In Zeiten digitaler Medien gibt es eines zuhauf: Fotos. Musste man vor gar nicht allzu langer Zeit einen kleinen Film in die Kamera einlegen, auf gut Glück fotografieren und nach der Entwicklung gespannt die Bilder anschauen, ob sie etwas geworden sind, so ist mit den neuen digitalen Kameras (oder auch Handykameras) das Ergebnis sofort zu kontrollieren und statt 24 Bildern sind mit entsprechender Speicherkarte Hunderte möglich. Das hat Vorteile - aber auch gravierende Nachteile. Zu jedem Ereignis existieren nun Tausende von Fotos, die oft ungeachtet ihrer Qualität bald ins Netz gestellt, ruckzuck in den Niederungen des www verschwinden. Kaum jemand macht sich die Mühe, einzelne Bilder auszuwählen und auf die Qualität zu achten. Ein Foto kann ein Leben erzählen, ein Kunstwerk sein. Durch die Vermassung rutschen leider auch die Bilder durchs Raster, die es wert sind, ein wenig in Erinnerung zu bleiben.
Hier sind ein paar davon, weitere folgen:
Alle Fotos sind von Eberhard oder Stefan Krieger.
Danke.
Fotos von meinen beiden Lieblingsfotografen. Zwei, die hinter der Kamera regelmäßig allein so treffliches vollbringen wie Liberopoulos und Fenin gemeinsam, beispielsweise beim 2:0 gegen Bochum.
AntwortenLöschenEs gibt Bilder, die sich tief in dein Herz einbrennen, ohne dass du etwas dagegen tun könntest. Da ist es doppelt gut, dass es Bilder gibt, die ich mir freiwillig gerne immer wieder anschauen kann.
Es gibt Bilder, die davon berichten, dass es gutes und richtiges gibt, das Foto von Nikos Liberopoulos, der auf Martin Fenin zeigt, gehört für mich dazu. Das mag mancher übertrieben und pathetisch finden, mir ist es wichtig, dass ich es so sehen kann. Immer noch und immer wieder.
Danke.
Ich vermisse auch das sinnliche Erlebnis, haptisch, olfaktorisch, akustisch, also: Album aus dem Regal hieven (schwer), Album aufschlagen (können lang verstaubte Papierseiten Mundgeruch haben?), Knisterraschelpapier umschlagen (warum knickt das immer, warum gibt's da immer Eselsohren?), dann die Fettfingerabdrücke auf den Fotos vom letzten Durchblättern bemerken, mit dem Pulloverärmel wegzuwischen versuchen, dabei einen öligen Film über das jeweilige Foto verteilen, macht aber nichts: Ein Stück Papier, das öliger, blasser, poröser wird mit der Zeit. Acht Alben habe ich! Das letzte ... seit 2003 nicht mehr bestückt. Tja.
AntwortenLöschenDanke! *rotwerd*
AntwortenLöschenstefan, ich habe zu danken. und ich habe schon ein paar bilder ausgesucht für fotos- teil 2 :-)
AntwortenLöschen@ katja
witzig, meine fotoalben hören auch 2003/04 auf. immerhin druckt pia ab und an ein paar bilder auf gutes papier, so verschwindet nicht alles auf festplatte. digitale bilder im verhältnis zu fotopapier hat eine gewisse ähnlichkeit wie alben im vergleich zu mp3s. die musik ist da, aber das eintauchen in andere welten mit plattencover und text verschwindet peu a peu.
und wenn digital, dann wenigstens schön, wie beim stefan oder beim fritsch im hobokollektiv.
@ kid
du hattest ja einen blogeintrag zur geste. hättest du es nicht gemacht - ich stand schon in den startlöchern. bei dem foto ist es nicht nur die bildqualität, sondern die tolle geste, die eine schöne geschichte erzählt - und an das gute erinnert.
viele grüße an euch und danke.
beve
ums mal mit einstigen helden zu sagen: "digital ist besser (für mich) - tocotronic" ;)
AntwortenLöschenmp3s verkratzen nicht, machen auch keinen bandsalat. und fotos, von denen man schon gesehen hat, dass sie was werden könnten, haben auch wirklich ne chance, dass sie was werden. ne digitale diashow fliegt auch nicht durchs zimmer, nur weil man mal wieder irgendeinen kasten in seinem zimmer umgeworfen hat.
und belichten lassen kann man die bilder auch, kann man sogar online uploaden und bekommt das auch zugeschickt. oder man bringt statt des alten films nun ne cd in den fotoladen. dann füllen sich auch alben, sogar mehr als vorher... glaubts mir ;)
Riechen, tasten, hören... Ja, Katja, mir fehlt das sinnliche Erlebnis auch, allerdings weniger bei Fotos. Bei anderen Alben, früher nannte "man" LPs auch so, war es eine Freude, die neue, knisternde Scheibe aus der Hülle zu schälen, das gute Stück vorsichtig auf den Plattenteller zu legen und behutsam die Nadel aufzusetzen, um sich dann bei den ersten Tönen ein kunstvoll gestaltetes Cover in ansprechender Größe im Detail anzuschauen...
AntwortenLöschenCDs sind praktisch. Mehr sind sie nicht. Meine alten Stones- und Neil Young-Platten leben dagegen: sie verändern sich mit den Jahren.
Eine bestimmte Madonna-LP meide ich übrigens, denn ich kann sie buchstäblich nicht riechen. Was in diesem Fall nichts mit der Musik zu tun hat. Sie "stinkt" mir tatsächlich. Aber trennen kann ich mich seit 20 Jahren nicht von ihr. Geschenkt ist geschenkt.
@ KREUZBUERGER und @ KID KLAPPERGASS (hey, Kid Klappergass, wir teilen dieselben Initialen!): Platten, Vinyl usw... - ich sage "JA" zu Klappergassens Bemerkung - und muss dem Kreuzbuerger ein freundliches Kopfschütteln entgegen halten. Würde ich die Vorliebe fürs Vinly technik-affin begründen wollen, würde ich jetzt was von der "satteren Akustik" plappern. Aber der Sound alleine ist es nicht (ist wirklich besser, by the way - kein Kinistern kann derart stören wie die digitaisierte Totalverflachung eines mp3 stören kann, klingt bloß nach "Röhre", irgendwie). Platten - auch als Ding, als Gegenstand - haben einfach einen ... äh ... sinnlichen (vielleicht, bei mir, in Ansätzen fetischartifen) Charakter. Es sind ... Dinger zum Anfassen und Liebhaben. Jedenfalls für manche Menschen. Kann ja jeder halten, wie er/sie will - es ist aber, vielleicht im Vergleich zum Fußball, auch eine Stil- und Glaubensfrage. Fußball z.B.: Es gibt längst verlässlichere Messmethoden (digital) für Abseits usw. - Frage: Könnte/sollte man die Figur des Schiri nicht abschaffen - wenn Computer solche Sachen nachweislich besser sehen ...? Das mal zuende gedacht, führt vielleicht in eine ähnliche Richtung. Klar wäre das vielleicht technisch möglich und irgendwie "einfacher". Aber hey: Wäre das noch Fußball? Mit 45 Umdrehungen in der Minute: Katja
AntwortenLöschen