Seiten

Sonntag, 8. Februar 2009

Obacht!


Gerne wird kolportiert, dass Eintracht Frankfurt mit Friedhelm Funkel quasi eine eingebaute Nichtabstiegsgarantie besitzt, dass das Team mit Hannover und Köln eine Mini-Mittelfeldmeisterschaft ausspielt und das nach unten wie nach oben nichts mehr ginge.

Ein Tor, wer darauf hereinfällt. Letzten Endes ist es beinahe egal, wie die ersten Spiele der Saison ausgehen, entscheidend werden die letzten sechs Spiele sein, vielleicht gar die letzten vier. Manchmal, aber nur manchmal, ist ein Team dermaßen aussichtslos zurück, dass schon vorher alles entschieden ist; der letzte Abstieg der Freiburger mag so ein Fall gewesen sein. In der Regel aber schaffen die Teams ihre Ziele, wenn sie in den letzten Spielen ihre Energien so bündeln, dass von den dann noch zu vergebenen zwölf Punkten möglichst alle geholt werden. Dazu muss man sich aber dem Ernst der Lage bewusst sein - wie Eintracht Frankfurt anno 1999.

So hoffnungsvoll unsere Mannschaft derzeit zusammengestellt ist, so ordentlich die letzen Spiele auch waren - zu glauben, der Klassenerhalt werde ein Selbstläufer hieße sich einlullen lassen von dem Gerede über Nichtabstiegsgarantie oder Mittelmaß.

Die Eintracht könnte sicherlich vom Potential nach oben klettern, wenn es denn günstig läuft. Wenn es ungünstig läuft, unglückliche Schirientscheidungen, Verletzungen etc. und die Konkurrenten weiter unten kleine Sensatiönchen landen, dann sollte Eintracht Frankfurt aufpassen, nicht fahrlässig oder überheblich zu werden. Es schadet nichts, mal nach unten zu schauen, um nach oben zu kommen. Das gilt auch und vielleicht vor allem für uns. Die Fans.

In diesem Sinne wünsche ich eine unaufgeregte Woche.

Beve

19 Kommentare:

  1. Beve, das Einzige was mich im Moment des nach unten und nach oben Schauens aufregt ist, daß es die Drittortauseinandersetzung nicht auf Platz eins schaffen wird.

    Ist immer gut zu wissen, woher man kommt. Dann kann man den Weg vor einem besser einschätzen. Es gibt keinen Grund überheblich oder fahrlässig zu werden. Den einzige Vorteil, den die Eintracht und wir haben, rührt nämlich daher, daß wir wissen wie es sich unten anfühlt & wie man sich da wieder rauskämpft. Und nicht einmal diese Tatsache ist eine Garantie.

    Viele Grüße & weiterkämpfen,
    Fritsch.

    AntwortenLöschen
  2. Beve, ich fand die 96er Saison noch seltsamer. Ich guck jetzt absichtlich NICHT ins Eintracht-Archiv, ich versuche mich zu erinnern. Galt die Eintracht bis '96 nicht als *unabsteigbar*? War sie nicht bis zum 24. oder 25. Spieltag auf einem (unteren) Mittelfeldplatz? Hat nicht erst Dortmund den wahren Zustand der Mannschaft offenbart? (*oh weh, meine Eintracht, wo bist Du?*) Ist nicht erst danach das Kartenhaus zusammengekracht?

    Ich weiss nicht, was das alles mit dem Heute zu tun hat, aber ich erinnere mich schon noch an diese Katastrophensaison, in der ich NIE daran dachte abzusteigen. Nicht mit diesem Team, nicht mit diesen Namen (Gaudi, Okocha, das fleissige Liesschen Falkenmayer, Bommer, Weber, Köpke, Böhme, Binz und mein Namensvetter.

    (Brutale) Bottom line: Man darf sich NIE sicher fühlen.

    Zuviele (unnötige) Punktverluste wie gegen Berlin oder Köln können auf lange Sicht demoralisieren. Sie können einen Keil in die zur Zeit sehr gut funktionierende und überzeugende Mannschaft treiben.

    AntwortenLöschen
  3. Klar ist man sich nie sicher, wenn der Vorsprung nach unten nicht mindestens 10-12 Punkte beträgt. Aber dass von der Mannschaft niemand überheblich wird, dafür sorgen schon Funkel und Bruchhagen.

    Mit dem charakterlosen Haufen von 1996 hat weder die Mannschaft noch die Führungscrew das Geringste zu tun.

    AntwortenLöschen
  4. ja fritsch, schade, die drittortauseinandersetzung geht stark auf silber zu - aber mein caio war wohl doch zu prägnant.

    uwe und holger, ich denke ähnlich wie holger, dass die teams von 96 und heute nicht vergleichbar sind; dass wir damals einen seelenlosen haufen hatten, der noch nach europa schielte, als zwickau längst winkte.

    die situation ist eine andere - und ich bin keineswegs hochgradig besorgt. aber mir wird die nichtabstiegsgarantie und das gerne kolportierte mittelmaß als selbst verständliches im moment e bisserl viel.

    und da schadet ein dezenter blick nach unten nicht :-)

    viele grüße

    beve

    AntwortenLöschen
  5. Es kann, wenn alles gut läuft nach oben gehen, aber auch umgekehrt. Genau so isses. Die Mannschaft hat das Potenzial für mehr, ist aber noch nicht so gefestigt, dass sie das, was sie kann, auch kontinuierlich umsetzt. Im Ansatz ist das spielerische Vermögen jetzt auch auf dem Platz erkennbar, aber wenn wir unter Druck geraten, wackeln wir. Dass wir auch damit fertig werden können und trotzdem dagegen halten, hat man im Spiel am Samstag gesehen. Da sind wir buchstablich über den Kampf wieder ins Spiel – ins Spielen – gekommen. Das macht Mut.

    Trotzdem – mir geht’s genau wie dir. Das Köln-Spiel war ein gutes Spiel, man hat auch in den Kölner Druckphasen gesehen, dass wir – so mein Eindruck - über deutlich höhere spielerische Mittel verfügen als die Kölner. Und trotzdem. Nach dem Spiel hatte ich einen ernsthaften Anflug von Verzagtheit. Weil – siehe oben – es kann so oder so. Ich bin immer noch fest überzeugt, dass wir am Ende mit dem Abstieg nix zu tun haben – mir wäre es aber sehr lieb, wenn wir auf diese Gewissheit nicht bis zu den letzten vier Spielen warten müssten. Konzentriert bleiben – auf dem Platz und im Stadion. Es wird nicht von alleine gehen. Wir müssen einfach gewärtig sein, dass da noch einige Klippen vor uns liegen. Nicht davon ausgehen, dass wir sowieso und irgendwie durchkommen - dann kriegen wir das schon hin. Und nächstes Jahr dann, mit DER Mannschaft? Nothing’s gonna stop us…ähem… oder so ähnlich ,-))

    AntwortenLöschen
  6. kd, dass wir dies hinbekommen, sollte drin sein. aber wachsamkeit schadet nicht :-)

    hey kid, - wegen so einer selbstverständlichkeit nen eigenen eintrag bei dir. wahnsinn :-)

    viele grüße

    beve

    AntwortenLöschen
  7. Ehre, wem Ehre gebührt, Beve. ;-)

    Ich find´ deinen Eintrag einfach gut, auch wenn ich im Moment eher positiv gestimmt bin und das Abrutschen in die "Gefahrenzone" für unwahrscheinlich, aber wie du nicht für ausgeschlossen halte.

    Wachsamkeit ist nie schlecht und erinnert vielleicht daran, dass man über das "Mittelmaß", das wir nach fast 1 1/1 Jahrzehnten in der letzten Saison wieder einmal geniessen konnten, nicht unglücklich zu sein braucht - und als Selbstverständlichkeit sollte man es schon gar nicht betrachten.

    "Wahnsinn" - und da ist egal, wie ich zu FF stehe - ist für mich, dass die Eintracht seit über 30 Jahren wieder einmal einen Trainer hat, der Zeit bekommt, eine Mannschaft aufzubauen und zu formen. Und "Wahnsinn" ist, dass wir die Chance haben, in der nächsten Saison das 5. Jahr in Folge in der ersten Liga zu kicken. Das ist "Wahnsinn" für mich. Ein Wahnsinn, den ich mir gern gefallen lasse. :-) Erst recht dann, wenn die Buben so spielen, wie in der 2. Halbzeit in Berlin und gegen Köln.

    Gruß aus der "Klappergass"
    Kid

    AntwortenLöschen
  8. kid, du nimmst mir die worte aus dem mund. dennoch, wolfsburg, ksc, schalke - ohne punkte brennt der baum. hoffen wir auf die fortsetzung der letzten beiden spiele und auf ein bisschen mehr glück. ich bin ganz guter dinge.

    viele grüße

    AntwortenLöschen
  9. der baum fängt an zu brennen ... :-(

    AntwortenLöschen
  10. Ein Baum kann brennen, Pia, im Stadtwald stehen ja noch genug andere. ;-)

    Brände kann man nicht verhindern, man muss nur dafür sorgen, dass immer genug Löschwasser zur Verfügung steht.

    AntwortenLöschen
  11. In diesem Fall: Trainer und Mannschaft.

    AntwortenLöschen
  12. D-Day KSC? Vorgezogen, diesmal. Ich bin angespannt...

    AntwortenLöschen
  13. nicht nur du. aber das ist der richtige zeitpunkt gelassenheit zu wahren ;-)

    auswärtssieg!

    AntwortenLöschen
  14. Hm.

    OT:
    (Ich habe mich übrigens in deinem *QWERTZ* extremst wiedergefunden. Und mich schlapp gelacht. Über mich. Ist das die Gelassenheit, die Du meinst?

    Oder beziehst Du das doch enger auf die Eintracht?

    :-)

    AntwortenLöschen
  15. beides gilt, sich selbst nicht zu ernst nehmen und bei der eintracht die hoffnung nicht aufgeben.

    der qwertz, das waren noch zeiten, da kommt ein spiel drin vor, als ich mit daddy und schwesterchen im strömenden regen im block j stand - und die eintracht gegen waldhof 2:2 spielte; das lizenztheater lag noch vor uns.

    viele grüße

    beve

    AntwortenLöschen
  16. Gude,

    Lizenztheater? Hihihi.

    Gibs't Du Dir jetzt schon Steilvorlagen für das Wort der Woche? ;-)

    Lizenztheater
    Ergebniskrise
    MyHeinz
    Minusserie
    Konstigruppe

    Duldungsstarre
    Konfettimörser
    Zementzitate
    (Isaradler aus Blog G)

    Zementierungsphilosophie

    Abstiegsgespenst

    und last but not least:

    "Wenn man vier Millionen für einen Transfer ausgibt, muss der sitzen." (Immer noch LOL!)

    AntwortenLöschen
  17. da braut sich was zusammen :-)

    der letzte satz, den greife ich noch einmal auf kurz und griffig :-)

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.