, es war auch besser so. Er wird kommen - und wir werden ihn brauchen. Und dann wird auch Kid wieder da sein und sagen: Captain, mein Captain.


Hinweis: Es werden im Laufe der Tage noch einige Links folgen. Derzeit leide ich an einer: Schockstarre.

Das Bild von der Maus hat Stefan Krieger gemacht. Danke!

21 Kommentare:

  1. Schockstarre dieses Wort ging mir auch durch den Kopf.

    Und ja ,Ochs ging allein. Im Gegensatz zu Boateng. Das ist mir erst durch deine Zeilen aufgefallen.

    LG Uli

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  2. In Sachen Fenin stimme ich dir absolut zu, sowohl was seinen Einsatz auf dem Platz angeht als auch das Verhalten der Kurve gegenüber. Gestern hat er sogar noch versucht andere Spieler dazu zu bewegen, mit gen Kurve zu kommen.

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  3. sehr schoen geschrieben, meinen Respekt. Da fuehlt man sich (zumindest fuer ein paar Minuten)dann gleich besser...Du hast echt Talent als Blogger muss man sagen..
    Gruss
    R.

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  4. Schockstarre ist richtig, Beve. Schockstarre ist treffend. Ich bin im tiefen Tal der Hilfslosigkeit angekommen & der Weg hinaus ist für mich nicht erkennbar.

    Vielleicht ist es in ein paar Tagen wieder besser. Allein der Glaube daran fehlt mir momentan.

    So versuche ich der Ohnmacht in meiner zerschossenen Seele Herr zu werden, in dem ich Deinen Text lese & das fühlt sich auf jeden Fall besser an. Für den Moment.

    Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen,
    Fritsch.

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  5. Sehr schöner Bericht, danke Beve.

    Das war gestern eigentlich bis zu 51. Minute ein sehr gutes Spiel von uns, aber wir machen diese Dinger einfach nicht rein!!!

    Bevor Bremen das 1:0 geschossen hat, hätten wir schon 2:0 führen müssen.

    Das für Pröll tut mir leid, ohne ihn wäre das Gesten alles noch viel schlimmer gelaufen.
    Man sollte eine Wiedergutmachen organisieren.

    Lieben Gruß Inamoto__20

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  6. schockstarre? kenn ich. hatte das wort heute auch schonmal benutzt. aber ich hatte glück: 1. hz live-ticker und dann schnitt zur ergebnistafel der sportschau. der kurzen hoffnung auf ein vlt 2:0 wich die fassungslosigkeit.

    immerhin, im forum wars dann nicht so wirklich langweilig, da löst sich ne schockstarre schnell :|

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  7. Moin Beve!

    Danke für den Bericht - sehr treffend, wie immer.

    Für Funkel tut es mir Leid, denn ihm wird meiner Meinung nach viel Unrecht getan (wenngleich er auch Fehler macht). Wahrscheinlich hast Du recht und man sollte etwas neues machen, etwas neues anfangen. Das Problem: Ich glaube, ein lustloser Trainerwechsel wird uns nicht weiterbringen. Wenn der nächste einfach weiterrumpelt, haben wir keinen Pfeil mehr im Köcher und stecken ab nächstem Jahr wieder im Fahrstuhl. Deshalb ist meine Meinung: Wenn Neuanfang, dann ernstgemeint.

    1. Funkel raus, weil der Karren festgefahren ist. Es kann ja offen bleiben, ob und wer daran Schuld trägt.

    2. Caio weg, weil er für den nächsten Trainer eine Hypothek wäre. Zu viele Leute würden vor allem darauf schauen, was der Neue aus 'ihrem' Caio macht. Und wenn der Brasilianer es nicht bringt und die Hinrunde schlecht läuft, dann stecken wir in der gleichen Sackgasse wie jetzt - nur ein Stückchen tiefer drin.

    3. Scouting-Abteilung: Ich will niemanden rausschmeißen und so genau kenne ich die Verhältnisse auch nicht, aber läuft da wirklich alles optimal? Wir werden uns nur verbessern können, wenn wir bei der Suche nach neuen Spielern schneller und präziser sind als die Konkurrenz. Ich habe das Gefühl, dass wir davon sehr weit entfernt sind.

    Um diese Umstrukturierungen und wahrscheinlich noch einiges mehr zu koordinieren bräuchten wir einen starken und erfahrenen Trainer. Ein Neuling wird das wahrscheinlich nicht bewältigen können. Ich mag gar nicht daran denken, was das alles kostet.

    Schwere Zeiten kommen auf uns zu.

    Zum Thema Abstiegskampf möchte ich mich kaum äußern. Ich fürchte nur eines: Wir sind in viel größerer Gefahr als die meisten realisieren. Gerade im Abstiegskampf kotzen die Gäule reihenweise vor den Apotheken - und auf uns selbst können wir uns wohl nicht verlassen. Hoffentlich ist es bald vorbei.

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  8. Da unsere graue Zaubermaus ja bekanntlich wandlungsfähig ist, passte sie sich der allgemeinen Schockstarre, die sich sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen breitmachte, an, wie das Bild verdeutlicht.

    Wie Du weißt Beve bin ich ja schon seit dem 0:3 gegen Bochum vor etwas mehr als 2 Jahren der Meinung, dass ein Trainerwechsel nicht schaden muss, konnte aber auch gut mit unserem Isegrimm leben. An meiner Kritik an Funkel hat sich in dieser desaströsen Saison selbstverständlich nichts geändert aber es widerstrebt mir zutiefst, den "Brüllern" nachzugeben, da bin ich zu stur, Stier halt,-)

    Rational gesehen hast Du sicher recht, ein Trainerwechsel ist die einzige Chance einigermaßen Ruhe ins Umfeld zu bringen. Haddekuchens Überlegung, dass wir in Anbetracht der vielen Baustellen einen "starken und erfahrenen" Trainer brauchen, hat einiges für sich. Aber ich sehe da weit und breit keinen, der
    a) geeignet
    b) vom Umfeld akzeptiert
    c) zu uns kommen
    d) zu finanzieren

    ist. Der einzige der mir dazu einfällt, dem aber wahrscheinlich c) und d) entgegenstehen, wäre Gerets. Daher werfe ich wie schon beim Kid auch hier nochmal Foda in den Ring.

    Ach eins noch: "grau" war das gestern immerhin nicht ,-) Und pack jetzt bitte keine schwarze Maus aus.

    Gruß
    Uli

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  9. Super geschrieben.

    Es geht nicht darum ob man Funkel mag oder nicht. Es geht darum was ist am besten für unsere Eintracht.

    Aber ich gebe dir recht, was mich ein wenig stört ist das unpersönliche an Funkel. Da wird ein Spieler (wie ich meine zu unrecht) des Feldes verwiesen - kein Trost - schade, bei mir hätte der Trainer einiges verspielt.

    Ich gebe dir auch recht am Samstag wird der notwendige Punkt geholt. Und dann.
    Wie fast jeder weis bin ich vom Prinzip her gegen einen neuen Trainer. Nur die Situation ist so verfahren, dass wahrscheinlich nicht viel übrig bleibt.

    Gruß Ralf (Afrigaaner)

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  10. Danke Beve, Pia und Andere. Schön zu erfahren, dass ich nicht alleine bin in meiner Schockstarre. ;) Wobei, das Gefühl hatte ich auch schon während der letzten zehn Minuten im Stadion. Jene die blieben um mich herum waren überwiegend sprachlos und geschockt.

    Fenin hat eine für mich sympathische Einstellung zu seinem Job - bis auf seine Vorliebe sich auf dem Rasen hinzulegen. Auch mir ist sein Gang vor die Kurve, neben dem des (Vize-)Kapitäns, nicht entgangen. Die Einstellung stimmt. Etwas das Funkel schon kurz nach der Verpflichtung sehr an ihm gelobt hat.

    Was solls das Kind liegt im Brunnen oder auch der Karren steckt tief im Dreck. Da kommen wir nicht raus, nur weil Funkel geht, aber es kann helfen den Konflikt zu deeskalieren. Das genügt aber noch lange nicht. Es gibt viel aufzuarbeiten. Unter uns. Im Moment gibt es nur Verlierer.

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  11. Vielen dank für eure Kommentare, es erleichtert durchaus, wenn ich merke, dass es doch einige gibt, die mit hellen Augen, Leidensfähigkeit und Verstand durch die Zeit wandern, da stört auch ein anonymes Funkel Raus nicht weiter, im Gegenteil.

    Schwere Zeiten kommen auf uns zu, da hat Haddekuche recht und schon gar nicht wird alles zur Zufriedenheit aller ablaufen. Aber dass es so nicht weiter geht, das haben wir gesehen.

    Zwei Spiele noch, machen wir das beste draus.

    Viele Grüße

    Beve

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  12. Und wenn aus Bochum drei Punkte mitgebracht werden hat das Leiden für ein paar Wochen ein vorläufiges Ende.

    "Daddy"

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  13. "Schockstarre"

    Nur noch Reflexe. "Funkel raus"

    Ich verfalle in eine Schockstarre, wenn ich an die FACHmänner denke, die nach Funkel kommen könnten.

    Da wünsche ich mir, dass Bruchhagens Schockstarre bezüglich Funkel lange anhalten möge.

    Und wenn ich der letzte bin, der es sagt:

    "Mit Funkel in die neue Saison."


    Hutzenadler

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  14. Danke für den wunderbaren (traurigen) Bericht.

    Gruß
    (ein Uwe in... Schockstarre...)

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  15. Schockstarre II

    Ich bin gerade vom Bochum-Spiel nach Hause gekommen. Noch nichts gelesen, nichts gehört.

    Sorry, Beve, ich bin hier sozusagen gestrandet. Ich weiß nicht warum, aber Blog-G habe ich nicht erreicht. Das Forum, das ich, warum auch immer, dann instinktiv angesteuert habe, jedenfalls für mich "not available".

    Es kommt wie es kommt, habe ich mir heute gesagt.

    Mein erster Gedanke nach dem Schlusspfiff:
    Es geht nicht mehr. Die Ära Funkel ist zu Ende.

    Ich bin nur leer im Kopf.

    Schluss. Aus. Ende.
    Lass es vorbei sein mit dieser Saison.

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  16. Aus, vorbei, Klassenerhalt geschafft.

    Ich sollte mich eigentlich glücklich fühlen, aber ich bin nur leer.

    Funkel ist seit heute für mich definitiv nicht mehr haltbar. Gegen Bremen konnte man es auf Ochs und die rote Karte schieben, aber heute hat die Mannschaft für mich ganz klar gegen den Trainer gespielt. Vllt. irre ich mich, aber letztendlich ist das nicht mehr wichtig.

    Ein Neuanfang muss her.

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  17. daddy, das mit drei punkten aus bochum war nix, das leiden geht weiter. naja, ein spiel noch, das geht auch vorbei. hoffentlich regnets nicht.

    hutzenadler, es ist gut, dass du bei deiner haltung bleibst - aber welche lösung ist in sicht? die kurve austauschen? gute idee, aber nicht machbar.

    tom, leer - ja das sind wir - und gestrandet auch :-)

    dass eine mannschaft trotz des vor dem spiel dringend benötigten punktgewinns gegen den trainer spielt, kann ich mir nicht vorstellen. aber das heißt eigentlich auch nichts.

    viele grüße

    beve

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  18. Welche Lösung ist in Sicht ?

    Beve, seit Samstag weiß ich es auch nicht mehr. Meine Kristallkugel ist kaputt.

    Vielleicht ist es wirklich besser, wenn ich mich Gedanklich nicht mehr gegen die "Gesetze der Bundesliga" (Bruchhagen) streube. Doch ich habe Angst, dass alles nur viel Schlimmer kommt.

    Hutzenadler

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  19. So habe ich das gesagt, Axel? ;-) Den Kern hast du allemal getroffen. Ama sollte das bekommen, was er sich verdient hat. So wie Jones immer das bekommen hat, was er sich verdient hat. Keiner sollte für die Fehler der anderen büßen müssen. Ama hat mich bisher nicht enttäuscht, er hat sich mein Vertrauen und meinen Respekt erworben. Auf und abseits des Platzes. An diesem Samstag übrigens wieder. Ein Kapitän durch und durch, vom Stirnband bis zur Sohle: "Oh Captain, mein Captain."

    Was kommt noch? Das letzte Pflichtspiel der Saison. Ich werde - dank Uli - dabei sein können. Bis zum Ende. Eines mit bitterem Beigeschmack in dieser Saison, das ist jetzt schon klar. Dass dies so ist, dafür haben viele gesorgt, nicht nur Einzelne.

    In der nächsten Saison bin ich wieder am Start. Ich kann ja nicht anders. Aber der Kreis der Leute, die ich im Waldstadion oder im Eintracht Museum sehen will, ist in den letzten Wochen nicht größer geworden.

    Gruß vom Kid

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  20. Nuja, im Kern hast du es so gesehen :-) mir ist das wörtchen "verdient" nicht mehr eingefallen.

    gegen den hsv bin ich auch da. was bliebe sonst zu tun?

    wir sind da, jedes spiel, ist doch klar.

    bitter ist der beigeschmack schon lange. schade, schade.

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